Auch 2018 war die belgische Equipe das Maß der Dinge. Mit 73 Saisonsiegen steht das Team nicht nur an der Spitze des World-Tour-Rankings, sondern ist insgesamt die erfolgreichste Mannschaft der Welt. Das Team hat die Klassiker in der DNA. Das Frühjahr ist die wichtigste Zeit des Jahres, für Fans, Team und Sponsoren. So wird der Kader stets mit Fokus auf die Klassiker zusammengestellt. In diesem Frühjahr dominierte die Equipe erneut die Rennen.
Mehr als ein Klassiker-Team
Mit Siegen bei Le Samyn, Nokere-Koerse, Dwars door Vlaanderen, E3-Harelbeke und De Panne lief schon der erste Teil des Klassiker-Frühjahrs extrem gut. Niki Terpstras Sieg bei der Ronde van Vlaanderen war dann der Höhepunkt beim heimischen Monument. Es folgte der Sieg beim Scheldeprijs und Rang drei bei Paris-Roubaix.
Selbst wenn Quick-Step nach Roubaix die Saison beendet hätte – es wäre ein mehr als ordentliches Jahr gewesen. Doch allein in den Ardennen-Klassikern gab es erst den Sieg von Julian Alaphilippe beim Fleche Wallonne und anschließend den Triumph von Bob Jungels beim Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich.
Doch Quick-Step auf die Klassiker zu reduzieren wäre falsch. Mit Fernando Gaviria und Elia Viviani hat man zwei Top-Sprinter, die zusammen allein bei den Grand Tours neun (!) Etappensiege holten. Dazu der zweite Platz von Enric Mas bei der Vuelta und das Bergtrikot plus zwei Etappensiege von Julian Alaphilippe bei der Tour de France. Beeindruckend.
Keine Lücke nach Abgängen & perfekte Nachwuchsarbeit
Die sportliche Bilanz ist sehr beeindruckend, vor allem, wenn man sich anschaut, dass sich die Siege auf mehr als ein Dutzend Fahrer verteilt. Bei Quick-Step muss man sich oft in den Dienst der Mannschaft stellen, aber jeder bekommt seine Chance. Das gilt vor allem für junge Fahrer.
Wie es Patrick Lefevere immer wieder schafft, den Abgang von Top-Stars zu kompensieren, ist beeindruckend. Im Winter verließ Marcel Kittel das Team, doch es rückten Fabio Jakobsen und Alvaro Hodeg in die erste Reihe der Sprintelite nach. Weltstar Tom Boonen war mehr als 10 Jahre das Aushängeschild bei den Klassikern, doch dank Terpstra, Philippe Gilbert und auch Yves Lampaert trumpfte man erneut bei den flämischen Rennen auf.
Nach dem Abgang von Julien Vermote teilte nun Tim Declercq stundenlang den Wind an der Spitze des Feldes und hielt die Ausreißer in Schach. Und auch was das Thema Klassement-Fahrer betrifft, gab es keinen Einbruch, nachdem Daniel Martin das Team verließ. Der erst 23-jährige Enric Mas startete durch und wurde bei der Vuelta Zweiter.
Vielleicht gab es noch nie zuvor ein solch ausgewogenes Quick-Step-Team wie 2018, doch es steht erneut vor einer Veränderung. Terpstra, Gaviria und auch Max Schachmann verlassen das Team. Können auch diese Abgänge kompensiert werden? Gut möglich. Wenn nicht, wird es vielleicht nur eine sehr gute Saison 2019, und keine überragende.
Saisonbilanz der Teams 2018 – alle Folgen:
Folge 1 – Die Bilanz der WorldTour-Teams | Das beste Team der Welt
Folge 2 – Team Sky im Soll
Folge 3 – Bora-hansgrohe – mehr als Sagan
Folge 4 – BMC auf Abschiedstour
Folge 5 – Mitchelton-Scott – Yates & Yates + X
Folge 6 – Astana – konstant erfolgreich
Folge 7 – Bahrain-Merida – trotz Pech erfolgreich
Folge 8 – Movistar – fast zu wenig für ein Top-Team
Folge 9 – Sunweb – wenig Siege, aber starke Grand Tours
Folge 10 – LottoNL-Jumbo – Roglic & Groenewegen als Erfolgsgaranten
Folge 11 – AG2R – da geht viel mehr
Folge 12 – mäßiges Jahr für UAE Team Emirates
Folge 13 – Trek-Segafredo – Degenkolb sorgt für Highlight
Folge 14 – Groupama-FDJ – gutes Frühjahr, solider Sommer, starker Herbst
Folge 15 – Lotto-Soudal – Greipel-Zoff & solide Ergebnisse
Folge 16 – EF-Drapac – zu wenig Siege
Folge 17 – ein katastrophales Jahr für Katusha-Alpecin
Folge 18 – Dimension-Data – ein verkorkstes Jahr