Exakt 2,6 Kilometer vor dem Ziel nutzte Zdenek Stybar (Deceuninck-QuickStep) die perfekte Situation zur Attacke, hängte seine Begleiter ab und holte sich nach 200 Kilometern von Merelbeke nach Ninove den Sieg bei der 74. Austragung des Klassikers Omloop Het Nieuwsblad. Zweiter wurde Greg Van Avermaet (CCC). Platz drei ging an Tim Wellens (Lotto-Soudal). Alexey Lutsenko (Astana) wurde Vierter. Dylan Teuns (Bahrain Merida) landete auf Rang fünf. Den Sprint der Verfolgergruppe um Platz sechs gewann Jempy Drucker vom Team Bora-hansgrohe.
„Eigentlich hatte ich mich auf den Sprint vorbereitet und war guter Dinge, aber dann gab es diese Situation und es war perfekt für den Angriff“, sagte Stybar nach dem Rennen. Tim Wellens hatte zuvor attackiert und Greg van Avermaet die Lücke geschlossen. Genau im Moment des Zusammenschlusses attackierte Stybar und „gab alles was ging“. Van Avermaet wollte hinterher, aber er hatte gerade Wellens nachgesetzt. So nahm er raus und wollte die Kollegen nachführen lassen. Doch keiner setzte nach und die Lücke zu Stybar ging auf. Nach der sieglosen Saison 2018 hat Stybar nun gleich zwei Rennen nacheinander gewonnen.
„Ich habe in der Vorbereitung nichts anders gemacht als im vergangenen Jahr, habe gut und konzentriert gearbeitet. Auch im vergangenen Jahr war ich gut drauf, habe gute Ergebnisse eingefahren, konnte aber nicht gewinnen. Nun hatte ich den Sieg vergangene Woche und das hat mir zusätzlich Selbstvertrauen gegeben“, so Stybar.
Am Molenberg fiel die Vorentscheidung
Beim ersten flämischen Klassiker der Saison entwickelte sich das zu erwartende harte Rennen. Auf den schmalen Straßen gab es ein hektisches Rennen. Am Molenberg, rund 42 Kilometer vor dem Ziel löste sich die entscheidende Gruppe mit vielen Favoriten. Neben Stybar waren Teamkollege Yves Lampaert, die beiden Lotto-Soudal-Fahrer Tiesj Benoot und Tim Wellens, Olvier Naesen, Alexey Lutsenko, Dylan Teuns, Daniel Oss (Bora-Hansgrohe), Greg Van Avermaet, Matteo Trentin (Mitchelton-Scott), Wout van Aert und weitere Fahrer dabei.
Die Gruppe wurde immer kleiner und nachdem Tiesj Benoot in einer Kurve in einer der vorderen Positionen stürzte, teilte sich die Gruppe. Schließlich gingen Stybar, Lutsenko, Van Avaermaet, Wellens, Teuns und Oss mit rund 20 Sekunden Vorsprung in die Muur von Geraardsbergen. Oss fiel zurück und so blieben nur noch fünf Spitzenreiter.
Am Ende holte sich Stybar clever den Sieg.
Die Ausreißer des Tages
Kurz nach dem Start hatte sich die Ausreißergruppe des Tages formiert. Roy Jans (Corendon-Circus), Tom Wirtgen (Wallonie-Bruxelles), Alex Howes (EF Education First) und Tom Devriendt (Wanty-Groupe Gobert) fuhren schnell einen großen Vorsprung heraus. Zwischenzeitlich lag das Quartett deutlich mehr als 10 Minuten vor dem Feld, doch dann schmolz der Vorsprung rapide. Rund 100 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung auf unter 8 Minuten gefallen. Im Feld arbeiteten die Teams der Favoriten zusammen.
Rund 88 km vor dem Ziel formierte sich eine kleine Verfolgergruppe, zu der auch der Luxemburger Alex Kirsch (Trek-Segfrado) gehörte. Doch das Feld setzte nach und es bildeten sich immer wieder Gruppen. Doch vor dem Molenberg holte man alle Ausreißer wieder ein und dann begann das Finale des Rennens.