Es ist der erste Teil des „Opening Weekends“ – der Auftakt der Klassikersaison. Viele Fans und Fahrer haben auf dieses Rennen hin gefiebert. Mit dem Omloop, der viele Jahre Omloop Het Volk hieß, beginnt die Zeit der Kopfsteinpflaster-Rennen in Belgien. Erst als die Zeitung „Het Volk“ von „Het Nieuwsblad“ übernommen wurde, wurde auch das Rennen umbenannt.
Dieser erste Klassiker der Saison führt über einige der bekannten Hellinge in den Flämischen Ardennen und ist viel mehr als ein Vorgeschmack auf die Ronde van Vlaanderen. Die Startliste des Omloop kann sich in jedem Jahr sehen lassen. Die ganz großen Namen der Klassikerspezialisten sind dabei. So ganz genau weiß man noch nicht, welcher Klassikerspezialist gut aus dem Winter gekommen ist, und wer vielleicht noch ein paar Tage braucht, um in eine gute Form zu kommen.

Meist spielt das Wetter eine große Rolle, denn Ende Februar kann es in Flandern durchaus ungemütlich zugehen. Auch für den Samstag ist heftiger Wind angekündigt. Der einzigartigen Stimmung bei den flämischen Rennen kann das Wetter nichts anhaben. Die radsportverrückten Flamen wissen, wie man Sport und Party verbindet.

Die Strecke

Profil des Omloop Het Nieuwsblad 2020

Im vergangenen Jahr wurde die Strecke des Omloop verändert. Das Ziel wurde aus Meerbeke ins Zentrum von Ninove verlegt und auch die Streckenführung wurde angepasst. Am Charakter hatte sich aber wenig geändert. In diesem Jahr ist der Parcours identisch zur Austragung von 2019.
Auf den 200 Kilometern müssen insgesamt 13 Hellinge und neun Pflastersektoren bewältigt werden. Der Molenberg wird erst rund 40 Kilometer vor dem Ziel erklommen und könnte für den Verlauf eine große Bedeutung haben. So fiel auch 2019 an dieser Rampe die Vorentscheidung
Anschließend geht es über den Leberg zum Berendries  und dann über Lierde auf direktem Weg zur Muur von Geraardsbergen. Damit verläuft die Strecke erneut über den Elverenberg und nicht über Valkenberg und Tenbosse. 
Vom Gipfel der Muur sind es noch 16 Kilometer bis zum Ziel. Doch bevor man Ninove erreicht, muss noch der Bosberg erklommen werden.

Keine Zeit zu warten, das Feld kommt - der Begleitwagen fährt über das Rad von Jesper Skibby am Koppenberg 1987

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Die Hellinge

 1. Leberg 
 2. Den Ast 
 3. Katteberg 
 4. Leberg 
 5. Rekelberg 
 6. Valkenberg
 7. Wolvenberg 
 8. Molenberg 
 9. Leberg 
10. Berendries 
11. Elverenberg
12. Muur van Geraardsbergen
13. Bosberg 

Die Pflasterpassagen:

1. Haaghoek 
2. Huisepontweg 
3. Holleweg
4. Haaghoek
5. Paddestraat
6. Ruiterstraat
7. Kerkgate
8. Jagerij
9. Haaghoek
 

Die Favoriten

Früher gab es oft die Aussage, wer beim Omloop gewinnt, hat bei der Ronde keine Chance. Die Idee dahinter: Wer Ende Februar bereits gewinnen kann, ist Anfang April nicht mehr in Top-Form. Doch es gibt Beispiele, die für diese Theorie zumindest als Ausnahme gelten. Greg van Avermaet gewann 2017 den Omloop, wurde Zweiter bei der Ronde und gewann Paris-Roubaix. Fünf Wochen Vollgas waren für den Olympiasieger kein Problem.
Van Avermaet zählt auch in diesem Jahr zu den großen Favoriten. Der Belgier hat bereits bei der Valencia-Rundfahrt beeindruckt und ist auch für Mit-Favorit Philippe Gilbert einer der Top-Favoriten. Der große Gegner für Van Avermaet und auch Gilbert ist das Deceuninck-QuickStep-Team. Die Klassiker sind die wichtigsten Rennen der belgischen Equipe und in jedem Jahr steht eine bärenstarke Mannschaft am Start. Titelverteidiger Zdenek Stybar ist sicher einer der Favoriten. Doch die geschlossene Stärke des Teams bietet taktische Möglichkeiten und so nahezu allen Fahrern der Equipe die Chance auf den Sieg. Yves LampaertFlorian Sénéchal  oder Kasper Asgreen – diese Mannschaft hat viele potenzielle Kapitäne.
Die Liste der potenziellen Sieger ist lang. Sep Vanmarcke erlebte 2012 seine Sternstunde, als er Tom Boonen im Sprint schlug und seinen größten Sieg feierte. Das Trek-Segafredo-Team ist mit Weltmeister Mads Pedersen, Edward Theuns und Jasper Stuyven dabei. Ag2R schickt Oli Naesen und Silvan Dillier ins Rennen. Sunweb will mit Tiesj Benoot und einer starken Klassiker-Truppe punkten.
Einer der großen Favoriten wäre auch Mathieu van der Poel gewesen. Doch leider musste der Crossweltmeister krankheitsbedingt absagen. Auch auf Nils Politt und sein neues israelisches Team darf man ebenso gespannt sein, wie auf die Jumbo-Visma-Truppe um Mike Teunissen und Wout van Aert. Ineos schickt ein starkes Team, ebenso Bahrain-McLaren. Dylan Teuns ist in sehr guter Form und hat im vergangenen Jahr gezeigt, dass ihm das Rennen liegt. Bora-hansgrohe ist zwar ohne Peter Sagan dabei, hat aber mit Jempy Drucker einen Fahrer, der weit vorn landen kann. Dazu gibt es eine ganze Reihe „Außenseiter“. Niki Terpstra, Alex Kristoff, Luke Durbridge, … die erweiterte Favoritenliste ist vor dem ersten Pflasterrennen der Saison mächtig lang. Auch das gibt dem Rennen zusätzlich Würze.
***** Greg van Avermaet
**** Zdenek Stybar, Oliver Naesen, Ben Swift, Dylan Teuns
*** Yves Lampaert, Philippe Gilbert, Sonny Colbrelli, Edvald Boasson Hagen, , Silvan Dillier, Luke Durbridge
** Tiesj Benoot, Stefan Küng, Jasper Stuyven, Heinrich Haussler, Michael Valgren, Nils Politt, Alex Kristoff, Luke Rowe, Jürgen Roelandts, Jempy Drucker 
* Kasper Asgreen, Niki Terpstra, Loïc Vliegen, Mike Teunissen, Dimitri Claeys, Wout van Aert, Ian Stannard, Gianni Moscon
Start: 11:35 Uhr
Ziel: ~16:40 Uhr


Links zum Rennen:

die offizielle Starliste | bei PCS
die Website des Rennens
offizielle Hashtag #OHN20


PODCAST „Endlich Klassiker“