Update: Die französischen Behörden die Lockerung der Vorschriften für die Tour de France laut übereinstimmender Medienberichte abgelehnt. Somit können Teams von der Tour ausgeschlossen werden, wenn zwei Team-Mitglieder

Der Radsportweltverband UCI (Union Cycliste Internationale) hat kurz vor dem Start der Tour de France das Corona-Protokoll überarbeitet. Bestimmte „im Protokoll enthaltene Bestimmungen bezüglich der Regeln für die Wiederaufnahme der Straßenradsaison im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie hinsichtlich der Grands Tours“ wurden neu bewertet.

Auf Initiative der Teams wurden Sitzungen abgehalten und einige Bestimmungen angepasst. Vor allem geht es um das Thema „positive Tests“. Zuletzt hatte es mehrfach „falsch positive“ Tests gegeben und Fahrer mussten Rennen absagen.


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„Die vorgenommenen Anpassungen entspringen dem Wunsch, die Interpretation eines positiven Virusdiagnosetests zu optimieren und zu bestätigen, dass er tatsächlich mit einer kürzlich erfolgten Coronavirusinfektion übereinstimmt“, heißt es in der UCI-Mitteilung.

Mit Inkrafttreten der neuen Bestimmungen an diesem Freitag vor dem Tourstart, muss „bei einem positiven Test auf Covid-19 während einer Grand Tour der Veranstalter alles Mögliche tun – ohne jedoch dafür haftbar zu sein – um so weit wie möglich vor der folgenden Etappe einen ergänzenden Test und eine serologische Analyse durchzuführen„, heißt es bei der UCI. Ein weiterer Test und tiefergehende Analyse könnten das Problem eines „falsch positiven“ Tests minimieren.

„Diese ergänzenden Untersuchungen werden ein sehr nützliches zusätzliches Element in der medizinischen Gesamtbeurteilung darstellen, das es ermöglicht, den ansteckenden Charakter oder nicht des Fahrers (oder des Teammitglieds) zu beurteilen und die Anwendung der reglementarischen Massnahmen zu ermöglichen“, heißt es in der Mitteilung.

Weiter muss ein Fahrer oder Teammitglied nach einem positiven Test sofort isoliert werden. Sollte es nicht möglich sein, vor der nächsten Etappe weitere Untersuchungen durchzuführen, muss ein betroffener Fahrer das Rennen verlassen. „Als Vorsichtsmassnahme gilt diese Massnahme auch, wenn es nicht möglich war, die ergänzenden Tests und die globale medizinische Beurteilung, wie weiter oben erläutert, durchzuführen“, heißt es bei der UCI.

Wenn zwei oder mehr Fahrer desselben Teams innerhalb eines Zeitraums von sieben Tagen bei einer Grand Tour positiv auf Covid-19 getestet werden, wird die UCI dem Veranstalter die Genehmigung erteilen, den Rückzug des Teams aus gesundheitlichen Gründen anzukündigen, jedoch unter der Bedingung, dass die durchgeführte globale medizinische Beurteilung die positiven Fälle bestätigt.

„Die heute vorgenommenen Anpassungen des UCI-Protokolls haben es uns ermöglicht, das richtige Gleichgewicht zwischen den legitimen Anliegen der Teams, die dem Risiko des Ausschlusses ausgesetzt sind, und der lebenswichtigen Erhaltung der Gesundheit des Pelotons zu finden. Ich appelliere an alle Radsportfamilien, insbesondere an die Fahrer und Teams, weiterhin mit demselben Verantwortungsbewusstsein und derselben Einigkeit zu handeln, die sie seit der Wiederaufnahme des Rennens unter Beweis gestellt haben. Alle Schutzmaßnahmen, die die Regeln respektieren, wie das Tragen einer Maske in den Hotels und Bussen, müssen genauestens befolgt werden. Wir müssen der Tour de France und der Radsportsaison 2020 eine Chance geben, bis zum Ende weiterzumachen, und unserem Sport, der stark von der Gesundheitskrise betroffen ist, eine Chance geben, voranzukommen“, so UCI-Präsident David Lappartien.