Alejandro Valverde

Die Vorentscheidung fiel am extrem steilen Höll-Anstieg. Der Spanier Alejandro Valverde setzte sich gemeinsam mit dem Franzosen Romain Bardet und dem Kanadier Michael Woods ab. In der Abfahrt konnte zwar Tom Dumoulin noch einmal zum Trio aufschließen, doch im Sprint blieb dem Niederländer nur Platz vier. Valverde setzte sich auf der Zielgerade an die Spitze und holte sich im Sprint souverän den WM-Titel. 

„Es war mein größter Wunsch, Weltmeister zu werden“, sagte der 38-jährige Valverde während der Pressekonferenz. „Ich hab schon sechs Medaillen gewonnen, aber kein Gold. Ich bin einfach sehr glücklich“, so Valverde. Romain Bardet wurde Zweiter. „Es ist schwer in einem flachen Sprint einen Fahrer wie Alejandro Valverde zu schlagen, der einer der schnellsten Männer nach einem schweren Rennen ist“, so Romain Bardet nach dem Rennen. „Am letzten Anstieg waren die stärksten Fahrer vorn und ich konnte Valverde nicht abhängen“, so der Franzose. Bronze holte der Kanadier Michael Woods. 

Bester Deutscher war Simon Geschke auf Rang 24.

 

So lief das Rennen

Früh im Rennen bildete sich eine größere Ausreißergruppe. Robert Britton (Kanada), Tobias Ludvigsson (Schweden), Kasper Asgreen (Dänemark), Ryan Mullen (Irland), Daniil Fominykh (Kasachstan), Vegard Stake Laengen (Norwegen), Conor Dunne (Irland), Karel Hnik (Tschechien), Jacques Janse Van Rensburg (Südafrika), Ilia Koshevoy (Weißrussland), Laurent Didier (Luxemburg) konnten schnell einen größeren Vorsprung herausfahren.

Das Feld ließ die Ausreißer zunächst ziehen und so lagen sie rund 190 Kilometer vor dem Ziel fast 20 Minuten vor dem Feld. Doch dann begannen die Österreicher gemeinsam mit den Slowenen und den Briten das Tempo im Feld anzuziehen.

 

Österreicher setzten nach

„Es ist unsere Heim-WM, da wollten wir uns natürlich auch präsentieren, aber wir haben nicht all unsere Kräfte verschleudert“, sagte Patrick Konrad nach dem Rennen zur Nachführarbeit. Konrad war Kapitän der Österreichischen Mannschaft, hatte aber im Finale mit Krämpfen zu kämpfen und konnte den Besten in den letzten Anstiegen nicht folgen. „Das ist natürlich sehr schade, und ich bin wirklich enttäuscht“, so Konrad, der die Arbeit seiner Kollegen lobte und für den es nicht in Frage kam, das Rennen frühzeitig zu beenden. „Es war eine tolle Stimmung. Ich habe schon alle großen Rennen erlebt, aber das war Wahnsinn. Das muss erstmal einer nachmachen. Ich habe mich dann trotz Krämpfen durchgekämpft“, so Konrad. 

Der Vorsprung der Ausreißer schmolz durch die Nachführarbeit schnell zusammen. Etwa 100 Kilometer vor Ziel war die Spitze nur noch acht Minuten vor dem dezimierten Feld. Titelverteidiger Peter Sagan musste bereits 93 Kilometer vor dem Ziel am Olympiaberg das Feld ziehen lassen.

Etwas mehr als 60 Kilometer vor dem Ziel begannen die Attacken aus dem Feld. Vor allem die Spanier und Italiener zeigten sich vorn und kontrollierten das Rennen. Auch Emanuel Buchmann und Simon Geschke gingen einige Attacken mit. Doch es konnte sich keine Gruppe entscheidend absetzten. „Das war sehr schwierig wegzukommen, denn das Grundtempo im Feld war immer sehr hoch“, erklärte Geschke nach dem Rennen.

 

Das Finale

Asgreen und Stake Laengen gingen mit etwas mehr als 2 Minuten Vorsprung auf die letzte Runde. 23 Kilometer vor dem Ziel wurden sie vom Feld eingeholt. Im letzten Aufstieg zum Olympiaberg attackierte der Niederländer Steven Kruijswijk und einige Fahrer setzten nach. Dann Schloss der Däne Michael Valgren die Lücke und setzte sich ab. Er ging allein in die Abfahrt und fuhr mit 30 Sekunden Vorsprung in die steile Höll-Steigung. 

Valgren wurde schnell überholt und es formte sich eine Gruppe mit Valverde, Woods, Bardet und auch Gianni Moscon. Doch Moscon musste später reißen lassen und fiel zurück. Während Tom Dumoulin sein Tempo fuhr und so den Abstand bis zum Gipfel recht klein halten konnte.