Platz 2 – Froomes episches Solo

Chris Froome lag mehr als drei Minuten in der Gesamtwertung zurück. Dann stand die extrem schwere Etappe über den Colle della Finestre an. Es sollte die entscheidende Schlacht werden und ein Tag, der in die Geschichtsbücher einging. Am Finestre, mehr als 90 Kilometer vor dem Ziel ließ Froome ein Tempo anschlagen, das die meisten Fahrer ans Limit brachte. Der Mann in Rosa, Simon Yates musste 86 km vor dem Ziel die Segel streichen und fiel zurück.

Dann fuhr Froome einfach los. 80 km vor dem Ziel. In seinem typischen Stil, irgendwas zwischen Affe auf Schleifstein und Schildkröte im Turbo-Modus strampelte sich Froome gen Gipfel. Er fuhr allein weiter. Machte bergab viel Zeit gut, schaltete in den Zeitfahrmodus und holte sich am Ende nach einem Mega-Solo den Etappensieg und das Rosa Trikot. Episch.

Klar, Froome profitierte vom Zwist zwischen Richard Carapaz und Miguel Angel Lopez, die Tom Dumoulin in der Verfolgung nicht wirklich helfen wollten, aber dennoch war Froomes Leistung beeindruckend. Tausende Radsportfans saßen gebannt vor dem Fernseher, als Froome soo weit vor dem Ziel angriff.

Kann das gelingen? Ist der völlig verrückt, oder einfach bockstark? Twitter explodierte, die TV-Reporter eskalierten und allen am TV-Gerät wurde immer klarer, je näher Froome dem Ziel kam: Das Ding geht in die Geschichte ein.