Simon Yates

In der steilen Schlussrampe agierte Simon Yates (Mitchelton-Scott) clever. Er ließ die Konkurrenz nicht enteilen und setzte rund 700 Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke. Der 26-jährige Brite holte sich seinen ersten Etappensieg bei dieser Vuelta und übernimmt damit auch das Rote Trikot des Gesamtführenden, denn der bisherige Leader Jesus Herrada (Cofidis) erreichte abgeschlagen das Ziel.

Etappenzweiter wurde Miguel Angel Lopez (Astana), der gemeinsam mit Alejandro Valverde (Movistar) zwei Sekunden nach Yates das Ziel erreichte. Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) wurde Vierter, Nairo Quintana (Movistar) Fünfter.

„Es war war wirklich schwer. Ich habe den richtigen Moment erwischt, hatte eine Lücke und dann habe ich bis zur Linie alles gegeben. Ich bin sehr happy, das Trikot zu haben“, sagte Yates im Siegerinterview.

 

Lopez und Quintana belauern sich

Im steilen Schlussanstieg hatte Nairo Quintana mehrfach angegriffen und nur Lopez war in der Lage die Attacken sofort mitzugehen. Doch Lopez wollte nicht mit Quintana zusammenarbeiten. So nahm auch Quintana wieder Tempo raus und die Verfolger um Pinot, Yates, Valverde, Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und auch Rigoberto Uran (EF-Drapac) konnten immer wieder aufschließen. Als Quintana und Lopez auf dem letzten Kilometer erneut das Tempo rausnahmen und die Gruppe wieder aufschloss, nutzte Yates seine Chance und zog davon.

 

Bahrain-Merida in der Offensive

Bereits rund 50 Kilometer vor dem Ziel spannte sich das Bahrain-Merida-Team vor das Feld und zog das Tempo an. In der Abfahrt vom drittletzten Anstieg verschärfte man das Tempo und das Feld brach komplett auseinander. Bereits dort musste der bis dahin Gesamtführende Jesus Herrada reißen lassen und verlor viel Zeit. Das Team von Ion Izagirre bestimmte bis zum Schlussanstieg das Tempo, auch Vincenzo Nibali machte lange die Führungsarbeit. Izagirre wurde am Ende Neunter mit 37 Sekunden Rückstand auf Yates. Der Spanier ist nun in der Gesamtwertung Siebter (+1:40 min).

 

Buchmann muss reißen lassen

Emanuel Buchmann schlug sich erneut ordentlich. Der Bora-hansgrohe-Kapitän hielt sich lange in der Gruppe um Yates und musste erst auf den letzten Kilometern reißen lassen. Er wurde Zwölfter, verlor 53 Sekunden und bleibt Gesamtzehnter

 

Kwiatkowski in WM-Form

Der Pole Michal Kwiatkowski initiierte die Gruppe des Tages. Der Sky-Profi setzte sich gemeinsam mit Ivan Garcia Cortina (Bahrain-Merida), Brent Bookwalter (BMC), Nicolas Roche (BMC), Thomas De Gendt (Lotto-Soudal) und Michael Woods (EF-Drapac) früh aus dem Feld ab. De Gent sammelte reichlich Bergpunkte und ist nun Zweiter in der Sonderwertung, doch er hatte am vorletzten Anstieg eine technisches Problem und fiel zurück. Woods stürzte in einer Abfahrt und Garcia Cortina ließ sich zurückfallen, um die Bahrain-Merida-Arbeit im Feld zu unterstützen. So gingen nur Bookwalter, Kwiatkowski und Roche gemeinsam an der Spitze ins Finale der Etappe. Durch die Tempoverschärfung von Bahrain-Merida war früh klar, dass die Ausreißer vor dem Ziel eingeholt werden. Aber Kwiatkowski zog durch und hielt sich bis zur Schlusssteigung an der Spitze. Offenbar ist der Pole bereits in WM-Form.