Bei der Polen-Rundfahrt steigt John Degenkolb wieder in die Saison ein. Seit Paris-Nizza ist der 31-Jährige nur ein Kirmes-Rennen in Belgien gefahren. Zuletzt hat er sich mit seinem Team in den Vogesen auf den Neustart vorbereitet. „Das Trainingslager war super. Wir haben hart trainiert und es hat mir gezeigt, dass ich während der Corona-Pause gut gearbeitet habe und mein Grundniveau sehr gut war“, so Degenkolb.

Gemeinsam mit der „Sportler-Blase“ die sich auf die Tour vorbereitet, hat Degenkolb an seiner Form gearbeitet. „Jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass die Rennen losgehen“, sagt Degenkolb kurz vor dem Abflug zur Polen-Rundfahrt gegenüber CyclingMagazine. „Es waren jetzt eben die absoluten Spitzen, die gefehlt haben. Das im Training zu machen, ist so gar nicht meins. Im Rennen hingegen ist das gar kein Problem. Aber jetzt geht es ja endlich los“, so Degenkolb, der sich bei seiner neuen Mannschaft Lotto-Soudal offenbar sehr wohl fühlt.

Polen, Wallonie, Tour de France

Degenkolbs Weg zur Tour de France führt über die Polen-Rundfahrt und die Tour de Wallonie. In Polen wird er noch nicht gemeinsam mit Sprinter Caleb Ewan starten, dann aber in der Wallonie. „Wir sind ja schon Paris-Nizza zusammen gefahren und das hat sehr gut funktioniert“, sagt Degenkolb, der Ewan bei der Tour unterstützen soll. „Caleb ist ein sehr umgänglicher Typ, der genau weiß was er will und das auch klar ausdrückt. Wir arbeiten als Team sehr gut zusammen“, so Degenkolb.

Bei der Tour de France soll Ewan bei den Massensprints für Siege sorgen. Wird das Terrain für die „Pocket Rocket“ zu schwer, könnte Degenkolb seine Chance bekommen. „Klar, sollte sich auch für mich eine Chance ergeben, will ich sie nutzen. Der Fokus für die Sprints liegt aber ganz klar auf Caleb und wir haben für jedes Terrain exzellente Fahrer dabei“, betont Degenkolb.

Klassiker als Ziel nach der Tour

Nach der Tour de France wird sich Degenkolb auf die flämischen Klassiker vorbereiten. „Wir haben Vertrauen in ihn, wollen gemeinsam mit John bei der Ronde, Roubaix und anderen Klassikern gute Leistungen zeigen“, sagt Team-Manager John Lelangue. „Natürlich freue ich mich auf diese Rennen und sie sind natürlich ein großes Ziel für mich, aber das ist im Moment noch weit weg. Jetzt gilt es erst einmal in Polen wieder gut reinzufinden und dann geht es nach der Wallonie zur Tour“, sagt Degenkolb, dessen Blick zunächst bis zum großen Highlight Tour de France gerichtet ist.

„Es fühlt sich grad so an, wie zu Beginn des Jahres, vor dem ersten Rennen der Saison“, sagte Degenkolb und fügt mit einem Lachen an: „Nur dass wir eben grad Sommer haben und es schön warm ist“.