Mads Pedersen

Nach fast sechseinhalb Stunden im strömenden Regen setzte sich der Däne Mads Pedersen im Dreiersprint durch und holte den WM-Titel. Silber ging an den Italiener Matteo Trentin. Der Schweizer Stefan Küng gewann Bronze. 

„Unglaublich. Das hatte ich nicht erwartet, als ich heute morgen gestartet bin“, sagte Pedersen im Siegerinterview. „Als Trentin von hinten kam, ging es nur darum zu überleben und alles auf den Sprint zu setzen. Nach sechseinhalb Stunden im Rennen kann im Sprint alles passieren“, so der 23-jährige Pedersen. 

Pedersen hatte sich in einem packenden und extrem harten Rennen fast 50 Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld abgesetzt und war zur Spitzengruppe um Küng vorgefahren. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel schlossen die Top-Favoriten Mathieu van der Poel und Matteo Trentin auf. Das Feld hatte wenig entgegenzusetzen und so sah es früh danach aus, als würden Trentin und Van der Poel den Sieg unter sich ausmachen. Aber van der Poel explodierte förmlich und fiel zurück. Am Ende sprinteten Küng, Trentin und Pedersen um den Titel und der Däne setzte sich überraschend durch.  

Bester Deutscher war John Degenkolb, der mit dem Feld das Ziel als 15. erreichte.

So lief das Rennen

Nach heftigen Regenfällen wurde die Strecke etwas verändert und leicht verkürzt. Nach einigen Kilometern formierte sich eine 11 Fahrer große Ausreißergruppe. Mit dabei waren Nairo Quintana (Kolumbien), Richard Carapaz (Equador), Primoz Roglic (Slowenien), Jan Polanc (Slowenien), Magnus Cort (Dänemark), Michael Vakoc (Tschechien), Silvan Dillier (Schweiz), Maciej Bodnar (Polen), Jonas Koch (Deutschland), Hugo Houle (Kanada), Alex Howes (USA).

Im Feld kontrollierten die Niederländer und Australier den Rückstand. Man ließ die starken Ausreißer aber nur rund drei Minuten weg. 

Streckenweise war sehr viel Wasser auf der Straße und die Fahrer mussten durch große Pfützen. 


 

Zur Rennhälfte lag das Feld rund zweieinhalb Minuten hinter den elf Ausreißern. Bei der ersten Zieldurchfahrt war der Vorsprung der Spitze auf 1:25 min gesunken. Mitfavorit Philippe Gilbert war kurz vor der ersten Zielpassage in einen Sturz verwickelt und musste gemeinsam mit Helfer Remco Evenepoel dem Feld wieder hinterherjagen.

Mehr als 110 Kilometer vor dem Ziel war die frühe Ausreißergruppe eingeholt und die Franzosen bestimmten das Tempo. Zwei Runden später stieg Gilbert aus, nachdem er die Lücke nicht schließen konnte.

Rund 65 Kilometer vor dem Ziel setzte Lawson Craddock (USA) die erste Attacke. Stefan Küng setzte nach. 47 Kilometer vor dem Ziel sprang der Däne Mads Pedersen an die Spitze und nur Küng konnte folgen.

Dahinter versuchten Mike Teunissen und etwas später auch Gianni Moscon zur Spitze aufschließen. Sie schafften den Anschluss und gingen als Quartett auf die letzten 35km zum Ziel mit einem Vorsprung von etwa 25 Sekunden.

 

Erst Politt, dann Van der Poel

Dann griff Nils Politt an und eröffnete das Finale. Der Belgier Dylan Teuns, der Österreicher Lukas Pöstlberger und weitere Fahrer setzten nach. Dann setzte der Topfavorit Mathieu van der Poel 33 km vor dem Ziel seine Attacke und nur Matteo Trentin konnte mitgehen. Sie schlossen wenig später zur Spitze auf.

So gingen Van der Poel, Pedersen, Trentin, Moscon und Küng mit rund 15 Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe mit Skujins, Izagirre und Betancur in die vorletzte Runde. Das klein gewordene Feld lag 20 Sekunden zurück.

Die fünf Spitzenreiter gingen mit rund 50 Sekunden Vorsprung auf die letzte Runde. Moscon fiel zurück als Küng das Tempo anzog und so blieb das Trio für den Sprint. Trentin eröffnete, aber Pedersen hatte die größten Kraftreserven.