Elia Viviani

Rund 800 Meter vor dem Ziel kam das Quick-Step-Team an die Spitze des Feldes. Zdenek Stybar führt das Feld auf nasser Straße durch den letzten Kreisverkehr etwa 500 Meter vor dem Ziel. Wenig später übernahm Fabio Sabbatini und zog mit Elia Viviani am Hinterrad das Tempo an. Danny van Poppel (LottoNL-Jumbo) war an Vivianis Hinterrad und eröffnete früh den Sprint. Kurz wartete Viviani ab, dann sprintete er los und holte sich seinen vierten Etappensieg bei diesem Giro. 

„Bei dem Gegenwind heute, musste man etwas warten. Saba (Anmerk. Sabbatini) ging 400 Meter vor dem Ziel und das wäre normalerweise richtig, aber bei dem Gegenwind heute wollte ich etwas warten. Als Van Poppel dann losfuhr, war es perfekt für mich – ich bin an sein Rad, habe noch 50 Meter gewartet und dann Vollgas gegeben„, analysierte Sieger Viviani den Sprint.

Sam Bennett (Bora-hansgrohe) war in der letzten Kurve zu weit hinten. Er fuhr zwar einen sehr starken Sprint, kam aber nicht mehr an Viviani vorbei und wurde Zweiter. „Ich bin ein paar Mal gerutscht und ich hab ein wenig die Nerven verloren“, sagte Bennett sichtlich enttäuscht nach dem Rennen im Eurosport-Interview. Auch Nicolo Bonifazio (Bahrain-Merida) überholte noch van Poppel, der am Ende Vierter wurde.

 

Quick-Step taktiert, Bora-hansgrohe kontrolliert

Das Quick-Step-Team hatte sich während der Etappe lange zurückgehalten und war in Gruppen mitgegangen, statt das Rennen für einen Massensprint zu kontrollieren. „Wir haben heute etwas taktiert, denn es war die letzte Sprinteretappe vor dem Schlusstag in Rom und die Etappe heute war perfekt für Sam Bennett. Deshalb wollten wir nicht die Verantwortung übernehmen, das Rennen zu kontrollieren. Denn wenn er heute gewonnen hätte, hätte er Punkte geholt und wäre näher herangekommen (Anmerk. in der Wertung für das Maglia Ciclamino)“, erklärte Viviani im Siegerinterview. „Aber klar, wenn es zum Massensprint kommt, dann wollten wir reinhalten“, so Viviani.

 

Ein sehr schnelles und hartes Rennen

Vom Start weg wurde attackiert und immer wieder setzten sich Gruppen ab. Zunächst ging eine große Gruppe mit mehr als 20 Fahrern, doch das Bora-hansgrohe-Team schloss die Lücke und schlug ein hohes Teampo an. Die Quick-Step-Mannschaft hatte sich am ersten Anstieg, direkt nach dem Start um Elia Viviani versammelt um ihm helfen zu können, falls er im Anstieg Probleme bekäme. „Aber er hatte heute richtig gute Beine und keine Probleme zu folgen“, sagte Teamkollege Zdenek Stybar nach dem Rennen.

Später setzte sich eine Gruppe mit etwa zehn Fahrern ab, in der auch Maximilian Schachmann war. Doch auch diese Gruppe wurde eingeholt. Mehrfach riss das Feld auseinander und immer wieder gab es unübersichtliche Situationen. So wurde es ein schnelles und sehr hartes Rennen.

Erst rund 60 Kilometer vor dem Ziel lösten sich Wout Poels (Sky), Alessandro De Marchi (BMC), Luis Leon Sanchez (Astana) und Ben Hermans (Israel Cycling Academy). Doch die Sprintereteams LottoNL-Jumbo und Bora-hansgrohe waren sich einig und schlossen die Lücke die Lücke. So kam es im strömenden Regen zum Massensprint. Dort holte sich Viviani seinen vierten Sieg und hat nun auch in der Sprintwertung einen komfortablen Vorsprung. Ihm ist das Ciclamino Trikot kaum noch zu nehmen.

 

Yates bleibt in Rosa

In der Gesamtwertung gab es auf den ersten Rängen keine Veränderungen. Simon Yates (Mitchelton-Scott) führt weiterhin mit 56 Sekunden vor Tom Dumoulin (Sunweb). Gesamtdritter ist Doemnico Pozzovivo (Bahrain-Merida).