Profil der 2. Etappe der Vuelta 2019

Nach dem Mannschaftszeitfahren zum Auftakt geht Miguel Angel Lopez im Roten Trikot des Gesamtführenden ins Rennen. Ob er es auch am Montag tragen wird, bleibt abzuwarten. Denn die Abstände im Gesamtklassement sind gering und für den Tagessieg am Sonntag gibt es 10 Sekunden Zeitbonifikation. So könnten die endschnellen Fabio Jakobsen oder Max Walscheid mit einem Tagessieg die Gesamtführung übernehmen.

Doch das Terrain der Etappe ist nicht zu unterschätzen, denn bereits zu Beginn geht es reichlich auf und ab und im Finale wartet ein kurzer, aber heftiger Anstieg. So sind insgesamt gut 2800 Höhenmeter zu absolvieren. Ob es in Calpe zum Sprint eines Feldes kommt, oder nur ein kleines Grüppchen auf die letzten Kilometer an der Spitze geht, hängt von der Fahrweise der Athleten ab.

Alle sind noch frisch und top motiviert, so werden auch die Teams der Sprinter alles daran setzen, ihren Kapitän in perfekter Position an der 1000-Meter-Marke abzuliefern. Wird am letzten Anstieg Vollgas gefahren, wird es für die endschnellen Fahrer sehr schwer, in den Kampf um den Tagessieg doch noch einzugreifen.

Die Strecke

Karte der 2. Etappe der Vuelta 2019

Nach dem Start in Benidorm geht es gen Norden. Nur die ersten Kilometer sind flach, dann beginnt ein langer Anstieg. Die Steigung zum Puerto de Confrides ist mit mehr als 20 km Länge angegeben, aber es ist kein allzu steiler Berg. Anschließend geht es wellig weiter gen Westen bis nach Alcoy. Danach geht es für einige Kilometer gen Norden und anschließend lange leicht bergab zurück zur Küste. 

Der Zielort Calpe ist 45 Kilometer vor dem Ziel erreicht, aber es geht durch den Ort durch und entlang der Küste zur letzten Steigung des Tages. Der Anstieg zum Puig de la Llorença ist 3 km kurz, aber heftig steil. Es geht im Schnitt 9,5% bergauf!

Vor zwei Jahren war an diesem Anstieg zuletzt das Ziel einer Etappe. Damals siegte am Cumbre de Sol Chris Froome. Doch das Etappenziel lag damals weiter oben, denn von der Hauptstraße ging es links weg zum Gipfel. Auf dieser 2. Etappe der Vuelta 2019 bleiben die Profis auf der schmalen Straße und es geht nicht ganz zum Gipfel, sondern wieder bergab in Richtung El Poble Nou de Benitatxell. 

Von der Bergwertung sind es noch exakt 24,8 Kilometer und die ersten vier verlaufen steil bergab. Anschließend geht es leicht bergauf, ehe es 10 Kilometer vor dem Ziel noch einmal für einige Kilometer bergab geht. Diese Abfahrt hat wenige scharfe Kurven, die Straße ist sehr gut und breit. Hier kann das Feld gegenüber Ausreißern sicher Zeit gutmachen. Zudem werden viele Fahrer die Straße aus einem Trainingslager kennen, denn die Gegend um Calpe ist eine beliebte Region für Winter-Trainingslager.

Herrlicher Blick – die letzte Abfahrt der 2. Etappe der Vuelta 2019

Breite Straße, perfekt für einen Massensprint

Die Anfahrt zum Ziel ist wenig anspruchsvoll. Es geht über breite Straßen und gefährliche Kurven gibt es nicht. Kurz vor dem Ziel werden zwei Kreisverkehre aussen durchfahren, aber auch diese sind sehr breit und dürften wohl keine Probleme bereiten.

Der vorletzte Kreisverkehr
Anfahrt zum Ziel – E2 Vuelta 2019

 

Die Favoriten

Es stellt sich die Frage, ob es mit der steilen Rampe im Finale tatsächlich zum Massensprint kommt. Dieser Anstieg ist sicher schwer genug, um einige Sprinter anzuhängen, aber es sind noch einige Kilometer bis zum Ziel und die Teams sind noch frisch.

So könnte das Team Bora-hansgrohe „einfach“ darauf setzen, dass man den Anstieg so hinauf fährt, dass Sam Bennett und die Helfer nicht über das Limit gegen müssen. Hat man oben 30 Sekunden Rückstand, ließe sich das gemeinsam in der Abfahrt und dem Flachstück sicher zufahren. Ähnliches gilt für fast alle Teams mit Sprintern. 

Doch ballern die Kletterer und GC-Jungs Vollgas diesen Anstieg hinauf, wird der Rückstand für die Sprinter am Gipfel wohl zu groß sein, um zurückzukommen. Es ist sehr schwer vorherzusehen, wie das Rennen läuft, das macht es interessant.  

***** – 
**** Sam Bennett
*** Sergio Higuita, Alejandro Valverde, Edvald Boasson Hagen, Luka Mezgec 
** Patrick Bevin, Mark Padun, Dylan Teuns, Dion Smith, LL Sanchez, Philippe Gilbert
* Fabio Jakobsen, Silvan Dillier, Enrico Battaglin, John Degenkolb, Tomasz Marczyński, Fernando Gaviria

Start: 12:20 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr

 


Die weiteren Etappen:

Etappe 3 | Ibi. Ciudad del Juguete – Alicante |

Profil der 3. Etappe der Vuelta 2019