Matej Mohoric

Nico Denz vom Team AG2R hat im Finale der längsten Etappe alles richtig gemacht und den Etappensieg nur knapp verpasst. Rund 32 Kilometer vor dem Ziel der 244 Kilometer langen Etappe von Penne nach Gualdo Tadino hatte Matej Mohoric (Bahrain-Merida) attackiert und schloss gemeinsam mit Davide Villella (Astana) zu Ausreißer Marco Frapporti (Androni) auf.

Denz griff wenige Kilometer später aus dem Feld an und hatte zunächst noch einige Begleiter. Auf der regennassen Abfahrt konnte er diese jedoch abhängen und allein vor zur Spitze fahren. Nachdem Frapporti abgehängt war und auch Villella nicht mehr folgen konnte, gingen Mohoric und Denz gemeinsam auf die letzten Kilometer. Denz fuhr clever, musste sich im Sprint aber Mohoric geschlagen geben.

„Ich war mir nicht ganz sicher, deswegen habe ich auf den letzten Kilometern mehrfach angegegriffen“, erklärte Mohoric im Siegerinterview. Denz sicherte sich vor dem Sprint die gute Ausgangsposition am Hinterrad des Slowenen, konnte aber nicht vorbeiziehen. Für Mohoric war es der zweite Saisonsieg. „Ich möchte mich bei dem Team für die Möglichkeit bedanken. Domenico (Pozzovivo) ist im Gesamtklassement sehr gut positioniert, aber ich habe heute trotzdem freie Fahrt für den Etappensieg bekommen“, so Mohoric.

„Am Ende hat Mohoric gezeigt, dass er stärker war als ich. Er hat den Sieg verdient“, sagte Denz im Ziel und freute sich über sein bestes Resultat in einem  UCI-WorldTour-Rennen. „Aber ich bin enttäuscht, weil ich so nah dran war“ so Denz.

Den Sprint der Verfolgergruppe um Platz drei gewann Sam Bennett (Bora-hansgrohe) vor Enrico Battaglin (LottoNKL-Jumbo).  

 

Chaves verliert viel Zeit

Die 10. Etappe der 101. Italien-Rundfahrt sorgte für eine Verschiebung in der Gesamtwertung. Direkt nach dem Start ging es bergauf und sofort begannen die Attacken. Es löste sich eine Gruppe mit sehr starken Fahrern, in der auch Koen Bouwman (Lotto-Jumbo), Ben Hermans (Israel Cycling), Jarlinson Pantano (Trek-Segafredo), Matej Mohoric (Bahrain), Luis León Sánchez (Astana), Giulio Ciccone (Bardiani), Matteo Montaguti (AG2R) und auch Tony Martin (Katusha-Alpecin) waren.

Das Tempo war sehr hoch und das Sky-Team drückte im Feld mächtig aufs Tempo. Das Feld riss auseinander und auch Esteban Chaves (Mitchelton-Scott), der Zweitplatzierte der Gesamtwertung musste reißen lassen. Sein Team versuchte zwar den Kolumbianer wieder nach vorn zu bringen, aber im Feld hatten sich Sky, Sunweb, LottoNL-Jumbo und Groupama-FDJ zusammengeschlossen und machten Tempo.

Zwar bekam man in der zweiten Gruppe durch das Quick-Step-Team Hilfe, das mit Elia Viviani hoffte, noch einmal Anschluss an die Spitze zu finden und dann für einen Massensprint zu sorgen, doch es klappte nicht. Der Rückstand war zwar zwischendurch mal unter eine Minute gesunken, aber man bekam das Loch nicht zu. Rund 100 km vor dem Ziel nahm Quick-Step das Tempo raus und auch Mitchelton-Scott gab die Verfolgung wenig später auf. Am Ende verlor Chaves mehr als 25 Minuten.

 

Schrecksekunde für Dumoulin und Carapaz

Im Finale der Etappe hatten sowohl Richard Carapaz (Movistar), als auch Titelverteidiger Tom Dumoulin (Sunweb) einige Probleme. Sowohl Carapaz, als auch Dumoulin, der in einer Abfahrt leicht stürzte, musste das Rad wechseln und sich erneut zurück ins Feld kämpfen.

In der Gesamtwertung bleibt Simon Yates vorn, der sich am Zwischensprint die Zeitbonifikation sicherte und noch ein paar Sekunden gutmachte. Tom Dumoulin ist nun Zweiter. Platz drei belegt Thibaut Pinot (Groupama-FDJ).

Die Trikots:
Maglia Rosa: Simon Yates (Mitchelton-Scott)
Maglia Ciclamino: Elia Viviani (Quick-Step)
Maglia Azzurra :Simon Yates (Mitchelton-Scott)
Maglia Bianca:  Richard Carapaz (Movistar)