Profil Lüttich-Bastogne-Lüttich

1892 wurde „La Doyenne“ (die Älteste) zum ersten Mal ausgetragen. Es ist eines der fünf Radsport-Monumente und das schwerste Eintagesrennen der Saison. Satte 4500 Höhenmeter müssen die Profis am Sonntag (28. April 2019) bewältigen und für den Sieg zum Abschluss der Klassikersaison kommen nur gute Kletterer mit ordentlich Punch in Frage. 

In diesem Jahr wurde das Finale des Rennens geändert. Nachdem der Klassiker 27 Jahre im Vorort Ans endete, wurde das Ziel nun ins Stadtzentrum von Lüttich verlegt. Demnach ist die Côte de La Roche-aux-Faucons nun der letzte Anstieg des Rennens und es geht flach zum Ziel in Lüttich. So verschwindet neben dem Anstieg zum Ziel ins Ans auch die berühmte Côte de Saint-Nicolas aus dem Parcours. „Dadurch, dass jetzt die letzten zwei Anstiege entfallen und die letzte Schwierigkeit mit der Côte de La Roche-aux-Faucons 15 Kilometer vor dem Ziel sein wird, wird sich die Taktik der Teams ändern. Es ist gut möglich, dass bei diesem Rennen aus einer kleinen Gruppe heraus um den Sieg gesprintet wird“, sagt Katusha-Alpecin Sportchef Jose Azevedo



 
 

Die Strecke

Am Charakter des Rennens ändert sich abgesehen vom Finale wenig. Es ist auch 2019 fast 260 Kilometer lang und es geht reichlich auf und ab. Die Strecke führt von Lüttich nach Bastogne und zurück – insgesamt müssen 11 Anstiege bewältigt werden. Das geänderte Finale kann dazu führen, dass die starken Kletterer versuchen, die endschnellen Fahrer früher abzuhängen. So könnte der Anstieg la Redoute vielleicht wieder zu einer Schlüsselstelle werden.

Strecke Lüttich-Bastogne-Lüttich 2019

 

Die Anstiege von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2019
Das Finale

Mehr als 85 Kilometer vor dem Ziel wird das Finale des Rennens eingeläutet. Das berühmte Berg-Trio Côte de Wanne, Côte de Stockeu und Côte de la Haut Levée ist zurück im Programm und könnte für die erste Selektion sorgen. Denn durch das flache Finale wollen die kletterstarken Fahrer die endschnellen Männer vielleicht früh ans Limit führen. 

Lüttich-Bastogn-Lüttich 2019: Die letzten Anstiege des Rennen

Die Côte de la Redoute ist 37 Kilometer vor dem Zielstrich vielleicht eine gute Stelle für eine Attacke. Anschließend bleiben noch Côte des Forges und eben der Falkenfelsen-Anstieg (Côte de La Roche-aux-Faucons). Diese Rampe ist die letzte Chance, bergauf eine Vorentscheidung zu erzwingen. Vom Gipfel sind es noch 15 km bis zum Ziel in Lüttich und es geht zunächst bergab, dann aber noch einmal kurz bergauf und anschließend einige Kilometer flach. Ist hier eine Gruppe enteilt, wird es schwer, sie zurückzuholen. 

Das Finale von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2019

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Die Anstiege

Km 75 – Côte de la Roche-en-Ardenne (2,8 km à 6,2 %)
Km 121 – Côte de Saint-Roch (1 km à 11,2 %)
Km 161 – Côte de Mont-le-Soie (1,7 km à 7,9 %)
Km 169,5 – Côte de Wanne (3,6 km à 5,1 %)
Km 176 – Côte de Stockeu (1 km à 12,5 %)
Km 181,5 – Côte de la Haute-Levée (3,6 km à 5,6 %)
Km 194,5 – Col du Rosier (4,4 km à 5,9 %)
Km 207 – Col du Maquisard (2,5 km à 5 %)
Km 219 – Côte de la Redoute (2 km à 8,9 %)
Km 231 – Côte des Forges (1,3 km à 7,8 %)
Km 241 – Côte de la Roche-aux-Faucons (1,3 km à 11 %)

 

Die Favoriten

Durch das flache Finale dürfte das Rennen den endschnellen Fahrern wie Michael Matthews etwas mehr liegen, als die schwerere Ankunft in Ans. Peter Sagan wollte ursprünglich in Lüttich starten, hat nun aber seinen Start abgesagt. Fleche-Sieger Julian Alaphilippe zählt sicher zu den Top-Favoriten. Ebenso wie sein Dauerrivale dieses Frühjahrs Jakob Fuglsang. Neben Fuglsang hat man bei Astana aber auch noch die Izagirre-Brüder und Alexey Lutsenko dabei, ist taktisch bestens aufgestellt.

Auch Weltmeister Alejandro Valverde, Tim Wellens oder Adam Yates zählen zu den Favoriten. Aber Valverde scheint nicht in der Form vergangener Jahre und Tim Wellens müsste Fahrer wie Alaphilippe oder Matthews abhängen, um nicht im Sprint schlechte Karten zu haben. 
Gespannt darf man auch auf die Fahrer sein, die von der Tour of the Alps anreisen. Vincenzo Nibali etwa, der sich bei der Rundfahrt in herausragender Form präsentierte. 
Bei Sunweb hat man neben Matthews auch Tom Dumoulin dabei, der aus einer Rennpause und Trainingsphase kommt. Das UAE-Team schickt mit Dan Martin und Diego Ulissi starke Klassikerfahrer ins Rennen. Dazu Routinier Rui Costa und Megatalent Tadej Pogačar.

Das deutsche Team Bora-hansgrohe geht nach der Absage von Peter Sagan mit den starken Kletterern Patrick Konrad & Davide Formolo ins Rennen. Dazu ist auch Maximilian Schachmann dabei, der sich in den Ardennen bislang in herausragender Form präsentierte. 

 

***** Julian Alaphilippe, Jakob Fuglsang
**** Tim Wellens, Vincenzo Nibali, Alexey Lutsenko
*** Diego Ulissi, Michael Matthews, Alejandro Valverde
** Tom Dumoulin, Max Schachmann, Michal Kwiatkowski
* Dan Martin, Enrico Gasparotto, Greg van Avermaet, Romain Bardet, Tao Geoghegan Hart 

Die offiziell Startliste gibt es hier & hier bei PCS.

Start: 10:10 Uhr
Ziel: ~ 16:50 Uhr

 

Frauenrennen

Zum dritten Mal wird auch ein Frauenrennen ausgetragen. Es wird in Bastogne gestartet und führt über 138 Kilometer und fünf Anstiege zum Ziel in Lüttich.