Jakob Fuglsang (Astana) hat die 114. Austragung des Klassikers Il Lombardia gewonnen. Sechs Kilometer vor dem Ziel setzte Fuglsang die entscheidende Attacke. George Bennet (Jumbo-Vimsa) hatte im letzten Anstieg kurz zuvor angegriffen und Fuglsang setzte den Konter. Der Däne riss ein Loch, zog durch und siegte als Solist. Bennett wurde Zweiter, Fuglsangs Teamkollege Aleksandr Vlasov folgte auf Rang drei.

Vorentscheidung am Civiglio

Rund 19 Kilometer vor dem Ziel sorgte Fuglsang für die Vorentscheidung. Eine sechsköpfige Spitzengruppe war gemeinsam in den vorletzten Anstieg des Tages gegangen. Dann griff der Däne an. Nur Bennett konnte folgen und später Vlasov wieder aufschließen. Die drei Trek-Segafredo-Fahrer Giulio Ciccone, Bauke Mollema und Vincenzo Nibali konnten den Angriff nicht parieren. Das Spitzentrio fuhr bis zur letzten Steigung gemeinsam, dann fiel Vlasov zunächst zurück, ehe Fuglsang sich absetzen konnte.

Sturz von Evenepoel

Überschattet wurde das Rennen von einem Sturz des Top-Favoriten. In der Abfahrt vom Sormano kam Remco Evenepoel zu Fall. Auf einer Brücke blieb Evenepoel hängen und stürzte über die Brüstung in die Tiefe. Er wurde versorgt und von einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. Das Team teilte mit, dass er bei Bewusstsein sei.

UPDATE 20:10 Uhr: Evenepoel erleidet Beckenbruch und Lungenprellung

*dieser Text wird weiter aktualisiert, sobald es gesicherte Informationen gibt

Schachmann kollidiert mit Auto

Kurz vor dem Ziel tauchte vor Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe), der an Position sieben fuhr, ein Auto auf. Schachmann wollte links vorbei, da zog das Auto auch nach links. Schachmann krachte gegen das Heck und mit der Schulter voran gegen das Fahrzeug. Er konnte das Rennen als Siebter beenden, fasste sich aber mehrfach an die rechte Schulter und schüttelte den Kopf.

So lief das Rennen

Von Beginn an wurde schnell gefahren, doch es dauerte einige Kilometer, ehe die Gruppe des Tages stand. Rund 48 Kilometer wurden in der ersten Rennstunde zurückgelegt. Die Gruppe des Tages bildeten Joey Rosskopf, James Piccoli, Aleksandr Riabushenko, Davide Gaburro, Petr Vakoc, Florian Stork, Andrea Pasqualon, Daniel Savini, Denis Nekrasov, Emmanuel Morin und Marco Frapporti.

Das Feld ließ die Ausreißer an der kurzen Leine. Zwischenzeitlich lag die Spitze vier Minuten vor dem Feld.

Im Anstieg zur Madonna del Ghisallo fiel die Spitze auseinander. Das Feld lag rund 70 Kilometer vor dem Ziel nur noch wenige Sekunden zurück und wenig später waren die Ausreißer gestellt. Das Team Deceuninck-QuickStep machte das Tempo und kontrollierte des Geschehen.

Im steilen Sormano-Anstieg formierte sich eine kleine Gruppe, nachdem unter dem Tempodiktat von Astana immer mehr Fahrer zurückfielen. Bauke Mollema, Giulio Ciccone, Vincenzo Nibali, Jakob Fuglsang, Aleksandr Vlasov, George Bennett und Remco Evenpoel gingen gemeinsam in die Abfahrt.

19 Kilometer vor dem Ziel attackierte Jakob Fuglsang. Nur George Bennett konnte folgen. Etwas später schloss Fuglsangs Teamkollege Vlasov zum Duo auf. Dahinter kämpften Ciccone und Mollema gemeinsam, den Rückstand klein zu halten. Am Ende blieben ihnen nur die Plätze vier bis sechs.