Am Rande der WM in Innsbruck 2018 wurden beim UCI-Meeting Regeländerungen beschlossen und später vorgestellt. Ein Teil der Reform war die Einführung einer neuer Serie von Eintagesrennen. Unter dem Namen „Classics Series“ sollten die Monumente und rund 15 weitere Eintagesrennen in einer Serie zusammengefasst werden. Die Idee dahinter war auch, die kleineren Eintagesrennen durch die Rennserie aufzuwerten und die Serie gezielt zu vermarkten.

 

Kritik der AIGCP

Als die Pläne vorgestellt wurden, standen offenbar alle beteiligten Parteien hinter der Idee. Doch im Spätsommer 2019 gab es Kritik von den Teams. Die Association Internationale des Groupes Cyclistes Professionnels (AIGCP), in der die professionellen Rad-Teams organisiert sind, äußerte Kritik an der neuen Rennserie und kündigte an, dass die Fahrer die Serie ignorieren werden. Die Classics Series sei als Schritt gedacht gewesen, das fragile ökonomische System des Profiradsports zu stabilisieren, doch diesbezüglich sei das Modell der UCI kein Fortschritt. 

Ohne die Unterstützung der Teams ist es für die UCI nahezu unmöglich, diese neue Rennserie entsprechend einzuführen, zu etablieren und zu vermarkten. Am Mittwoch teilte die UCI nun mit, dass man die Einführung der Classics Series verschoben hat. 

 

In der Reform-Schleife gefangen

Seit Jahrzehnten gelingt es im Radsport nicht, Reformen anzustoßen und durchzusetzen, die alle Beteiligten mittragen wollen. Der Streit um die neue Classics Series ist der nächste Punkt auf der langen Liste der (vorerst) gescheiterten Ideen. Man darf gespannt sein, wie es in Sachen Classics Series weitergeht und ob die Einführung der Serie wirklich nur verschoben ist. Die Probleme im Bereich Reformen und Veränderungen liegen tiefer. Es scheint im Radsport einfach nicht zu gelingen, die unterschiedlichen Interessen von Teams, UCI und Veranstaltern unter einen Hut zu bekommen. Im andauernden Reformprozess, wo Regeln eingeführt und wieder zurückgenommen werden, ist es vor allem für die Fans schwer, durchzublicken.