Marco Haller

Etappen wie diese, wo für den Fernsehzuseher eine gefühlte Ewigkeit nichts passiert, sind vor allem für die Sprinter gar nicht so leicht. Während Klassement-Fahrer am Ende einfach nur ins Ziel rollen, müssen sich die schnellen Männer irgendwie wachrütteln. Da kann es schon sein, dass man mal ein Koffein-Gel mehr nehmen muss.

Am letzten Kilometer waren es aber dann doch wieder die üblichen Verdächtigen die den Ton angaben. Groupama-FDJ schien unter der Flamme-Rouge alles unter Kontrolle zu haben. Zwar ist ein Kilometer mit nur zwei Anfahrern normalerweise zu lang, durch die beiden leichten Kurven kann man aber immer den kürzeren Weg nehmen und so die Konkurrenz in Schach halten.

Jacopo Guarnieri ließ sich dann aber überrumpeln und es war wieder Richeze der den Sprint für Gaviria perfekt lancierte. Wäre das Finale total flach gewesen, dann wäre das wohl der nächste Quick-Step-Sieg gewesen. Doch der überragende Dylan Groenewegen hat bewiesen, dass er heute die schnellsten Beine hatte.

Der Sprint-Sieg von Groenewegen in Chartres war ein gutes Beispiel, dass es natürlich auch ohne Lead-Out-Mann gehen kann. Das Gegenbeispiel ist Quick-Step – denn wenn man Richeze nachfährt, landet man mindestens auf dem Podium.