Deutschland Tour

Die Deutschland Tour 2019 führt vom 29. August bis zum 1. September von Hannover nach Erfurt. Vier Etappen mit Klassiker-Profil sollen erneut für ein spannendes Rennen sorgen. Nicht nur die deutschen Radprofis freuen sich auf die Deutschland Tour, auch eine ganze Reihe internationaler Top-Stars hat sich für das deutsche Etappenrennen angekündigt. Insgesamt sind 22 Mannschaften und 132 Fahrer am Start.

Vor allem für die deutschen Kontinental-Mannschaften ist die Deutschland Tour ein Highlight.

UCI Continental:

Lotto Kern-Haus (GER)

Für das deutsche Kontinental-Team ist es das wichtigste Event des Jahres. Allein 50 Gäste hat man zur D-Tour eingeladen. „Wir wollen unseren Sponsoren etwas zurückgeben, das Event mit der großen Aufmerksamkeit nutzen“, sagte Teamchef Florian Monreal. Ausrüster Sigma hat extra Cases in schwarz-rot-gold geliefert und Mercedes extra Fahrzeuge.

Im vergangenen Jahr war die Deutschland Tour für Monreal und sein Team besonders emotional, weil die Strecke an der Firmenzentrale des Hauptsponsors vorbeiführte und Monreals Arbeitskollegen an der Strecke standen. Dem war es gut gelungen, die große Aufmerksamkeit zu nutzen. Sportlich will man versuchen, Top10-Ergebnisse einzufahren. „Mit Jonas Rutsch haben wir einen Fahrer, der das schaffen kann“, sagt Monreal. Vier Fahrer sollen versuchen, in die Ausreißergruppen zu gehen, Huppertz und Rutsch versuchen, bestmöglich ihre Chancen zu nutzen. 

Das Team hat extra zwei Vorbereitungstrainingslager absolviert. „Es ist schwer abzuschätzen, was möglich ist, aber wir sind heiß und wir werden eine gute Truppe am Start haben“, ist sich Monreal sicher. „Wir hoffen natürlich wieder auf so viele Zuschauer, und dass einige Sponsoren sehen, dass der Radsport in Deutschland lebt“, sagt Moreal.

 

P&S Metalltechnik (GER)

Die Thüringer Mannschaft hat sich souverän über die Teamwertung der Rad-Bundesliga für die D-Tour qualifiziert. „Wir haben uns voll drauf konzentriert, über die Bundesliga das D-Tour Ticket zu lösen, und das ist uns gelungen. Es ist eine Ehre und Bonbon, dort dabei zu sein“, sagte Teamchef Lars Wackernagel. „Wir wissen, dass wir dort sportlich eigentlich nichts zu suchen haben, aber das heißt nicht, dass wir da als Kanonenfutter sind. Wir fahren hin und wollen Spaß haben, wollen die Woche einfach genießen, denn die Menschenmassen werden für ein unvergessliches Erlebnis sorgen“, so Wackernagel.

Mit Spaß zum Erfolg, so das Motto der Thüringer Mannschaft, für die es das größte Rennen ist, das sie in der Teamgeschichte gefahren sind. „Geschlossenheit hat uns in dieser Saison ausgezeichnet, das wollen wir auch bei der Deutschland Tour zeigen. Dann werden wir definitiv Spaß haben“, so Wackernagel, den es freut, dass gleich vier deutsche Conti-Teams dabei sind. „Da das Rennen nun in eine höhere Kategorie aufgestiegen ist, habe ich gedacht, dass nur noch ein KT-Team dabei sein wird, aber dass es vier bleiben, ist ein klares Zeichen – Chapeau. Für jedes der vier Teams ist es ein Zeichen, dass es seine Arbeit gut macht“, so Wackernagel.

 

Dauner-Akkon (GER)

„Das ist die größte Rundfahrt, die man als Conti-Team fahren kann und natürlich ein Highlight. Zudem ist unser Sponsor Dauner auch noch Partner der Rundfahrt. So liegt das Rennen in der Highlights-Liste ganz weit oben“, sagt Gerald Ciolek, der Sportliche Leiter des Teams.

