Auf den letzten Kilometern zum Etappenziel bei der Bergankunft in Valdeblore La Colmiane musste Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) noch einmal die Angriffe abwehren. Zunächst griff Sergio Higuita (EF Pro Cycling) an, einen Kilometer vor dem Ziel setzte dann Tiesj Benoot (Sunweb) seine Attacke. Doch Schachmann konnte zunächst alle Angriffe abwehren und auf den letzten Metern den Rückstand in Grenzen halten. So verteidigte der Berliner auch am Schlusstag das Gelbe Trikot und ist Gesamtsieger der 78. Fernfahrt Paris-Nizza.
„Das war sehr, sehr hart. Patrick (Konrad), Felix (Großschartner) und Schwarzi (Michael Schwarzmann) haben einen großartigen Job gemacht, haben das Rennen kontrolliert. Das Finale war extrem hart. Ich musste auf den letzten Kilometern durch die Hölle, aber jetzt bin ich im Himmel. Das ist der größte Erfolg in meiner Karriere. Es war immer ein Traum, GC-Fahrer zu sein und nun stehe ich hier und habe eines der prestigeträchtigsten Etappenrennen der Welt gewonnen“, so Schachmann im Siegerinterview.
Gesamtzweiter ist Tiesj Benoot. Sergio Higuita landet nach sieben Etappen auf Rang drei. Die Etappenfahrt wurde wegen des Coronavirus um einen Tag verkürzt.
🏁 L’étape pour 🇨🇴@NairoQuinCo et la victoire finale pour 🇩🇪@MaxSchachmann.
⏪ Revivez le dernier kilomètre de l’étape 7 de #ParisNice.🏁 🇨🇴@NairoQuinCo wins the stage and 🇩🇪@MaxSchachmann claims the win in #ParisNice 2020 GC.
⏪ Relive the last kilometer of this stage 7. pic.twitter.com/7dIVkGTGOL
— Paris-Nice (@ParisNice) March 14, 2020
Quintana der Stärkste
Den Etappensieg holte sich nach 166 Kilometern von Nizza nach Valdeblore La Colmiane Nairo Quintana (Arkea-Samsic). Vier Kilometer vor dem Ziel griff der Kolumbianer an und setzte sich ab. Souverän siegte er am Ende mit mehr als 40 Sekunden Vorsprung vor Tiesj Benoot. Benoot hatte etwas mehr als einen Kilometer vor dem Ziel angegriffen und erreichte zehn Sekunden vor den anderen Favoriten das Ziel. Maximilian Schachmann rollte 58 Sekunden nach Quintana ins Ziel und sicherte sich so den Gesamtsieg.
So lief das Rennen
Kurz nach dem Start begannen die Attacken. Es formierte sich eine stark besetzte Ausreißergruppe. Julian Alaphilippe, Aurélien Paret-Peintre, Thomas De Gendt, Anthony Perez, Nicolas Edet und Alberto Bettiol setzten sich ab. Alaphilippe fuhr schnell virtuell im Gelben Trikot, denn er hatte vor der Etappe nur 2:04 Minuten Rückstand auf Maximilian Schachmann.
Rund 45 Kilometer vor dem Ziel fiel die Spitzengruppe auseinander, nachdem Alaphilippe das Tempo erhöhte. Doch außer Perez konnten alle Ausreißer wieder zu Alaphlippe aufschließen. 30 Kilometer vor dem Ziel lagen die Spitzenreiter rund zweieinhalb Minuten vor dem Feld, in dem Bora-hansgrohe das Tempo bestimmte.
In den 16 Kilometer langen Schlussanstieg gingen die Ausreißer mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung. Schnell fiel die Gruppe endgültig auseinander. De Gendt und Alaphilippe ließen die Begleiter stehen. Etwa 15 Kilometer vor dem Ziel ließ De Gendt auch Alaphilippe stehen und fuhr allein an der Spitze.
Aus dem Feld griff Winner Anacona, Teamkollege von Nairo Quintana, an. Doch das Trek-Segafredo-Team hielt das Tempo hoch und so wurde Anacona schnell wieder eingeholt und auch der Vorsprung von Thomas De Gendt schmolz immer weiter zusammen. Vier Kilometer vor dem Ziel setzte Quintana seine Attacke und zog davon.
Schachmann musste zunächst mehrfach die Attacken von Higuta kontern. Dann griff Tiesj Benoot, der Gesamtzweite, an und setzte sich ab. Schachmann blieb lange in der Verfolgergruppe, musste nur auf den letzten Metern Higuita ziehen lassen. So reichte es für den Gesamtsieg.
Das Profil der Etappe: