Max Walscheid

Im Sprint einer größeren Spitzengruppe setzte sich Max Walscheid (Sunweb) nach 210 Kilometern von Coesfeld nach Münster souverän durch. Walscheid war auf dem letzten Kilometer gut positioniert, trat früh an und ging außen vorbei an die Spitze. Im Sitzen zog er durch und siegte vor John Degenkolb (Trek-Segafredo). „Es war ein harter Sprint. Alle waren ziemlich kaputt, das hat man auch in der Beschleunigung gemerkt. Max war einfach schneller, das muss man neidlos anerkennen“, sagte Degenkolb im Ziel dem WDR. 

Dritter wurde Klassikerspezialist Nils Politt (Katusha-Alpecin), der sich im Sprint vor André Greipel (Lotto-Soudal) und Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) behaupten konnte. „Das überrascht mich selbst ein bisschen, bei so einem Sprint“, sagte Politt über seinen dritten Rang. Zumal er keinen Teamkollegen in der Spitzengruppe hatte und sich selbst für den Sprint positionieren musste. 

Vielleicht profitierte Politt auch ein wenig vom Positionskampf vor dem Sprint. Die beiden Bora-hansgrohe-Teamkollegen Sam Bennett und Pascal Ackermann waren sich sehr nahe gekommen, nachdem Ackermann gut in Position war und Bennett von hinten kam und versuchte, sich in eine bessere Ausgangsposition für den Sprint zu bringen. Max Walscheid nutzte diese Situation und holte seinen zweiten Saisonsieg. 

Walscheid in guter Form nach Vuelta

„Ich habe mich gut gefühlt, bin gut aus der Vuelta gekommen“, sagte Walscheid dem WDR. „Wir sind mit einem guten Team hier an den Start gegangen und es ist toll, die Taktik so umzusetzen“, so Walscheid weiter.

Etwas weniger als 100 Kilometer vor dem Ziel hatte sich das Feld geteilt, nachdem das Bora-hansgrohe-Team bei Seitenwind das Tempo erhöhte. Fast alle Sprinter waren vorn vertreten. „Nach der Windkanten-Aktion waren wir nur noch 40 Mann. Für uns war das gut, wir mussten die Gruppe nicht weiter verkleinern. Denn wir haben auf den Sprint und mich gesetzt. Ich habe das richtige Timing gehabt und es hat am Ende gereicht“, sagte Walscheid, dem beim ausgelassenen Jubel die Bedeutung dieses Erfolges anzumerken war.

Ausreißer früh eingeholt

Die erste Rennhälfte hatte eine kleine Ausreißergruppe bestimmt. Maxim Belkov (Katusha-Alpecin), Alexandr Kulikovskii (Gazprom-Rusvelo), Lucas Carstensen (Bike Aid), Pascal Treubel (Heizomat rad-net.de), Paul Taebling (LKT-Team Brandenburg) und Robert Retschke (Lotto-Kern Haus) hatten sich früh abgesetzt und schnell einige Minuten Vorsprung herausgefahren. Durch die Windkanten-Situation war das Tempo im ersten Feld aber sehr hoch und so wurden die Ausreißer früh gestellt.

Im Finale gab es mehrere Attacken. Nils Politt hatte mal versucht, wegzukommen, aber John Degenkolb ging sofort mit und so wurden sie schnell wieder eingeholt. Die letzten Attacken setzten Elmar Reinders (Roompot – Nederlandse Loterij) und Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) auf den Schlussrunden in Münster, doch Bora kontrollierte und sorgte für den Sprint der Gruppe.