Das Team wurde laut Ciolek breit aufgestellt, mit dem Ziel auch die Ausreißergruppen zu besetzen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft dabei, zwei Fahrer sind im ersten U23-Jahr“, erklärt Ciolek. Das Team geht laut Ciolek mit großem Respekt, aber auch Vorfreude ins Rennen. „Sobald der Startschuss gefallen ist, ist es einfach ein Radrennen“, sagt der erfahrene Ex-Profi und hofft auf ein Top-10 Ergebnis. 

 

Bike Aid (GER)

Das Team Bike Aid ist international ausgerichtet und schickt ein erfahrenes Team zur Deutschland Tour. Mit Erfolgen in Asien hat man UCI-Punkte gesammelt und liegt in der Europe-Tour-Wertung weit vorn (seit 2019 ist die Heimat des Teams entscheidend für das Ranking & nicht der Ort der Erfolge), so qualifizierte man sich für die Deutschland Tour. Hinter Bike Aid steckt nicht nur das Profiteam, sondern auch ein Verein. Man habe rund 1.200 Mitglieder und unterdessen rund 750.000 Euro Spendengelder für soziale Projekte gesammelt.

Ein Start bei der Deutschland Tour habe für das Team keine herausragende Bedeutung, aber man ist gern bei der D-Tour dabei. „Für uns schließt sich mit der Deutschland Tour ein Kreis, auf dessen Ausgangslage sich ja auch unser Team gegründet hat. Wir fahren ja nicht um den Globus, weil uns der Radsport in Deutschland nicht am Herzen liegt, sondern im Gegenteil. In Deutschland gab es keine Plattform mehr, keine Events, welche die Öffentlichkeit groß erreichten. Wir haben unseren Weg gesucht, den Radsport thematisch zu platzieren. Und die Deutschland Tour bietet uns nun ein weiteres wichtiges Fenster, Menschen auf unsere Art für den Radsport zu begeistern. Aber bis wir in Deutschland wieder einen von einer breiten Öffentlichkeit getragenen Profiradsport vorfinden können, ist es noch ein langer Weg. Dazu bedarf es auch weiter einer inneren Reinigung des Radsports, zu viele Protagonisten mit Altlasten tummeln sich noch darin“, so Teamchef Matthias Schnapka.

 

UCI ProContinental Teams: 

Gazprom-RusVelo (RUS)

Für die russische Mannschaft und den Sponsor Gazprom ist der deutsche Markt sehr wichtig. Die Mannschaft Gazprom hat in den vergangenen Jahren international achtbare Erfolge eingefahren, wie etwa einen Etappensieg beim Giro d’Italia. Mit einer klaren Ausrichtung auf russische Sportler will man den heimischen Radsport unterstützen. Doch der aktuell komplett russische Kader wird in Zukunft internationaler. So hat man mit Marco Canola bereits einen Italiener für die Saison 2020 verpflichtet. 

Zur Deutschland Tour schickt man ein erfahrenes Team. Alexander Porsev ist recht endschnell, mit Ildar Arslanov und Evgeny Shalunov sind zwei Fahrer dabei, denen das wellige Terrain der D-Tour liegen dürfte.

 

Team Arkéa Samsic (FRA)

Mit André Greipel hat das französische Team einen der deutschen Radstars dabei. Vor allem zum Auftakt wird man alles daran setzen, Greipel bestmöglich zu unterstützen. Doch auch für die welligen Etappen hat man starke Fahrer im Aufgebot, beispielsweise den 24-jährigen Élie Gesbert.  

 

Wanty-Gobert Cycling Team (BEL) 

Die belgische Equipe hat eine erfahrene und ausgewogene Equipe für die Deutschland Tour gemeldet. Odd Christian Eiking könnte in der Gesamtwertung weit vorn landen, aber man hat mehrere endschnelle Klassikerfahrer dabei. Auch wenn die D-Tour nicht das wichtigste Rennen für die belgische Mannschaft ist, will man sich sicher zeigen.

 

Die World-Tour -Teams 

AG2R La Mondiale (FRA)

Das französische Team schickt ein starkes Team nach Deutschland. Top-Star Romain Bardet hat seine Saison bereits beendet und wird in diesem Jahr nicht starten, doch mit Alexis Vuillermoz, Mathias Frank und Mickaël Cherel hat man starke Kletterer dabei. Ein Fahrer des Teams wird besonders motiviert sein – Nico Denz. Der Südbadener hat sich speziell auf die D-Tour vorbereitet und will sich vor heimischem Publikum bestmöglich präsentieren. 

