Pello Bilbao (Astana) hat die 20. Etappe der 102. Italien-Rundfahrt gewonnen. Der Spanier setzte sich nach 194 Kilometern von Feltre nach Croce D’Aune-Monte Avena im Sprint vor Mikel Landa (Movistar) durch und holte seinen zweiten Etappensieg bei dieser Rundfahrt. Dritter wurde  Giulio Ciccone (Trek-Segafredo), der Bergkönig der Rundfahrt.

Leader Richard Carapaz (Movistar) erreichte als Vierter das Ziel und verteidigte die Gesamtführung. Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) rollte an seinem Hinterrad ins Ziel und liegt als Gesamtzweiter weiterhin 1:54 min in der Gesamtwertung zurück. Primoz Roglic (Jumbo-Visma) verlor mehr als 50 Sekunden auf die Gruppe um Carapaz und Nibali und muss seinen dritten Gesamtrang an Mikel Landa abgeben. Doch Roglic trennen nur 13 Sekunden von Landa, was ihm für das abschließende Zeitfahren die Chance auf das Podium der Rundfahrt lässt. Carapaz dürfte der Gesamtsieg ohne Zwischenfall hingegen nicht mehr zu nehmen sein.

UPDATE(17:58 Uhr): Roglic liegt nun in der Gesamtwertung 23 Sekunden hinter Landa. Er bekam offenbar eine Zeitstrafe von 10 Sekunden. Zuschauer hatte ihn am vorletzten Anstieg lange angeschoben. 


 

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde attackiert, aber es dauerte einige Kilometer, ehe sich eine Gruppe lösen konnte. Andrey Amador (Movistar), Fausto Masnada (Androni Giocattoli), Damiano Caruso (Bahrain-Merida), Dario Cataldo (Astana), Pello Bilbao (Astana), Tanel Kangert (EF Education First), Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin), Ama Ghebreigzabier (Dimension Data), Jai Hindley (Team Sunweb), Eddie Dunbar (Ineos), Eros Capecchi (Deceuninck-QuickStep) und Mikel Nieve (Mitchelton-Scott) setzten sich ab. Im Feld kontrollierte Movistar den Rückstand.

Die Ausreißer gingen mit rund drei Minuten Vorsprung in den zweiten Anstieg des Tages, den Manghen. Masnada griff an und setzte sich aus der Spitzengruppe ab.

Schlagabtausch am Manghen – Lopez greift an, Roglic und Nibali angehängt

Etwa 122 Kilometer vor dem Ziel, im steilsten Stück des Manghen erhöhte Astana das Tempo und wenig später griff Miguel Angel Lopez an. Carapaz, Nibali, Landa und Roglic gingen sofort mit. Doch wenig später mussten Nibali und Roglic reißen lassen und fielen zurück. Sie erreichten gemeinsam mit Pavel Sivakov rund 30 Sekunden nach der Carapaz-Gruppe den Gipfel, die zu den Ausreißern aufgeschlossen hatten. Masnada holte sich die Cima Coppi Wertung und lag etwa eineinhalb Minuten vor den Verfolgern.

In der Abfahrt schlossen Nibali, Sivakov und Roglic auf, und auch Rafal Majka kam zurück in die Favoritengruppe. Am Ende der Abfahrt war auch Ausreißer Masnada eingeholt und das Rennen erlebte eine Art Neustart.

Neue Gruppe

Auf dem Weg zum nächsten Anstieg setzten sich nach einigen Attacken aus der Spitzengruppe Pello Bilbao, Mikel Nieve, Tanel Kangert, Eddie Dunbar, Amuel Ghebreigzabhier Werkilu ab. Giulio Ciccone, Valentin Madouas und Eros Capecchi setzten nach. 

20 Kilometer vor dem Ziel attackierten zunächst Kangert und Ciccone aus der Spitzengruppe, später setzte Madouas den Konter und setzte sich ab. Doch die Verfolger blieben in Schlagdistanz.

Lopez attackiert erneut

Im vorletzten Anstieg des Tages, rund 18 Kilometer vor dem Ziel, setzte Miguel Angel Lopez die nächste Attacke. Doch Carapaz, Nibali und die weiteren Favoriten konnten folgen. Lopez probierte es wenig später erneut, kam aber wieder nicht weg. Da setzte Mikel Landa den Konter und setzte sich ab.

Vincenzo Nibali attackierte in der Abfahrt zum letzten Anstieg und nur Richard Carapaz konnte folgen. Sie schlossen die Lücke zu Landa, während Roglic nicht aufschließen konnte.

Nibali, Carapaz und Landa arbeiteten gut zusammen und holten die Ausreißer ein. Landa war scheinbar der Stärkste an der Spitze, aber Bilbao setzte sich im Sprint durch.

Lopez von Zuschauer zu Boden gerissen

Großes Pech hatte Miguel Angel Lopez im Schlussanstieg. Der Kolumbianer wurde von einem Zuschauer umgerannt und kam zu Fall. Lopez machte seinem Ärger Luft und schlug dem Fan die Mütze vom Kopf. Am Ende büßte Lopez fast zwei Minuten auf Carapaz und Nibali ein. Er geht nun mit nur rund zwei Minuten Vorsprung auf Sivakov im Kampf um das Weiße Trikot in das abschließende Zeitfahren.

Das Profil der Etappe:

Profil der 20. Etappe des Giro 2019


Die weiteren Etappen:

Profil der 21. Etappe des Giro d’Italia 2019