Ausreißer Nans Peters (Ag2R) hat die 17. Etappe des 102. Giro d’Italia gewonnen. Der Franzose setzte sich rund 15 Kilometer vor dem Ziel aus der großen Ausreißergruppe ab und fuhr als Solist zum ersten Profi-Sieg. Zweiter wurde nach 181 Kilometern von Commezzadura nach Antholz Esteban Chaves (Mitchelton-Scott). Platz dei ging an Davide Formolo (Bora-hansgrohe).
„Das ist großartig. Mein erster Profisieg, und das bei einer Grand Tour, das ist magisch“, so Peters im Ziel. „Am ersten Anstieg ging eine Gruppe von acht Mann, mit Leuten wie De Gendt und Bakelants, und dann kamen noch welche nach, mit Jungels und Formolo, also nur große Namen. Ich wusste, dass ich etwas Frische sparen musste für das Finale. Also habe ich nicht mehr gearbeitet, als die anderen. Ich wollte mich auf das Finale konzentrieren und nicht früh auf Attacken reagieren. Im Finale habe ich dann meine Attacke gesetzt und die Verfolger haben sich angeschaut“, so der Tagessieger. „1,5 km vor dem Ziel sagte ich mir, dass ich es schaffen könnte. Mein Sportlicher Leiter rief, dass niemand mehr hinter mir sei, und ich wusste, dass es auf dem letzten Kilometer abflacht und es dann technisch ist, so dass es für die Verfolger schwer werden würde, ab da war ich zuversichtlich“, so Peters.
First solo flight for @NansPeters at #Giro 102 Stage 17! | Primo volo solitario per @NansPeters alla tappa 17 del #Giro 102 | Premier envol en solitaire pour @NansPeters avec la 17e étape du #Giro 102 ! pic.twitter.com/bndaD54kKM
— Giro d’Italia (@giroditalia) May 29, 2019
Carapaz baut Führung aus
Im Kampf um Rosa agierte das Movistar-Team taktisch clebver. Zunächst griff im Schlussanstieg Mikel Landa an und setzte sich ab. Rund drei Kilometer vor dem Ziel löste sich dann Leader Richard Carapaz gemeinsam mit Miguel Angel Lopez (Astana) aus der Favoritengruppe und konnte sieben Sekunden auf Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und Primoz Roglic (Jumbo-Visma) herausfahren.
Damit liegt Carapaz nun 1:54 Minuten vor Nibali. Roglic hat bereits 2:16 min Rückstand auf Leader Carapaz. Mikel Landa liegt nun als Gesamtvierter 3:03 min zurück. Damit trennen Landa nur noch 47 Sekunden von einem Platz auf dem Podium.
So lief das Rennen
Ab dem Start wurde attackiert, aber es dauerte lange, ehe sich die Gruppe des Tages formierte. Schließlich setzten sich Andrea Vendame (Androni Giocattoli-Sidermec), Fausto Masnada (Androni Giocattoli-Sidermec), Nans Peters (AG2R La Mondiale), Amaro Antunes (CCC), Victor De La Parte (CCC), Tanel Kangert (EF Education First), Krists Neilands (Israel Cycling Academy), Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Esteban Chaves (Mitchelton-Scott), Nicola Conci (Trek-Segafredo), Koen Bouwman (Jumbo-Visma), Bob Jungels (Deceuninck-QuickStep), Davide Formolo (Bora-Hansgrohe), Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo), Jan Bakelants (Sunweb), Chris Hamilton (Sunweb), Valerio Conti (UAE Team Emirates), Mirco Maestri (Bardiani-CSF) ab.
Das Feld ließ sie ziehen und so wuchs der Vorsprung der Ausreißer schnell auf rund sieben Minuten an. Der bestplatzierte der Ausreißer war Formolo, mit 11:52 min Rückstand. Im Feld beteiligten sich auch Ineos und Astana an der Nachführarbeit und ließen den Vorsprung wieder schmelzen.
Jan Bakelants setzte sich früh aus der Fluchtgruppe ab, aber rund 47 Kilometer vor dem Ziel sprangen dann De Gendt, Neilands, Brambilla, Formolo, Conci, Peters, Hamilton und Masnada auch nach vorn. Doch auch die anderen Verfolger konnten wieder aufschließen. Vor der Schlusssteigung wurde mehrfach attackiert, doch kein Fahrer konnte sich absetzen. Rund 15 Kilometer vor dem Ende griff dann Nans Peters an und löste sich von seinen Begleitern. Dahinter belauerte man sich und es dauerte zu lange, ehe einige Fahrer entschlossen nachsetzen. Esteban Chaves hatte in der Schlusssteigung die größten Kraftreserven der Verfolger, aber auch er kam nicht mehr an Peters heran.
Die Träger der Wertungstrikots:
Maglia Rosa: Richard Carapaz
Maglia Azzurra (Bergtrikot): Giulio Ciccone
Maglia Ciclamino: Arnaud Demare
Maglia Bianca: Miguel Angel Lopez
Das Profil der Etappe:
Die weiteren Etappen
18. Etappe | 30. Mai | VALDAORA/OLANG – SANTA MARIA DI SALA | 220 km *