Profil der 14. Etappe der Vuelta 2018

171 Kilometer, vier Anstiege und eine fiese Rampe zum Ziel – das sind die Eckdaten der 14. Etappe der 73. Vuelta. Es ist der zweite Teil der Kletter-Trilogie vor dem zweiten Ruhetag. Das Terrain ist schwerer als am Freitag, denn auf den letzten 90 Kilometern warten vier Anstiege. Der Kampf um den Gesamtsieg der Vuelta ist in vollem Gange – gut möglich, dass die Favoriten auch diese Etappe nutzen wollen, um der Konkurrenz Zeit abzunehmen. 

Nairo Quintana hat am Freitag eine starke Leistung gezeigt und geht sicher mit Selbstvertrauen in diese Etappe. Der Schlussanstieg ist erneut sehr steil und dürfte dem Kolumbianer liegen. Vielleicht lässt er sein Movistar-Team schon einige Kilometer vor dem Ziel ein hohes Tempo anschlagen und seinen Angriff vorbereiten. 

Gut möglich, dass einige der Klassementfahrer einen Helfer in der Gruppe platzieren wollen, damit dieser dem Kapitän dann im Finale noch helfen kann. Vielleicht gibt es auch bei einem der Teams die Überlegung, nicht erst am letzten Anstieg anzugreifen, sondern bereits zuvor. Auch dann wäre es gut, einen Helfer in der Gruppe des Tages zu platzieren. Doch je mehr Teams einen Fahrer in der Gruppe haben wollen, desto länger könnte es dauern, bis sich eine Gruppe formiert hat, mit der alle Teams „leben“ können.

Diese Etappe bietet auch im Kampf um das Bergtrikot eine gute Gelegenheit, reichlich Punkte zu sammeln. Taktisch bietet das Terrain mehrere Möglichkeiten und der Schlussanstieg wird ohne Frage für Abstände sorgen. Es könnte eine spannende Etappe werden.

 

Die Strecke

Karte der 14. Etappe der Vuelta 2018

Die Etappe führt gen Norden. Kurz nach dem Start geht es bergauf, was für einen harten Beginn sorgen könnte, wenn der Kampf um die Gruppe entbrennt. Anschließend geht es rund 50 Kilometer leicht wellig bis zum Fuße des ersten kategorisierten Anstiegs. Es folgt nach der Bergwertung eine sehr lange Abfahrt.

Rund 90 Kilometer vor dem Ziel beginnt dann der Aufstieg zum Alto de la Colladona. Es mit 5,5 km ein recht kurzer, aber mit 8,1 % recht steiler Anstieg. 

Alto de la Colladona

Nach der Abfahrt und einem längeren Flachstück beginnt rund 50 Kilometer vor dem Ziel das Finale. Es geht zunächst über den Alto de la Mozqueta, dann folgte der Alto de la Falla de los Lobos und zum Schluss geht es steil hinauf zum Ziel am Alto les Praeres – drei Anstiege in kurzer Abfolge und der letzte ist mächtig steil.

Profil der Anstiege Alto de la Mozqueta & Alto les Praeres

Der Schlussanstieg ist nur vier Kilometer lang, aber im Schnitt 12,5 % steil. Eine Passage hat sogar 17%. Die Fahrer kommen aus einer kurzen Abfahrt und die Positionierung vor der Schlusssteigung wird sehr wichtig sein. Die letzten Meter zum Gipfel sind nicht ganz so steil.

Finale der 14. Etappe der Vuelta 2018

 

Die Favoriten

Es stellt sich erneut die Frage, ob eine Ausreißergruppe durchkommt, oder ob die Favoriten auf den Gesamtsieg auch den Tagessieg unter sich ausmachen werden. Leicht zu beantworten ist die Frage nicht, denn beides ist möglich. Will Nairo Quintana diese Etappe nutzen, um in der Gesamtwertung weiter Boden gut zu machen, könnte er früh sein Team einspannen. Das würde die Chancen der Ausreißer natürlich mächtig senken. Das gilt auch für Astana, denn Miguel Angel Lopez ist in der Gesamtwertung auch noch nicht optimal platziert. Vielleicht könnte man sogar versuchen, vor dem letzten Anstieg anzugreifen. 

Lopez, Yates, Quintana, Mas – das wären wohl die Favoriten auf den Etappensieg, wenn das „Feld“ geschlossen in den Schlussanstieg geht. Für eine Ausreißergruppe gibt es wieder die üblichen Kandidaten. Ben King und Bauke Mollema haben sich am Freitag bereits gezeigt. Vielleicht sind diesmal wieder Pierre Rolland und Simon Clarke an der Reihe. Sergio Pardilla und Laurens de Plus zeigen sich bislang ebenfalls sehr offensiv. Dazu die Fahrer, die um das Bergtrikot kämpfen: Thomas de Gendt, Bauke Mollema und natürlich Luis Angel Mate.

Auch Michael Woods, Rudy Molard oder Vincenzo Nibali könnten in die Gruppe wollen. Dazu das halbe Euskadi-Murias-Team, die nach dem Erfolg vom Freitag sicher noch motivierter sind. Auch die anderen ProConti-Teams versuchen sicher, ihre Chance zu nutzen. 

 
***** Nairo Quintana
****  Pierre Rolland, Simon Yates
*** Simon Clarke, Sergio Pardilla, Thibaut Pinot, Miguel Angel Lopez
** George Bennett, Wilco Kelderman, Alejandro Valverde
*  Michael Woods, Emanuel Buchmann, Fabio Aru, George Bennett, Omar Fraile, Ben King

Start: 12:50 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr

 

 

Weitere Artikel zur Vuelta 2018:
Podcast-Vorschau mit Johannes Fröhlinger
Die Favoriten mit ihren Stärken & Schwächen

Die weiteren Etappen mit Profil zum durchklicken:
15. Etappe | 9. September | Ribera de Arriba – Lagos de Covadonga | 178,2 km (Bergankunft)
Ruhetag     | 10. September
16. Etappe | 11. September | Santillana del Mar – Torrelavega | 32 km
17. Etappe | 12. September | Getxo – Balcón de Bizkaia | 157 km (Bergankunft)
18. Etappe | 13.September | Ejea de los Caballeros – Lleida | 186,1 km
19. Etappe | 14. September | Lleida – Andorra. Naturlandia | 154,4 km (Bergankunft)
20. Etappe | 15. September | Andorra. Escaldes-Engordany – Coll de la Gallina. Santuario de Canolich | 97,3 km (Bergankunft)
21. Etappe | 16. September | Alcorcón – Madrid | 100,9 km