Profil der 14. Etappe der Tour de France 2018

Diese 188 Kilometer lange Etappe hat zwei Gesichter. Die ersten 100 Kilometer sind flach und wenig anspruchsvoll. Doch das Finale ist durchaus schwer und tückisch. Die 10% steile Rampe zum Ziel in Mende ist heftig und es ist mächtig Punch gefragt. Auch die Fahrer im Kampf um das Gelbe Trikot müssen im Finale ans Limit gehen. Wer hier gute Beine hat und über ordentlich Explosivität verfügt, kann durchaus einige Sekunden gutmachen.

Vielleicht sehen wir zwei Rennen in einem. Denn das Terrain ist ideal für eine starke Ausreißergruppe, die auf dem langen flachen ersten Teil der Etappe reichlich Zeit herausfahren kann. Sollte einer der Favoriten tatsächlich eine Chance sehen, die anderen Konkurrenten abzuhängen, wir er erst rund 70 Kilometer vor dem Ziel das Tempo anziehen. Gut möglich, dass der Tagessieger aus der Ausreißergruppe des Tages kommt. Das wird auch allen Fahrern im Feld klar sein, und so könnte es einen harten Kampf um die Gruppe zu Beginn des Tages geben.

 

Die Strecke

Karte der 14. Etappe der Tour de France 2018

Nach dem Start in Saint-Paul-Trois-Châteaux geht es zunächst flach gen Westen. Nachdem die Rhone passiert ist, geht es für einige Kilometern bergan – hier könnte sich die Gruppe des Tages formieren. Der erste kategorisierte Anstieg (4.Kat) steht nach 83 Kilometern an. Der Zwischensprint wird wenig später ausgetragen und nach rund 95 Kilometern folgt eine Reihe kurzer Anstiege. Rund 70 Kilometer vor dem Ziel beginnt dann der eigentliche Anstieg. Es geht hinauf zum Col de la Croix de Berthel (9,1km|5.3%). Es ist ein langer und ungleichmäßiger Anstieg. Typisch Zentralmassiv. Schmale, raue Straße und einige Kehren.

Nach der Abfahrt geht es wellig weiter und hinauf zum Mont Lozère (Kat 3). Anschließend folgt eine lange Abfahrt zum Fuße der Schlusssteigung.

Schlussteigung zum Ziel in Mende

Der Anstieg ist kurz, aber sehr steil, mit Passagen von 13%. Nach der Bergwertung geht es einen Kilometer bergab und dann nach links auf die Zielgerade.

Die Favoriten

Es besteht eine gute Chance für starke Ausreißer. Thomas de Gendt war bereits am Freitag in der Ausreißergruppe unterwegs, doch bei ihm weiß man nie. Fahrer wie Sylvain Chavanel, Omar Fraile, Damiano Caruso, Arthur Vichot, Tom-Jelte Slagter, Romain Sicard oder auch Gregor Mühlberger hätten auf diesem Terrain gute Chancen. Gute Chancen hat auch ein Mann wie Julian Alaphilippe. Ihm dürfte die Schlusssteigung sehr gut liegen.

Aus der Favoritengruppe sind Alejandro Valverde, Daniel Martin und Romain Bardet die Fahrer, denen dieser Anstieg zum Ziel liegen dürfte. Doch man sollte auch Primoz Roglic nicht unterschätzen. Es ist eine heftige, aber nur kurze Belastung. Weniger als 10 Minuten müssen die Fahrer All In gehen.

 

***** Julian Alapilippe
**** Alejandro Valverde
*** Dan Martin, Romain Bardet
** TJ-Slagter, Primoz Roglicm Rudy Molard 
*  Gergor Mühlbergerm Arthur Vichot, Geraint Thomas, Omar Fraile

 
Start: 13:05 Uhr
Ziel: ~17:40 Uhr

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Die weiteren Etappen der Tour de France 2018 mit Profil zum Durchklicken
15. Etappe | Sonntag, 22. Juli | Millau – Carcassonne | 181 km
16. Etappe | Dienstag, 24. Juli | Carcassonne – Bagnères-de-Luchon | 218 km 
17. Etappe | Mittwoch, 25. Juli | Bagnères-de-Luchon – Saint-Lary-Soulan Col de Portet | 65 km
18. Etappe | Donnerstag, 26. Juli Trie-sur-Baïse – Pau | 172 km 
19. Etappe | Freitag, 27. Juli | Lourdes – Laruns | 200 km 
20. Etappe | Samstag, 28. Juli | Saint-Pée-sur-Nivelle – Espelette | 31 km Einzelzeitfahren
21. Etappe | Sonntag, 29. Juli | Houilles – Paris | 115 km

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