Tadey Pogacar

Tadej Pogacar (Team United Emirates) hat sich auf der denkwürdigen 9. Etappe der Vuelta a Espana 2019 seinen ersten Sieg bei seinem Grand-Tour-Debüt gesichert. Der 20-jährige Slowene verwies nach 94 Kilometern über 3400 Höhenmeter im strömenden Regen in Cortals d’Encamp Nairo Quintana (Movistar) mit 23 Sekunden Rückstand auf Rang zwei, der damit das Rote Trikot des Gesamtführenden übernahm. Dritter wurde Primoz Roglic (Jumbo-Visma), der als Gesamtzweiter nun sechs Sekunden hinter Quintana liegt. Miguel Angel Lopez (Astana) sah nach einer Attacke zunächst wie der große Gewinner aus, stürzte dann allerdings und erreichte das Ziel als Neunter mit 1:01 Minuten Rückstand auf Pogacar. In der Gesamtwertung liegt Lopez als Dritter (+0:17) allerdings weiter auf Schlagdistanz, Alejandro Valverde (Movistar) ist mit 20 Sekunden Rückstand Vierter.

 

So lief das Rennen

Direkt nach dem Start setzten sich am Aufstieg zum Coll d’Ordino etwa 40 Fahrer aus dem Feld ab. Prominenteste Fahrer waren Thomas De Gendt (Soudal Lotto), Wilco Kelderman (Sunweb), Pierre-Roger Latour (Ag2r), Hermann Pernsteiner (Bahrain-Merida), Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) sowie ein Ineos-Quartett aus Wout Poels, David de la Cruz, Tao Geoghegan Hart und Vasil Kiryienka.

Auf dem Coll d’Ordino sicherte sich Mikel Bizkarra (Euskadi Murias) die Punkte, ehe die Fahrer den Coll de la Gallina in Angriff nahmen. Dort verlor der Gesamtführende Nicolas Edet (Cofidis) den Anschluss an die vom Team Astana angeführten Favoritengruppe, aus der Esteban Chaves (Mitchelton-Scott) nach einem Defekt herausfiel und den Gipfel über eine Minuten nach den anderen Klassementfahrern erreichte. Die Bergpunkte auf dem Coll de la Gallina strich Geoffrey Bouchard (Ag2r) ein, der auch den Alto de la Comella mit vier Minuten auf die Favoriten in Angriff nahm.

 

Lopez zunächst in eigener Liga

20 Kilometer vor dem Ziel am Alto de la Comella setzte Lopez seine erste Attacke, die Roglic, Valverde und Quintana noch neutralisieren konnten. Nach einem Konter von Valverde trat der Kolumbianer allerdings erneut an und baute seinen Vorsprung auf die Verfolger rasch auf bis zu 40 Sekunden aus – auch, weil Roglic, Valverde und Quintana sich gegenseitig belauerten. Auf dem Alto de la Comella holte erneut Bouchard die Bergpunkte, während Lopez sich zunächst an seinen Teamkollegen Gorka Izagirre und kurz darauf an Jakob Fuglsang andockte.

 

Das Finale

Bei einsetzendem Starkregen kam Lopez allerdings auf der vier Kilometer langen Schotterpassage am Gipfel des Alto de Engolasters zu Fall und büßte seinen Vorsprung auf die Verfolger ein. Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel setzen sich Quintana und Pogacar von den weiteren Favoriten ab und schlossen zu Quintanas Helfer Marc Soler an der Spitze auf, der per Teamanweisung auf seinen Kapitän warten sollte und seinen Unmut darüber mit Kopfschütteln deutlich machte. Im Moment des Zusammenschlusses drei Kilometer vor dem Ende setzte Pogacar eine Attacke, der seine beiden Mitstreiter nicht folgen konnten. Auf den letzten Metern nahmen dann Roglic und Valverde schließlich Lopez noch wichtige Sekunden ab, sodass der Slowene am Dienstag im Zeitfahren beste Karten hat, das Führungstrikot zu übernehmen.

 

Die Wertungstrikots:

Rot: Nairo Quintana
Grün: Nairo Quintana
Berg: Angel Madrazo
Weiß: Miguel Angel Lopez

Das Profil der Etappe:

Profil der 9. Etappe der Vuelta 2019

 

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