Profil der 3. Etappe der Vuelta 2019

Nach dem Teamzeitfahren zum Auftakt und der spektakulären zweiten Etappe dürften am Montag die Sprinter zum Zuge kommen. Es geht über 188 Kilometern von Ibi nach Alicante, die letzte Bergwertung ist weit vor dem Ziel und das Terrain ermöglicht einen Massensprint. Dennoch müssen insgesamt mehr als 2000 Höhenmeter überwunden werden.

Die Sprinter haben nach der zweiten Etappe in der Gesamtwertung bereits einen großen Rückstand und haben das Rote Trikot abgehakt. Die klare Struktur der Gesamtwertung gibt möglichen Ausreißern Freiheiten und das Terrain dürfte guten Rouleuren liegen. Doch es gibt einige Teams mit Sprintern im Peloton und sie werden sich diese Chance wohl nicht entgehen lassen.

 

Die Strecke

Karte der 3. Etappe der Vuelta 2019

Der Kurs beschreibt zunächst eine große Schleife um das Maigmó-Massiv und führt dann über den Puerto del Tibi an die Küste zum Etappenziel in Alicante. Die ersten Kilometer sind flach, dann folgt eine langgezogene Abfahrt. Anschließend geht es viele Kilometer flach zur ersten Bergwertung des Tages. Der Puerto de Biar wird nach mehr als 110 Kilometern erklommen. Er ist als Anstieg der 3. Kategorie eingestuft und kein Monsterberg. Knapp zweieinhalb Kilometer geht es mit knapp 5% bergauf. 

Es folgt ein langes, leicht abfallendes Stück zur zweiten Bergwertung. Dieser Puerto del Tibi ist mit 6,7 km Länge und 4,1% durchschnittlicher Steigung angeben. Vom Gipfel sind es noch 37,8 km bis zur Ziellinie und die meiste Zeit geht es bergab.

Finale der 3. Etappe der Vuelta 2019

Die Anfahrt zum Ziel ist wenig anspruchsvoll und es gibt auch keine engen Kurven zu meistern. Rund vier Kilometer vor dem Ziel gibt es eine kurze Welle, aber wohl nicht schwer genug, für eine erfolgversprechende Attacke.

Auf breiter Straße geht es zum Hafen von Alicante. Bei einigen großen Kreuzungen während der letzten 5 Kilometer geht es zwar durch Unterführungen, aber auch das sollte keine Probleme bereiten. Die letzten 800 m geht es direkt an er Küste entlang, sodass der Wind eine Rolle spielen könnte. Grundsätzlich ist laut Wettervorhersage nur ein laues Lüftchen angesagt, und dies würde den Fahrern auf den letzten Kilometern Rückenwind geben.

Etwa einen Kilometer vor dem Ziel geht es auf der vierspurigen Straße leicht bergab, so dürfte das Feld mit hohem Tempo auf die lange Zielgerade biegen.  

 

Die Favoriten

Es sind die Top-Sprinter, die auf dieser Etappe zu den Favoriten zählen. Traditionell sind bei der Vuelta weit weniger reinrassige Sprinter dabei, als etwa bei der Tour. Mit Sam Bennett und Fernando Gaviria sind es nur zwei, die zu dieser Kategorie gehören. Bennett ist sicher der Top-Favorit auf den Tagessieg, auch weil Gaviria während des Auftaktzeitfahrens gestürzt war und vielleicht die Abschürfungen noch spürt. Auch Fabio Jakobsen zählt zu den Favoriten. Der Niederländische Meister hat beim Scheldeprijs gezeigt, dass er sich gegen starke Sprinterkonkurrenz durchsetzen kann. Bei der Vuelta hat sein Team aber nur Maximiliano Richeze als Anfahrer dabei, der Rest war bei den Cyclassics in Hamburg im Einsatz und hat Elia Viviani den Sieg vorbereitet. Doch auch ohne Michael Morkov und Fabio Sabatini sollte man Deceuninck-QuickStep nicht unterschätzen. Der tempoharte Remi Cavagna ist dabei und auch Zdenek Stybar und Philippe Gilbert wissen genau, was zu tun ist. 

Ebenfalls in die Kategorie Sprinter-Schwergewicht gehört Max Walscheid. Der deutsche Sunweb-Profi kann richtig Watt produzieren und bekommt bei dieser Etappe wohl seine ganz große Chance auf seinen ersten World-Tour-Sieg. Doch Sunweb hat das Rote Trikot und will es sicher verteidigen. Zudem hat man keinen echten Sprintzug dabei. So muss sich Walscheid wohl auf Nikias Arndt verlassen und im Finale das richtige Hinterrad erwischen. 

Luka Mezgec zählt gemeinsam mit José Joaquín Rojas wohl zu  den endschnellen Männern, die gern ein schweres Rennen hätten, bevor es zum Sprint kommt. Rojas ist rund 40 Kilometer vom Etappenzielort geboren und sicher top motiviert.

Als endschneller Klassikerspezialist ist auch John Degenkolb nicht ohne Chance auf den Etappensieg. Sein Trek-Segafredo-Team ist zwar nicht so auf ihn ausgerichtet wie damals die Argos-Shimano-Truppe als er reihenweise Vuelta-Etappensiege holte, aber mit Alex Kirsch und Edward Theuns sind zwei Fahrer dabei, die ihn gut in Position bringen können. 

Bei der schnellen Ankunft und vorhergesagtem Rückenwind sollten die Sprinter im Finale hellwach sein. Denn vielleicht versucht ein guter Zeitfahrer eine späte Attacke. Einem Nathan Van Hooydonck oder Jelle Wallays ist so etwas durchaus zuzutrauen. 

Dass eine frühe Ausreißergruppe druchkommt, ist hingegen mehr als unwahrscheinlich. So wird man wohl erneut Fahrer der WildCard-Teams in der Fluchtgruppe sehen.

***** Sam Bennet
**** Fernando Gaviria, Fabio Jakobsen
*** John Degenkolb, Luka Mezgec
** JJ Rojas, Patrick Bevin
* Max Walscheid, Clément Venturini

Start: 12:53 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr

 


Die weiteren Etappen:

Etappe 3 | Ibi. Ciudad del Juguete – Alicante |

Profil der 3. Etappe der Vuelta 2019