Alle WorldTour-Teams beschäftigen sich mit dem Neustart in die Saison 2020. Neben sportlichen und ökonomischen Überlegungen spielt das Thema Corona-Prävention eine große Rolle. Auch beim Radsportweltverband UCI beschäftigt man sich mit dem Thema. Wie ist es möglich, das Risiko einer Infektion und ein gegenseitiges Anstecken zu unterbinden? Das Abstandsgebot ist allgegenwärtig und gezieltes Testen wird beispielsweise auch beim Team Bora-hansgrohe als sinnvoll angesehen.
Das belgische Team Lotto-Soudal plant, die Fahrer in mehrere Gruppen einzuteilen. Die 28 Fahrer und das Personal sollen zunächst in drei Gruppen aufgeteilt werden- So erklärte es Teamarzt Jens De Decker gegenüber HLN. Die drei Grand Tours bilden dabei das Leitmotiv. Nach Start bei Giro, Tour und Vuelta werden die Fahrer aufgeteilt. “ Je weniger Rotation, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer gegenseitigen Kontamination“, erklärte De Decker. Alle Personen sollen nach Möglichkeit mit den gleichen Leuten zusammen Rennen fahren, zusammen arbeiten, reisen. Wie bei Bora-hansgrohe setzt man zudem auf Tests.
Die Überlegung, den Kontakt zwischen Fahrern und Personal zu begrenzen ist nicht neu und wird auch von anderen Teams praktiziert. Die Aufteilung des Kaders nach den Grand Tours bietet eine übersichtliche Struktur, bringt aber auch Probleme mit sich. Denn ohne Wechsel zwischen den Gruppen wird man nicht auskommen.
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Auch bei Lotto-Soudal ist ein Wechsel zwischen den Gruppen nicht zu umgehen. So wird laut De Decker beispielsweise Thomas De Gendt nach Lüttich-Bastogne-Lüttich von der Tour-Gruppe in die Vuelta-Gruppe wechseln. „Wir müssen ein wenig flexibel bleiben. Und in der Lage sein, Ausnahmen zuzulassen. Eine wichtige Bedingung ist, dass der betreffende Fahrer dann erneut getestet wird“, so der Teamarzt. Die Testkapazitäten der einzelnen Länder seinen für im August, September oder Oktober kaum absehbar, aber man ist vom Plan überzeugt. „Tatsache ist, dass wir zu 100 % davon überzeugt sind, dass dies der richtige Weg ist. Der Plan schlummert schon seit geraumer Zeit in unseren Köpfen, und so werden wir ihn umsetzen“, so De Decker bei HLN.
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