Poulidor

Er trug seinen Spitznamen der „ewige Zweite“ als Markenzeichen. Achtmal stand er bei der Tour de France auf dem Treppchen, trug jedoch nie das Gelbe Trikot. Dennoch war „Poupou“ ein Nationalheld. Die Franzosen liebten und verehrten ihn. Dass Poulidor bis zuletzt vor allem in gelben Shirts die Tour und andere Rennen begleitete, passte perfekt. Am Mittwoch ist Poulidor im Alter von 83 Jahren in seinem Wohnort Saint-Léonard-de-Noblat verstorben. 

Der 1936 in Masbaraud-Mérignat geborene Franzose feierte große Erfolge. Er gewann den Klassiker Mailand-Sanremo, das Etappenrennen Paris-Nizza und auch die Vuelta. Doch bei der Tour musste sich „Poupou“ stets Jacques Anquetil, Eddy Merckx oder Felice Gimondi geschlagen geben. Seiner Popularität tat dies aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Er wurde Frankreichs Sportler des Jahres und blieb auch nach seinem Karriereende 1977 einer der beliebtesten Radhelden.

Poulidor mit Enkel Van der Poel beim Cross-Rennen 2003 in Zolder

„Poupou“ blieb dem Radsport stets verbunden und besuchte bis zuletzt Radrennen. Auch um seinen Enkel Mathieu van der Poel zu sehen. Welches Ansehen Poulidor genoss, lässt sich an den Reaktionen der Radsportler aus aller Welt ablesen. Die Radsportwelt trauert um einen Helden, der den Triumph des Gelben Trikots nie genießen konnte, aber gerade auch deswegen bis zu seinem Tod als Legende verehrt wurde.