Mit 31 Jahren beendet Marcel Kittel seine Radsportkarriere. „Die große Frage der letzten Monate war für mich: Kann und will ich mich noch so für den Sport aufopfern, wie es für ein Weltklasse-Niveau nötig ist? Und meine Antwort heute ist: Nein, das will ich nicht mehr, weil ich die Einschränkungen als Spitzensportler auch immer mehr als Verlust an Lebensqualität empfand“, so Kittel auf seiner Website.

Überraschend kommt der Rücktritt nicht, Kittel hatte im Mai seinen Vertrag beim Team Katusha-Alpecin aufgelöst. Es gab wohl Teams die den 14-fachen Tour-Etappensieger verpflichten wollten, aber Kittel habe jede Motivation verloren. „Als Radfahrer bist du 200 Tage im Jahr unterwegs. Ich möchte meinen Sohn nicht über Skype aufwachsen sehen“, sagte Kittel dem Spiegel und zieht einen Schlussstrich unter seine sehr erfolgreiche Karriere. 


Kittel fuhr in der U23-Klasse für das erfolgreiche Thüringer-Energie-Team und wurde 2011 bei Skil-Shimano Profi. Er war der erfolgreichste Neo-Profi seit Jahrzehnten und reifte zum Top-Sprinter. Doch 2015 lief es überhaupt nicht und er verließ das Team von Iwan Spekenbrink vorzeitig und ging zu QuickStep. Dort trumpfte er wieder auf und war 2017 der beste Sprinter der Welt. Anschließend wechselte er zum Team Katusha-Alpecin, doch die Zeit dort wurde zum Fiasko

Nun beendet er seine Karriere und will die Zeit mit seiner Familie genießen. „Ich weiß, dass da noch mehr ist als nur Sport, zum Beispiel meine zukünftige eigene Familie“, schieb Kittel.