Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) hat die erste Etappe der 78. Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der Deutsche Meister setzte sich nach 154 Kilometern in Plaisir im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe vor Dylan Teuns (Bahrain – McLaren) durch. Dritter wurde Tiesj Benoot (Sunweb). Julian Alaphilippe (Deceuninck-QuickStep) wurde Vierter.
„Es war eine verrückte letzte Kurve, aber ich bin glücklich, dass ich den Sieg einfahren konnte“, sagte Schachmann im Siegerinterview. Nach der letzten Kurve lag Schachmann ganz am Ende der Gruppe, konnte sich dann aber doch durchsetzen. „Das war das erste richtig harte Rennen dieser Saison und ich wusste nicht, wo ich stehe“, sagte Schachmann und dankte seinen Teamkollegen, die ihn sowohl während der Windkantensituationen, als auch in der entscheidenden Phase unterstützen.
„Meine Beine schmerzten, aber als ich sah, dass es den anderen nicht besser ging, schöpfte ich Zuversicht. In der Steigung bin ich dann mit Dylan losgefahren“, erklärte Schachmann. Gemeinsam mit Dylan Teuns hatte sich Schachmann rund sechs Kilometer vor dem Ziel im letzten Anstieg des Tages aus der Verfolgergruppe gelöst und konnte zwei Kilometer vor dem Ziel zu den Spitzenreitern Benoot und Alaphilippe aufschließen. Im Sprint hatte Schachmann dann die größten Reserven.
Mit dem Etappensieg übernimmt Schachmann auch das Gelbe Trikot.
🏁 Victoire au sprint pour Maximilian Schachmann !
🎬 Revivez le dernier kilomètre de la première étape.🏁 @MaxSchachmann for the win !
🎬 Relive the last km of the first stage. #ParisNice pic.twitter.com/8QLG7zONeI
— Paris-Nice (@ParisNice) March 8, 2020
So lief das Rennen
Beim von Wind und Regen geprägten Rennen hatten sich kurz nach dem Start zwei Fahrer aus dem Feld gelöst. Romain Combaud (Nippo Delko Provence) und Jonathan Hivert (Total Direct Energie) fuhren schnell ein paar Minuten Vorsprung heraus. Doch als bei Seitenwind das Feld in mehrere Teile zerfiel und das Tempo erhöht wurde, schmolz der Vorsprung schnell zusammen. Mehr als 70 km vor dem Ziel war das Duo wieder eingeholt und das Feld schloss sich wieder zusammen.
Etwas weniger als 60 Kilometer vor dem Ziel zerfiel das Feld erneut in mehrere Gruppen, als das Sunweb-Team bei Seitenwind auf das Tempo drückte. Es bildeten sich Windstaffeln und es formierte sich eine 16-köpfige Spitzengruppe. Mit dabei waren auch Thibaut Pinot, Julian Alaphilippe, Patrick Konrad, Felix Großschartner und Nairo Quintana, die allesamt im Kampf um die Gesamtwertung zu den Favoriten zählen. Sunweb hatte mit Tiesj Bennot, Søren Kragh Andersen, Cees Bol und Nikias Arndt gleich vier Fahrer in der Gruppe. Dahinter formierte sich eine größere Verfolgergruppe, die nur rund 20 Sekunden zurück lag.
Am Zwischensprint holte sich Alaphilippe drei Bonussekunden. Tiesj Bennot und Rudy Molard holten sich zwei, bzw. eine Sekunde. Alaphilippe und Benoot hatten sich am Sprint etwas aus der Spitzengruppe gelöst und zogen danach durch. Dahinter schlossen sich die erste und zweite Verfolgergruppe zusammen. Auch den zweiten Bonussprint gewann Alaphilippe vor Benoot. Aus dem Feld wurde Pello Bilbao Dritter.
In die letzte Steigung rund 6 Kilometer vor dem Ziel fuhr das Spitzenduo mit knapp 20 Sekunden Vorsprung. In der Steigung griff Dylan Teuns an und Maximilian Schachmann ging mit. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel schlossen Schachmann und Teuns zu Benoot und Alaphilippe auf. Nach der letzten Kurve setzte sich Teuns an die Spitze und Schachmann ging an dessen Hinterrad. Auf den letzten Metern zog er dann vorbei zum Sieg.