Cesare Bendetti – sein einziger Profisieg – eine Giro-Etappe, natürlich

Auf der ersten Bergetappe des Giro 2019 entwickelte sich ein spannendes Rennen. Eine große Ausreißergruppe kämpfte um den Tagessieg, während aus dem Feld heraus einige Kapitäne am ersten langen Anstieg dieses Giro attackierten.

Im Sprint der fünfköpfigen Spitzengruppe holte sich Cesare Benedetti nach 158 Kilometern von Cuneo nach Pinerolo den Etappensieg und sorgte für den dritten Tageserfolg der deutschen Bora-hansgrohe-Mannschaft. Etappenzweiter wurde Damiano Caruso (Bahrain Merida). Platz drei ging an Eddie Dunbar (Ineos). Auch Jan Polanc (UAE) gehörte zur Spitzengruppe, erreichte 25 Sekunden nach der ersten Gruppe das Ziel und übernimmt das Rosa Trikot von seinem Teamkollegen Valerio Conti.

„Bislang habe ich während dieses Giro für meine Teamkollegen gearbeitet und heute hatte ich die Chance in die Gruppe zu gehen. Wir hatten in der Besprechung gesagt, dass ich mitgehen soll, wenn eine große Gruppe geht. Es war nicht das erste Mal, dass ich in einer Fluchtgruppe war, aber heute habe ich meine Chance zu 100% genutzt“, so Bendetti nach seinem ersten Profisieg. „Nun, ich bin kein großes Talent, kein Siegertyp. Ich wäre auch mit einer guten Platzierung zufrieden. Ich konnte im Anstieg nicht mitgehen, aber schaffte es, zurückzukommen. Genau so auch an der letzten Rampe. Ich wusste, die drei vorn würden taktieren und deshalb habe ich alles gegeben, um wieder hinzukommen. Ich habe gewartet bis 200 Meter vor dem Ziel und bin einfach losgesprintet“, so der Tagessieger.

Landa & Lopez offensiv

Im Kampf um den Gesamtsieg konnten Miguel Angel Lopez (Astana) und Mikel Landa (Movistar) knapp 30 Sekunden gutmachen. Sie setzten sich am langen Anstieg, etwa 35 Kilometer vor dem Ziel aus dem Hauptfeld ab und zogen davon. Nach dem Anstieg bekamen sie im gut 16 Kilometer langen Flachstück Unterstützung ihrer Teamkollegen Manuele Boaro (Astana) und Jasha Sütterlin (Movistar). So konnten Lopez und Landa, die vor dieser Etappe bereits mehr als vier Minuten Rückstand auf Top-Favorit Primoz Roglic hatten, etwas aufholen. 

Roglic hatte im Finale keinen Helfer an seiner Seite, erreichte aber an der Seite der anderen großen Favoriten auf den Gesamtsieg das Ziel. 

 

So lief das Rennen

Große Ausreißergruppe

Früh im Rennen setzten sich 25 Fahrer ab. Das Feld ließ sie ziehen und so hatten die Ausreißer bald mehr als 10 Minuten Vorsprung. Der im Gesamtklassement bestplatzierte Fahrer war Jan Polanc, der Teamkollege des Gesamtführenden Valerio Conti. Die Gruppe: Jan Polanc (UAE Team Emirates), Dario Cataldo (Astana), Enrico Gasparotto (Dimension Data) Eros Capecchi (Deceuninck-QuickStep) Francesco Gavazzi (Androni-Giocattoli), Jan Bakelants (Sunweb) Matteo Montaguti (Androni-Giocattoli), Eddie Dunbar (Ineos), Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo), Damiano Caruso (Bahrain-Merida), Manuel Senni (Bardiani-CSF), Manuele Boaro (Astana), Danilo Wyss (Dimension Data), Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Tobias Ludvigsson (Groupama-FDJ), Marco Haller (Katusha-Alpecin), Luca Covili (Bardiani-CSF), Christian Knees (Ineos), Jenthe Biermans (Katusha-Alpecin), Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe), Sean Bennett (EF Education First) Josef Cerny (CCC Team), Jasha Sütterlin (Movistar), Roger Kluge (Lotto Soudal), Conor Dunne (Isreal Cycling Academy).

Im lange Anstieg zum Montoso fiel die Gruppe komplett auseinander und es lösten sich Dario Cataldo, Gianluca Brambilla, Damiano Caruso, Eros Capecchi, Eddie Dunbar, Jan Polanc. Die Bergpunkte holte sich Brambilla und er übernimmt so auch die Führung in der Bergwertung.

Polanc war im Anstieg kurz vor der Bergwertung abgehängt, konnte in der Abfahrt aber gemeinsam mit Cesare Benedetti wieder zur Spitze aufschließen. Auch Caruso und Matteo Montaguti schafften noch einmal den Anschluss. 

In der kurzen Rampe vor dem Ziel lösten sich Brambilla und Capecchi, doch in der Abfahrt kamen die Begleiter wieder zurück. Im Sprint holte sich Benedetti dann seinen ersten Profisieg.

 

Landa & Lopez

Etwa 36 Kilometer vor dem Ziel griffen Landa und Lopez an und setzten sich ab. In der Verfolgergruppe ließ im Anstieg vor allem Bauke Mollema seinen Teamkollegen Giulio Ciccone das Tempo machen. Fahrer wie Bob Jungels, Valerio Conti und auch Davide Formolo fielen zurück.

Majka und Nibali erhöhten kurz vor der Bergwertung etwas das Tempo und einige Fahrer bekamen Probleme. Doch in der Abfahrt konnten mehrere Fahrer den Anschluss an die Favoritengruppe wieder herstellen. Das Feld war komplett auseinander gefallen und das Tempo blieb bis zum Ziel hoch. Roglic beteiligte sich nicht an der Nachführarbeit in der Verfolgung von Lopez und Landa. Die Gruppe um Roglic wurde immer größer, weil ehemalige Ausreißer eingeholt wurden und von hinten wieder kleine Gruppen den Anschluss schafften.

Polanc in Rosa

Jan Polanc führt nun mit 4:07 Minuten Vorsprung auf Primoz Roglic. Valerio Conti ist nun mit 4:51 min Rückstand auf Polanc Gesamtdritter.

 

Die Träger der Wertungstrikots:
Maglia Rosa: Jan Polanc
Maglia Azzurra (Bergtrikot): Gianluca Brambilla 
Maglia Ciclamino: Arnaud Demare
Maglia Bianca: Gugh Carthy

Das Profil der Etappe:

 
Profil der 12. Etappe des Giro 2019

 

 


 
 

Die weiteren Etappen

13. Etappe | 24. Mai | PINEROLO – CERESOLE REALE (Lago Serrù) | 188 km  ****
Profil der 13. Etappe des Giro d’Italia 2019

 

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