Etwas mehr als zwei Kilometer vor dem Ziel griff Tony Gallopin (Ag2R) aus der Favoritengruppe an und setzte sich ab. Er holte schnell den wenige Kilometer zuvor enteilten Jesus Herrada (Cofidis) ein, ließ ihn stehen und holte sich den Etappensieg als Solist. Den Sprint der Verfolger gewann Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) vor Alejandro Valverde (Movistar).

 

Packendes Finale

Im anspruchsvollen Finale entwickelte sich ein spannendes Rennen. In den kurzen Anstiegen auf schmalen Straßen gab es einige Attacken und das Feld wurde schnell immer kleiner. Einige Fahrer stürzten in den Abfahrten, so auch Michal Kwiatkowski (Sky), der seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung verlor. Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel griff Jesus Herrada an und setzte sich ab. Dahinter wurde immer wieder attackiert. Zwischenzeitlich hatte auch Nairo Quintana (Movistar) angegriffen, aber die Favoriten ließen sich nicht aus den Augen und neutralisierten jeden Angriff. Das nutze Gallopin und holte sich den Etappensieg.

„Vor der letzten Kurve, vielleicht 200 Meter vor dem Ziel, habe ich mich umgeschaut und niemanden gesehen, und dann Vollgas gegeben. 50 Meter vor der Linie habe ich dann noch einmal zurückgeschaut und gesehen, dass sie weit weg sind. Ich wusste, dass ich gewinne – einfach fantastisch“, sagte Gallopin im Siegerinterview.
„Wir wussten, dass das Finale hektisch wird und so hatten wir den Plan, dass wir zuerst versuchen, in eine Ausreißergruppe zu gehen. Am Ende brachte mich das Team in eine wirklich gute Position. Wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte, wollte ich angreifen – ich habe einen guten Moment erwischt, ich bin so glücklich“, so Gallopin. „Es ist für jeden Fahrer ein Traum, in einer großen Tour zu gewinnen. Nach diesem Jahr, mit so viel Pech, Stürzen und Krankheit, und nachdem ich die Tour verlassen musste, hatten wir den Plan, zur Vuelta zu gehen. Jetzt habe ich gewonnen – also denke ich, der Plan war gut“, so Gallopin.

 

Valverde nun Gesamtzweiter, Buchmann dritter

In der Gesamtwertung führt weiter Rudy Molard (Groupama-FDJ). Neuer Zweiter ist Alejandro Valverde, der dank der Zeitbonifikation an Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) vorbei zog. Buchmann ist nun Dritter. Kwiatkowski fiel auf Gesamtrang sechs zurück, Gallopin ist nun Fünfter.

 

Ausreißer an der kurzen Leine

Lange Zeit bestimmte eine kleine Ausreißergruppe das Rennen. Alexis Gougeard (AG2R), Michael Woods (Education First-Drapac), Floris De Tier (LottoNL-Jumbo), Nicola Conci (Trek-Segafredo), Edward Ravasi (UAE Team Emirates), Alex Aranburu (Caja Rural) und Oscar Rodriguez (Euskadi-Murias) hatten sich auf der 185 Kilometer langen Etappe von  Puerto Lumbreras nach Pozo Alcón früh abgesetzt. Doch das Feld ließ sie nicht weit weg und mit Michael Woods wurde mehr als 10 Kilometer vor dem Ziel auch der letzte Ausreißer eingeholt.