Auf der schweren 15. Etappe wurde von Beginn an schnell gefahren und es dauerte lange, ehe die Gruppe des Tages stand. Doch auch danach blieb das Tempo bei Regen hoch, denn das EF-Drapac-Team setzte schnell nach. So wurde das Rennen schwer und schon vor dem schweren Finale war das Feld bereits sehr klein geworden.
Etwa 17 Kilometer vor dem Ziel, im Anstieg zur letzten Bergwertung des Tages, griff Simon Yates (Mitchelton-Scott) an und hängte seine Konkurrenten ab. Er erreichte nach 176 Kilometern von Tolmezzo nach Sappada als Solist das Ziel und holte sich seinen dritten Etappensieg bei diesem Giro. Erneut zeigte sich, dass Yates in diesem 101. Giro d’Italia der stärkste Fahrer ist.
Den Sprint der Verfolgergruppe um Platz zwei gewann Miguel Angel Lopez (Astana) vor Tom Dumoulin (Sunweb). Sie erreichten gemeinsam mit Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida), Richard Carapaz (Movistar) und Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) 41 Sekunden nach Yates das Ziel.
Froome verliert Zeit, Aru verabschiedet sich aus dem Rennen um Rosa
Chris Froome (Sky) verlor nach seinem Etappensieg am Zoncolan am Sonntag mehr als eineinhalb Minuten auf Yates. Nun hat der Toursieger bereits 4:52 min Rückstand auf Yates in der Gesamtwertung. Fabio Aru (UAE Team Emirates) schien 35 Kilometer vor dem Ziel fast stillzustehen. Er musste das Tempo komplett rausnehmen und verlor sehr viel Zeit.
Yates mit großen Vorsprung in die letzte Woche
Im Gesamtklassement führt Yates vor dem letzten Ruhetag mit 2:11 min vor Dumoulin. Pozzovivo ist mit 2:28 min Rückstand Dritter.
„Ich weiß nicht, ob zwei Minuten reichen“, sagte Yates mit Blick auf das Zeitfahren am Dienstag. „Ich werde mein Bestes geben und dann werden wir sehen“, so der Leader des Giro.
Die Trikots:
Maglia Rosa: Simon Yates (Mitchelton-Scott)
Maglia Ciclamino: Elia Viviani (Quick-Step)
Maglia Azzurra : Simon Yates (Mitchelton-Scott)
Maglia Bianca: Miguel Angel Lopez (Anstana)
So lief das Rennen
Obwohl vom Start weg attackiert wurde, dauerte es rund 70 Kilometer, ehe sich eine Gruppe entscheidend absetzten konnte. In der großen Gruppe waren neben Nico Denz auch sein Teamkollege Mikael Cherel, Dayer Quintana, Giovanni Visconti, Guilio Coccone und etwa 15 weitere Fahrer.
Im Feld jagte das EF-Drapac-Team den Ausreißern hinterher und dann setzte Michael Woods rund 67 Kilometer vor dem Ziel seine erste Attacke.
Etwa 60 Kilometer vor dem Ziel fiel im Anstieg die Spitzengruppe auseinander und nach der Abfahrt lagen Denz, Cherel und Quintana an der Spitze. Giovanni Visconti und Giulio Ciccone schlossen 38 km vor dem Ziel zur Gruppe um Denz wieder auf.
Rund 34 Kilometer vor dem Ziel, am vorletzten kategorisierten Anstieg, schickte Tom Dumoulin seinen Helfer Sam Oomen nach vorn und ließ ein hohes Tempo anschlagen. An der vorletzten Bergwertung des Tages, rund 30 Kilometer vor dem Ziel, lagen Ciccone und Denz nur noch 30 Sekunden vor der Favoritengruppe. Denz zeigte ein starkes Rennen und hängte auch Ciccone ab.
In der vorletzten Abfahrt rissen in der Favoritengruppe Löcher und Miguel Angel Lopez griff am Fuße des Anstiegs sofort an. Simon Yates war sehr aufmerksam und setzte seine Konterattacke. Zwar konnten Pinot, Pozzovivo und Dumoulin noch einmal aufschließen, aber dann attackierte Yates 17 Kilometer vor dem Ziel erneut und er setzte sich ab. Nico Denz war schnell eingeholt und wurde durchgereicht. Doch er konnte sich in der Gruppe um Chris Froome noch einige Kilometer halten und leistete Arbeit für seinen Kapitän Alexandre Geniez.
Froome hatte in der Abfahrt einige Meter Rückstand und als Yates angriff, lag er bereits einige Sekunden zurück. Sein Helfer Wout Poels machte die Arbeit um den Rückstand in Grenzen zu halten.
Die Verfolger um Pinot und Pozzovivo attackierten sich mehrfach und waren sich nicht einig, da Carapaz und Lopez um das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers kämpfen.
Dumoulin hatte drei Kilometer vor dem Ziel Probleme und musste reißen lassen, konnte aber wieder aufschließen, weil sich die Konkurrenz nicht einig war.