Der große Star im Team Dimension-Data ist der Sprinter Mark Cavendish. Im Jahr 2016 kam er ins Team und sorgte für große Siege. Allein bei der Tour holte er vier Etappensiege. Doch Anfang 2017 wurde bei ihm das Epstein-Barr-Virus diagnostiziert und er musste lange aussetzen. Zur Tour war er dennoch wieder am Start, musste dann aber nach dem legendären Crash mit Sagan das Rennen früh verlassen. So mussten seine Kollegen einspringen und dank dem Etappensieg von Edvald Boasson Hagen war die Tour fürs Team gerettet.
Pechsträhne & erneute Erkrankung
Im Jahr 2018 wollte Cav wieder durchstarten. Die Dubai-Tour war sein erstes Rennen und es gelang gleich ein Etappensieg gegen die versammelte Sprinterelite. Sein erstes World-Tour-Rennen des Jahres war die Abu Dhabi Tour. Und dort nahm eine Serien von Rückschlägen ihren Beginn. Maximal unglücklich wurde Cav durch das automatische Bremssystem des Jury-Fahrzeugs zu Fall gebracht. Er musste das Rennen aufgeben, bevor es richtig begann. Bei Tirreno-Adriatico hatte er erneut Pech. Beim Mannschaftszeitfahren zum Auftakt erwischte er ein Schlagloch und stürzte bei Tempo 55 km/h. Er verletzte sich schwerer. Bei Mailand-Sanremo stand er wieder am Start und stürzte spektakulär über einen Fahrbahnteiler. Der Brite bereitete sich dann auf die Tour de France vor, kam aber nicht so richtig in Schwung. Im August wurde dann bekannt, dass man erneut den Epstein-Barr-Virus diagnostiziert hatte. Die Saison war gelaufen.
Mäßige Klassiker
Für ein solches Team ist ein Ausfall des Top-Stars nur sehr schwer zu kompensieren. Die Mannschaft verfügt nicht über eine ganze Reihe von Siegfahrern und muss die Ressourcen sehr clever einsetzen, um Erfolge einfahren zu können. Mit Edvald Boasson Hagen hat man einen guten Allrounder, der bei den Klassikern um Siege kämpfen kann, wenn alles passt. Doch in diesem Jahr erwischte der Tour-Etappensieger von 2017 kein überragendes Jahr. Rang vier bei Dwars door Vlaanderen war das beste Resultat im Frühjahr. Immerhin konnte er bei den Rennen in seiner norwegischen Heimat glänzen. Die zwei Etappensiege in seiner Heimat blieben die einzigen Saisonerfolge.
In den Ardennen lief es auch nicht optimal. Der 12. Rang von Tom-Jelte Slagter beim Fleche Wallonne war das beste Resultat.
Pech beim Giro
Mit dem inzwischen 23-jährigen Ben O’Connor hat man im Team ein großes Talent für die Rundfahrten. Beim Giro zeigte sich O’Connor stark, konnte vor allem in den Bergen mit den Besten mithalten. Doch irgendwie zum Saisonverlauf passend, musste er das Rennen vorzeitig mit Schlüsselbeinbruch aufgeben. Immerhin lag er bis dahin auf Gesamtrang 12 und nur etwas mehr als zwei Minuten im Kampf um das Trikot des besten Jungprofis hinter Miguel Angel Lopez.
Erfolge bei der Vuelta
Für das gesamte Team lief es 2018 lange Zeit nicht so richtig rund. Serge Pauwels konnte zwar die Tour de Yorkshire auf dem Podium beenden und bei einer Tour-Etappe unter die besten fünf fahren, aber die großen Erfolge blieben lange aus.
Doch bei der Vuelta wendete sich das Blatt. Ben King holte als Ausreißer gleich zwei Etappensiege und sorgte so spät im Jahr für die einzigen Erfolge in der World Tour. So nahm die verkorkste Saison dann doch ein etwas versöhnlicheres Ende.
Umbruch
Das Team wird sich zur neuen Saison stark verändern. Zwar bleiben Cav, Boasson-Hagen und Talent Ben O’Connor im Team, doch gleich neun Fahrer werden die Mannschaft verlassen. Ebensoviele stoßen zum Team. Darunter die Routiniers Roman Kreuziger und Enrico Gasparotto, die vor allem bei den Ardennen-Klassikern vorn zu erwarten sind. Mit Giacomo Nizzolo kommt ein endschneller Mann und mit Danilo Wyss und Lars Bak viel Erfahrung ins Team. Dazu wurden mit Rasmus Tiller, Stefan de Bod und vor allem Gino Mäder talentierte junge Fahrer verpflichtet. Der interessanteste Neuzugang ist aber sicher Klassikerspezialist Michael Valgren. Der 26-Jährige hat 2018 den Omloop Het Niewsblad und das Amstel Gold Race gewonnen und mit ihm schließt man die Kader-Lücke für die flämischen Klassiker.
Die Mannschaft hat sich gezielt verstärkt, wenn auch mit vielen älteren Fahrern. Kommt man ohne großes Pech durch die Saison, wird man mehr Erfolg haben, als im verkorksten Jahr 2018.