Max Schachmann

„Einen großen Anteil an diesem Sieg hat Michael Morkov“, sagte Max Schachmann (Quick-Step) im Eurosport-Interview nach dem Rennen. „Die Ausreißergruppe war schon weg, da hat er mich an sein Rad genommen und mich nach vorn in die Gruppe gefahren“, dankte Schachmann seinem Zimmerkollegen. Mit seinem Sieg nach 196 km von Abbiategrasso zur Bergankunft in Prato Nevoso sorgte der Berliner bereits für den fünften Etappenerfolg des Quick-Step-Teams. 

Dass der Tagessieger aus einer Ausreißergruppe kommen würde, hatten viele erwartet. Morkov und Schachmann fuhren mit ihren 10 Begleitern schnell einen großen Vorsprung heraus und so war früh klar, dass sie den Sieg unter sich ausmachen würden.

 

Schachmann im Schlussanstieg der Stärkste

In den 13,9 Kilometer langen Schlussanstieg gingen die Ausreißer mit mehr als 16 Minuten Vorsprung. Schachmann, der Italiener Mattia Cattaneo (Androni-Sidermec), der Spanier Rubén Plaza (Israel Cycling Academy) und der erneut sehr stark fahrende Potsdamer Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe) schüttelten die Konkurrenz ab. Cattaneo und Schachmann schienen die Stärksten der Gruppe zu sein, denn Pfingsten und Plaza verloren mehrfach den Anschluss. 

Schachmann versuchte es mehrfach Cattaneo abzuhängen, aber es gelang zunächst nicht. Die beiden pokerten und so konnte Plaza noch einmal aufschließen. Dann zog Schachmann auf dem letzten Kilometer an, ließ Cattaneo stehen und holte seinen ersten Sieg bei einer Grand Tour. Plaza wurde Zweiter, Cattaneo dritter. Christop Pfingsten erreichte als Vierter das Ziel.

 

Yates verliert Zeit

Als Schachmann bereits einige Minuten im Ziel war, entwickelte sich im Kampf um den Gesamtsieg am Schlussanstieg ein spannendes Rennen. Miguel Angel Lopez (Astana) hatte früh angegriffen und sich abgesetzt. Leader Simon Yates ließ Tom Dumoulin nicht aus den Augen. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel griff Dumoulin an und Yates ging mit. Auch Domenico Pozzovivo und Richard Carapaz konnten folgen.  

Chris Froome schloss wenig später auf und griff sofort an, weil das Tempo kurz verzögert wurde. Diesmal setzte Pozzovivo nach und als Yates zögerte, ging auch Dumoulin nach. Yates verlor immer mehr an Boden und Pozzovivo, Froome und Dumoulin erreichten 28 Sekunden vor Yates das Ziel. Froomes Teamkollege Wout Poels hatte vorher angegriffen, ließ sich zur Gruppe um Froome zurückfallen und machte ab etwa 800 Meter vor dem Ziel das Tempo für seinen Kapitän.

Damit liegt Simon Yates in der Gesamtwertung nur noch 28 Sekunden vor Tom Dumoulin. Pozzovivo ist 2:43 min zurück. So dürfte es auf den kommenden beiden schweren Bergetappen für Yates sehr schwer werden, denn die Konkurrenz sieht nun ihre Chancen.

 

So lief das Rennen

Die Ausreißergruppe bildeten Michael Morkov, Maximilian Schachmann (Quick-Step), Davide Ballerini, Mattia Cattaneo (Androni Giocattoli-Sidermec), Christoph Pfingsten (Bora-Hansgrohe), Ruben Plaza (Israel Cycling Academy), Vyacheslav Kuznetsov (Katusha-Alpecin), Jos van Emden, Boy van Poppel (Trek-Segafredo), Marco Marcato (UAE Emirates), Giuseppe Fonzi und Alex Turrin (Wilier Triestina-Selle Italia). Schnell hatten sie einen großen Vorsprung.

Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel griff Boy van Poppel aus der Spitzengruppe an und setzte sich ab. In den 13,9 Kilometer langen Schlussanstieg ging die Spitze mit mehr als 16 Minuten Vorsprung. Im Anstieg wurde Van Poppel schnell eingeholt und abgehängt. Knapp 10 Kilometer vor dem Ziel erhöhte Marco Marcato das Tempo in der Spitzengruppe und einige Fahrer verloren den Anschluss. 

8,8 km vor dem Ziel griff Plaza an und nur Schachmann,  Pfingsten und Cattaneo gingen mit. Dann etwickelte sich der oben beschriebene Kampf um den Tagessieg, den Max Schachmann für sich entschied. 

Die Trikots:
Maglia Rosa: Simon Yates (Mitchelton-Scott)
Maglia Ciclamino: Elia Viviani (Quick-Step)
Maglia Azzurra : Simon Yates (Mitchelton-Scott)
Maglia Bianca:  Miguel Angel Lopez (Anstana)