Erst 1000 Meter vor dem Ziel gelang es dem Team Trek-Segafredo die Ausreißer einzuholen. Ihr Sprinter John Degenkolb brachte sich auf den letzten Metern in eine gute Ausgangsposition und eröffnete früh den Sprint. Der 30-Jährige zog durch und holte sich seinen ersten Saisonsieg. Zweiter wurde Simon Clarke (EF Education First). Platz drei ging nach 162 Kilometern von Avignon nach Aix-en-Provence an Anthony Maldonado (St Michel-Auber93).

 

Degenkolb erst abgehängt, dann souverän

Beim anspruchsvollen Parcours der viertägigen Rundfahrt waren nicht viele Sprinter dabei und auch Degenkolb musste im Finale kämpfen. „Das war sehr schwer, wie erwartet“, sagte Degenkolb, der am letzten Anstieg den Anschluss an die Favoritengruppe verloren hatte, aber von seinen Teamkollegen wieder zurück gebracht wurde. „Ich muss mich bei meinen Teamkollegen bedanken, sie haben eine super Arbeit gemacht und dann auch die Ausreißer zurückgeholt“, so Degenkolb im Siegerinterview.

 

Dunbar und Gaudu lange vorn

Auf den letzten Kilometern entwickelte sich ein spannendes Rennen. Die frühe Ausreißergruppe um Lilian Calmejane (Direct Energie),  Fausto Masnada (Androni Giocattoli-Sidermec), Filippo Ganna (Team Sky), Louis Mas (Movistar), Remi Cavagna (Deceuninck-QuickStep) und Sebastien Reichenbach (Groupama-FDJ) war am letzten Anstieg, etwa 17 Kilometer vor dem Ziel eingeholt und Eddie Dunbar (Sky) attackierte. David Gaudu (Groupama-FDJ) ging sofort mit und das Duo konnte sich absetzen.

Dahinter tobte der Kampf um den Gesamtsieg, denn Leader Gorka Izagirre hatte zwei Sekunden Vorsprung auf Thibaut Pinot und Tony Gallopin. Immer wieder wurde attackiert, aber keiner konnte sich entscheidend absetzen. Auch Gaudu und Dunbar an der Spitze lagen nur 15 Sekunden in der Gesamtwertung zurück und Gaudu hielt sich zwischenzeitlich in der Führungsarbeit zurück. 

Doch das Trek-Segafredo-Team brachte erst Degenkolb zurück in die Favoritengruppe und spannte sich dann komplett vor die Gruppe. An der 1000-Meter-Marke waren Gaudu und Dunbar schließlich eingeholt. Degenkolb musste sich in der Sprintvorbereitung noch behaupten, holte dann aber souverän den Sieg. 

Gesamtsieger ist Gorka Izagirre, der mit dem Feld das Ziel erreichte und am Ende Glück hatte. Durch die Bonussekunden schob sich Simon Clarke noch auf Gesamtrang zwei vor. Tony Gallopin (Ag2R) verpasste, nachdem sein Team viel investiert hatte, einen Platz unter den Top drei am Schlusstag und konnte so nicht den Gesamtsieg einfahren. Er ist mit einer Sekunde Rückstand Dritter.