Rohan Dennis

Nach einem extrem starken Einzelzeitfahren jubelte der Australier Rohan Dennis ausgelassen, als er in Harrogate über die Ziellinie fuhr. Der 29-Jährige deutete auf seinen Kopf und reckte den Arm in den Himmel. Nach seinem Zwist mit seinem Team Bahrain-Merida während der Tour de France, als er plötzlich das Rennen aufgab, hatte er kein Rennen mehr bestritten und sich zu Hause auf die WM vorbereitet. Beim WM-Zeitfahren in Yorkshire war er mit einer ungebrandeten BMC-Maschine unterwegs und holte sich souverän den Titel

„Ich bin mit viel Vorbereitung reingegangen, war lange Zeit zu Hause und habe auch daran gearbeitet mental stark zu sein“, sagte Dennis. „Ich habe viel Unterstützung bekommen und bin froh, dass ich das zurückzahlen kann“, so Dennis, der im Ziel von seiner Partnerin und seinem Kind in Empfang genommen wurde.

„Ich habe gut den Rhythmus gefunden und als ich hörte, dass ich an der ersten Zwischenzeit 20 Sekunden vorn bin, wusste ich, dass ich gut unterwegs bin. Ich hatte meinen Coach die ganze Zeit im Ohr, es lief absolut perfekt heute“, so Dennis, der von einem schweren Jahr sprach und betonte, dem Sport noch mehr zu geben zu haben. 

 

Silber ging an den 19-jährigen Belgier Remco Evenpoel. Bronze gewann der 23-jährige Italiener Filippo Ganna. Tony Martin landete auf Rang neun. Der Cottbuser war nach seinem Sturz bei der Vuelta noch gehandicapt ins Rennen gegangenen. Der zweite Deutsche Starter, Nils Politt, hatte mit Schaltproblemen zu kämpfen und landete am Ende auf Rang 22.

Stundenweltrekordhalter und Mitfavorit auf eine Medaille Victor Campenaerts erwischte ebenfalls keinen guten Tag. Der Belgier stürzte zunächst und musste nach einem technischen Problem noch einmal das Rad wechseln. Auch sein Teamkollege Yves Lampaert kam zu Fall.