Astana Pro Team (KAZ)

Mit Magnus Cort schickt die kasachische Mannschaft einen endschnellen, aber auch bergfesten Fahrer zur D-Tour. Neben dem Dänen hat man ein ausgewogenes Team am Start. Klassikerspezialist Alexey Lutsenko dürfte zum engeren Favoritenkreis auf den Gesamtsieg zählen. Bergfest, tempohart, endschnell und angriffslustig – für solche Fahrer ist der Parcours der Deutschland Tour ideal.

 

Bahrain-Merida (BRN)

Der deutsche Sprinter Phil Bauhaus ist nicht dabei, denn er ist bei der Vuelta im Einsatz. Doch mit Sonny Colbrelli hat man einen sehr endschnellen Fahrer dabei. Der erfahrene Marcel Sieberg wird ihn auf den heimischen Straßen gut in Position fahren. Der Top-Star des Teams ist Vincenzo Nibali. Alle Grand Tours hat der „Hai von Messina“ gewonnen, dazu mehrere Monumente. Er ist einer der erfolgreichsten Radsportler der aktuellen Generation und sicher einer der Lieblinge der deutschen Radsportfans.

  

Bora-hansgrohe (GER)

Für das Team Bora-hansgrohe ist es ein Heimspiel und man schickt ein starkes Team. Mit Pascal Ackermann und Emanuel Buchmann hat man zwei der bekanntesten deutschen Radprofis dabei, die sich gern vor heimischer Kulisse zeigen wollen. Ackermann ist endschnell und kommt ordentlich über kurze Anstiege. Kletterer Emanuel Buchmann hat nach seinem sensationellen Auftritt eine kurze Pause eingelegt und wird sich vor lauter Anerkennung der Fans kaum retten können. Sportlich ist das Team eher auf Ackermann ausgerichtet.

 

CCC Team (USA)

Die Polnische Equipe schickt ein gutes Team für welliges Terrain zur D-Tour. Simon Geschke wird das Heimrennen genießen wollen und ist sicher top motiviert. Das Terrain dürfte ihm liegen. Mit Gijs Van Hoecke hat man zudem einen endschnellen Mann dabei. Schwer auszurechnen, flexibel und mit einem guten Kader – für Sponsor CCC ist Deutschland ein wichtiger Markt, so will man sich gut präsentieren.

 

Deceuninck – Quick-Step (BEL)

Seit Jahren ist das belgische Team stets die erfolgreichste Profi-Equipe. Auch in dieser Saison eilt man von Sieg zu Sieg. Bei der D-Tour hat man eine bärenstarke Truppe am Start. Julian Alaphilippe ist absolute Weltklasse, Enric Mas ein mega Rundfahrttalent, Remco Evenepoel das Wunderkind des Radsports und Yves Lampaert ist einer der besten Klassikerfahrer der Welt. Man darf auf ihren Auftritt sehr gespannt sein.

 

Education First (USA)

Mit Alberto Bettiol hat das amerikanische Team den Sieger der Flandern-Rundfahrt dabei. Der Italiener ist  einer der besten Klassikerfahrer und dürfte sich auch bei der D-Tour wohl fühlen. Mit Sacha Modolo hat man zudem einen endschnellen Mann im Aufgebot. Der Sportliche Leiter ist der gebürtige Münchner Andreas Klier, der nicht nur die deutschen Straßen sehr gut kennt.

 

Lotto Soudal (BEL)

Die belgische Mannschaft, für die ab 2020 auch John Degenkolb fahren wird, schickt mit Caleb Ewan einen echten Top-Sprinter zur Deutschland Tour. Vor allem die erste Etappe dürfte ganz nach seinem Geschmack sein. Für die welligen Abschnitte hat man mit Jelle Vanendert einen sehr erfahrenen Mann dabei.

