Julian Alaphilippe

An der schweren Cote de Mutigny, gut 16 Kilometer vor dem Ziel, setzte Julian Alaphilippe (Deceuninck-QuickStep) seine Attacke. Mit der Attacke des Franzosen hatte man gerechnet, aber offenbar war niemand in der Lage mitzugehen. „Die Attacke war extrem stark„, sagte Maximilan Schachmann nach dem Rennen. Alaphilippe zog nach dem Anstieg durch, baute seine Führung aus und holte sich souverän den Etappensieg. „Bei uns in der Gruppe war bis ins Ziel Zug drauf, da hat es mich schon überrascht, dass er den Vorsprung so halten konnte“, sagte Schachmann.

Einen Vorsprung von 26 Sekunden hatte Alaphilippe ins Ziel gerettet und übernimmt damit die Führung in der Gesamtwertung. Den Sprint der Verfolger gewann Michael Matthews (Sunweb) vor Jasper Stuyven (Trek-Segafredo). „Alaphilippe war einfach zu stark. Wir hätten vielleicht noch ein paar Sekunden näher dran sein können, wenn Ineos konsequenter gefahren wäre, aber für den Tagessieg hätte es wohl nicht gereicht“, sagte Luke Roberts, der Sportliche Leiter vom Team Sunweb. 

Vor allem in der letzten Abfahrt konnte Alaphilippe noch einmal Sekunden gutmachen. „Natürlich konzentriert man sich bei Ineos auf den Kampf um den Gesamtsieg, schaut da weniger auf den Etappensieg“, erklärte Roberts. 

„Ich habe mich gut gefühlt, daher habe ich an der Côte de Mutigny angegriffen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich danach alleine vorne wäre. Ich habe alles gegeben. Dann hörte ich, dass ich 30 oder 40 Sekunden in Führung liege. Es ist schwer, die Erwartungen als Favorit zu erfüllen – aber ich habe es geschafft. Jetzt bin ich einfach nur glücklich“, sagte Alaphilippe im Siegerinterview.

Alaphilippe in der Gesamtwertung vor van Aert

Alaphilippe hatte am Bonussprint des Cote de Mutigny fünf Sekunden Zeitbonifikation abgeräumt, und im Ziel noch einmal 10 Bonussekunden bekommen. So liegt der Franzose nun in der Gesamtwertung 20 Sekunden vor Wout van Aert (Jumbo-Visma). Gesamtdritter ist Steven Kruijswijk (Jumbo-Visma) mit 25 Sekunden Rückstand.

So lief das Rennen

Kurz nach dem Start setzten sich fünf Fahrer ab. Yoann Offredo (Wanty-Gobert), Stéphane Rossetto (Cofidis), Tim Wellens (Lotto-Soudal), Paul Ourselin (Total Energie) und Anthony Delaplace (Arkéa-Samsioc) fuhren schnell einen Vorsprung von mehreren Minuten heraus. Im Feld kontrollierte Jumbo-Visma das Tempo und vor allem Tony Martin machte lange Zeit das Tempo an der Spitze des Feldes. 

Beim Zwischensprint holte sich Paul Ourselin die 20 Punkte. Den Sprint des Feldes gewann Elia Viviani (10 Punkte) vor Peter Sagan (9 Punkte). Damit übernahm Sagan virtuell die Führung in der Sprintwertung. 

Attacke Wellens

Rund 49 Kilometer vor dem Ziel ließ Tim Wellens seine Begleiter stehen und zog davon. Auf die letzten 40 Kilometer zum Ziel ging der Belgier mit gut zweieinhalb Minuten Vorsprung auf das Feld. Wellens räumte an den Bergwertungen jeweils die Höchstpunktzahl ab und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung. 

Alaphilippe greift an

Das Feld wurde immer kleiner und das Tempo blieb hoch. 16 Kilometer vor dem Ziel setzte Julian Alaphilippe seine Attacke, schloss kurz nach der Bergwertung an der Cote de Mutigny zu Wellens auf und zog davon.

Für kurze Zeit hatte sich eine kleine Verfolgergruppe mit Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe), Michael Woods (Education First), Mikel Landa (Movistar) und Alexey Lutsenko (Astana) formiert. Schachmann beteiligte sich natürlich nicht an der Führungsarbeit, um Landa und Woods im Kampf um einen guten Platz in der Gesamtwertung nicht gegenüber seinen Teamkollegen Emanuel Buchmann und Patrick Konrad einen Vorteil zu verschaffen. So lief die Gruppe nicht rund und wurde wenig später wieder eingeholt.

Die Wertungstrikots:

Gelb – Julian Alaphilippe
Grün – Peter Sagan
Berg – Tim Wellens
Weiß – Wout van Aert

Das Profil der Etappe:

Profil der 3. Etappe der Tour de France 2019


 


 

 

Die weiteren Etappen:

4. Etappe  | Dienstag, 9. Juli | Reims – Nancy | 215 km
Profil der 4. Etappe der Tour de France 2019
 

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