Geraint Thomas

Erst 50 Meter vor dem Ziel überholte Adam Yates (Mitchelton-Scott) Ausreißer Daniel Navarro (Cofidis) und breitete zum Jubel die Arme aus. Navarro, der auf der 129 km langen Etappe von Moûtiers zur Bergankunft in Saint-Gervais Mont Blanc zu einer frühen Ausreißergruppe gehörte, ließ den Kopf hängen und fuhr wenige Sekunden nach Yates als Zweiter über die Ziellinie. Etappendritter wurde Romain Bardet (Ag2R). 

„Ich wusste, dass ich im Finale etwas abwarten muss. In den vergangenen Tagen war ich es oft, der den ersten Angriff setzte, heute musste ich auf den richtigen Moment warten und dann bis zur Linie alles geben. Das hat am Ende sehr gut funktioniert“, sagte Yates im Siegerinterview. „Die Tour de France ist seit Saisonbeginn mein großes Ziel. Ich hatte einen schlimmen Sturz in Katalonien, aber ich hab mich gut erholt und ich bin nun in guter Form“, so Yates.

 

Buchmann stark, Thomas sichert Gelb ab

Der Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) zeigte erneut ein hervorragendes Rennen und erreichte 14 Sekunden nach Yates als Vierter das Ziel. Damit verteidigte Buchmann seinen sechsten Platz im Gesamtklassement. 

Leader Geraint Thomas (Sky) fuhr fünf Sekunden nach Buchmann als Fünfter über die Ziellinie und holt damit den Gesamtsieg der 70. Austragung der Rundfahrt. Yates ist Gesamtzweiter und Bardet komplettiert das Podium.

„Es war ein großer Kampf im Finale und die Platten waren natürlich nicht hilfreich, aber das Team hat sehr gut gearbeitet und als wir in den Schlussanstieg gingen war ich sehr zuversichtlich. Ich wusste, dass ich einen großen Vorsprung hatte und wurde mit jedem Kilometer sicherer. Kurz vor dem Ziel wusste ich dann, dass es reichen wird“ so Sieger Thomas. „Das gibt natürlich Selbstvertrauen für den Juli. Ich werde mich jetzt erholen und freue mich drauf“, so Thomas.

 

Bardet lässt nicht locker, Buchmann kämpft um Top5-Platz, Thomas mit Defektpech

Im Verlauf der Etappe hatte geraint Thomas mehrfach Defektpech. Nach einem Vorderradschaden in der Abfahrt vom drittletzten Anstieg musste er gemeinsam mit seinen Teamkollegen die Lücke ans Feld schließen. Doch vor dem schweren Finale der Etappe hatte er den Anschluss wieder hergestellt. 

Im Schlussanstieg setzte Dan Martin (UAE Team Emirates) die erste Attacke. Anschließend war es Romain Bardet, der den Konter setzte. Der Franzose griff mehrfach an, konnte Yates und Thomas aber nicht abschütteln. Martin verlor den Anschluss und so waren nur Buchmann, Bardet, Yates und Thomas auf den letzten Kilometern in der Verfolgung von Ausreißer Navarro.

Bardet, Yates und Thomas belauerten sich, das nutzte Buchmann mehrfach zu einem Angriff. Im Kampf um den fünften Gesamtrang musste Buchmann gut 30 Sekunden auf Damiano Caruso vom BMC-Team aufholen. Vor allem im Mannschaftszeitfahren hatte Caruso viel Zeit gegenüber Buchmann gut gemacht. Am Ende rollte Caruso nur 10 Sekunden nach Buchmann ins Ziel und bleibt vor dem Deutschen.

Zunächst konnte Geraint Thomas alle Angriffe von Bardet parieren, doch auf dem letzten Kilometer ging dann doch die Lücke auf und Thomas fiel zurück. Yates wartete lange ab und setzte dann auf den letzten 500 Metern zum Ziel seinen Angriff.

Navarro, der sich zu Beginn der Etappe gemeinsam mit David Gaudu (Groupama-FDJ), Edward Ravasi (UAE Team Emirates), Antwan Tolhoek (LottoNL-Jumbo), Pierre Rolland (EF) und Julian Alaphilippe (Quick Step) abgesetzt hatte, kämpfte verzweifelt und musste sich am Ende doch geschlagen geben.