 

Team Dimension Data (RSA)

Der endschnelle Reinardt Janse van Rensburg dürfte bei den flacheren Etappen die Karte des Teams sein, die gespielt wird. Mit Tom-Jelte Slagter ist ein Fahrer für das wellige Terrain dabei und Routinier Bernhard Eisel wird wieder die Rolle des Road Captains übernehmen. 

 

Team Ineos (GBR)

Die britische Mannschaft schickt wie schon 2019 eine starke Mannschaft zur D-Tour. Michal Kwiatkowski dürfte der Fahrer sein, dem das Terrain am meisten liegt. Auch Geraint Thomas ist erneut dabei und mit Ben Swift hat man einen endschnellen Mann, der auch gut über kurze Anstiege kommt.

 

Team Jumbo-Visma (NED)

Mit Paul Martens, aber ohne Tony Martin, der bei der Vuelta im Einsatz ist, reist das niederländische Team zur Deutschland Tour. Mit Koen Bouwman, Nachwuchstalent Jonas Vingegaard und vor allem Laurens De Plus hat das Team richtig starke Fahrer dabei. De Plus hat vor wenigen Tagen die Binck Bank Tour gewonnen und zählt sicher zu den Top-Favoriten auf den Gesamtsieg. Die welligen Etappen sind ganz nach seinem Geschmack und mit Road-Captain Paul Martens und Bert-Jan Lindeman hat man sehr erfahrene Helfer dabei. 

 

Team Katusha Alpecin (SUI)

Im vergangenen Jahr holte Nils Politt in Stuttgart seinen ersten Profisieg und einen wichtigen Erfolg für die Teamsponsoren. Auch in diesem Jahr ist Politt der Kapitän des Teams und einer der Fanlieblinge. Das Terrain dürfte Politt liegen und er wird sicher motiviert sein. Die ungewisse Zukunft des Teams, das für 2020 wohl noch ohne Zweitsponsor und Ausrüster dasteht, sorgt aktuell für negative Stimmung. Mit Politt und Simon Spilak hat man zwei Optionen für die Gesamtwertung. Welche Rolle Klassikertalent Jenthe Biermas spielen kann, muss man abwarten. Zudem wird auch Stagiaiere Juri Hollmann das Katusha-Alpecin-Trikot tragen. Im vergangenen Jahr war der 19-Jährige bereits für die Heizomat-Mannschaft dabei. 

 

Team Sunweb (GER)

Das in Deutschland lizenzierte Team schickt eine sehr starke Mannschaft zur Deutschland Tour. Mit Cees Bol ist ein sehr endschneller Mann dabei, der vor allem auf der ersten Etappe zu den Favoriten zählt. Zudem hat man mit U23-Weltmeister Marc Hirschi einen Top-Favoriten für den Gesamtsieg am Start.

 

Trek-Segafredo (USA)

Ohne John Degenkolb, der bei der Vuelta im Einsatz ist, kommt das amerikanische Team zur D-Tour. Dennoch sind starke Fahrer am Start. Das Klassiker-Duo Mads Pedersen und Jasper Stuyven, dazu Top-Fahrer Richie Porte. Auch Toms Skujiņš sollte man auf dem Zettel haben.

 

UAE-Team Emirates (UAE)

In Deutschland bereits sehr erfolgreich war Sprinter Alexander Kristoff. Viel Mal hat er den Klassiker Eschborn-Frankfurt gewonnen. Neben Kristoff schickt UAE noch die starken Dan Martin und Diego Ulissi ins Rennen. Ulissi ist bergfest und sehr endschnell, in guter Form ist er sicher einer der Top-Favoriten auf den Gesamtsieg. Simone Consonni ist ein ähnlicher Fahrertyp und ebenfalls stark einzuschätzen. Der junge Weißrusse Alexandr Riabushenko ist ein Allrounder und vielleicht auch ein Mann für die Nachwuchswertung.

 


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Das sind die Etappen der Deutschland Tour 2019
Diese Teams starten bei der Deutschland Tour 2019

Neben dem Rennen der Profis wird am 1. September auch das Jedermann-Rennen in Erfurt stattfinden. Die beiden Strecken richten sich sowohl an Einsteiger als auch an ambitionierte Rennradfahrer.

Vorläufige Startliste der Deutschland Tour 2019 (Stand 12.8.19.)