Die Akte Moscon/Reichenbach ist geschlossen. Die UCI hat Gianni Moscon am Mittwoch vom Vorwurf freigesprochen, seinen Konkurrenten Reichenbach (Groupama-FDJ) beim Rennen Tre Valli Varesine im vergangenen Oktober absichtlich vom Rad gestoßen zu haben.
„Das Team Sky begrüßt die Entscheidung der UCI. Es war ein langer Prozess, in dem ein unabhängiges Gremium alle Seiten gehört hat. Es waren schwerwiegende Anschuldigungen gegen Gianni, gegen die sich das Team vehement gewehrt hat“, heißt es in einer Mitteilung von Moscons britischem Rennstall.
Dem Italiener hatte eine Sperre von sechs bis zwölf Monaten gedroht. Reichenbach hatte behauptet, Moscon habe für seinen Sturz gesorgt. Dabei hatte sich der Schweizer den Ellenbogen und die Hüfte gebrochen.
Da es keine Videoaufzeichnungen gab, musste die Disziplinarkommission der UCI anhand von Zeugenaussagen zu einem Urteil kommen. Moscon hatte den Vorfall so geschildert: „Es war ein Abschnitt, in dem die Straße sehr schlecht war. Reichenbachs Hände sind einfach vom Lenker gerutscht.“ Dem hatte Reichenbach widersprochen: „Es war Absicht. Und diverse andere Fahrer haben es gesehen.“
Angeblich soll Moscons Aktion die Rache für einen Tweet von Reichenbach gewesen sein. In diesem hatte der Schweizer eine rassistische Beleidigung von Moscon gegen seinen damaligen Teamkollegen Kevin Reza im April 2017 öffentlich gemacht. Moscon war vom Team Sky nach Bekanntwerden der Entgleisung für mehrere Wochen suspendiert worden.