Primoz Roglic

 

Der Stärkste im Rennen 

Primoz Roglic

Nach dem Sturz und dem vorzeitigen Ausstieg beim Critérium du Dauphiné stand ein kleines Fragezeichen hinter der Form und der Favoritenrolle von Primoz Roglic. Diese darf jetzt gegen ein Ausrufezeichen getauscht werden. Roglic war mit Abstand der Stärkste bei der ersten Bergankunft. Klar, er hat die Explosivität, die wenige Bergfahrer haben, aber die enormen Reserven, die er auf den letzten Metern zum Ziel noch hatte, waren beeindruckend. Einige der Favoriten schienen absolut am Limit und konnten kaum noch einen Sprint fahren. Roglic jedoch trat an und holte sich mit zwei Radlängen Vorsprung den Tagessieg. Die Frage nach dem Top-Favoriten hat sich erledigt. Es ist, Stand heute, Primoz Roglic.
 

Buchmann stark, Bora-hansgrohe nicht

Team Bora-hansgrohe

Nach der ersten Bergankunft liegt Emanuel Buchmann nur 26 Sekunden hinter dem Gelben Trikot. Auf den Top-Favoriten Primoz Roglic sind es keine 20. Wenn man bedenkt, dass vor eineinhalb Wochen noch diskutiert wurde, ob er denn überhaupt starten kann, ist das eine herausragende Situation, die man kaum erwarten konnte. Buchmann hielt bei der ersten Bergankunft lange mit, musste erst 350 m vor dem Ziel reißen lassen und verlor neun Sekunden.
Vollends zufrieden wird man dennoch nicht sein können, auch wenn Sportdirektor Enrico Poitschke nach dem Rennen sagte, dass man glücklich sei, nicht mehr Zeit verloren zu haben. Buchmann war im Schlussanstieg früh allein, obwohl die Gruppe noch rund 30 Fahrer groß war. So musste Buchmann schon einige Kilometer vor dem Ziel außen im Wind nach vorn fahren. Verschleuderte Kräfte, die andere sparen konnten. „Ich hätte mir gewünscht, dass noch jemand da gewesen wäre“, sagte Buchmann diplomatisch nach dem Rennen.
Bis zum letzten Anstieg war es ein schnelles, aber kein extrem schweres Rennen. Als das Feld in den Anstieg ging, waren Kämna, Schachmann und auch Buchmann recht weit hinten. Später fand man kurz zusammen, doch dann war Buchmann wieder allein. Der Auftritt der Mannschaft Bora-hansgrohe im Finale wirkte fahrig. So als wären sie überrascht worden, dass im Finale solch ein Tempo angeschlagen wurde. 
Maximilian Schachmann, mit gebrochenem Schlüsselbein im Rennen, war 3:22 Minuten zurück der bestplatzierte Bora-hansgrohe Fahrer. Von Gregor Mühlberger und Lennard Kämna, der am ersten Renntag mehrfach stürzte, war wenig zu sehen und Felix Großschartner war zwar am Fuße des Anstiegs vorn im Feld, sein Kapitän aber viel weiter hinten. Buchmann scheint tatsächlich in der Lage, vorn mitfahren zu können. Will man ein Wörtchen im Kampf ums Podium mitreden, braucht er stärkere Helfer. Das Potenzial ist sicher im Team vorhanden.
 

Jumbo-Vimsa – Berg-Kontrolle

Jumbo-Vimsa – Kontrolle

Auch wenn dieser Berg sicher nicht zur frühen Attacke einlud, bei dem Tempo, das zunächst Wout van Aert und dann Sepp Kuss anschlugen, brauchte niemand einen Gedanken daran verschwenden, allein loszufahren. Das war erneut eine beeindruckende Vorstellung und die Mannschaft von Roglic hat erneut gezeigt, dass sie in der Lage sind, das Rennen zu bestimmen. Als Wout van Aert aus der Führung ging, wollte kein anderes Team das Tempo hochhalten. Dann kam Sepp Kuss nach vorn und ballerte weiter bis zum Sprint. Tom Dumoulin musste keinen Meter im Wind fahren, dennoch bestimmte das Team das Geschehen am Schlussanstieg. Das war nicht nur beeindruckend, das war Dominanz.


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Alaphilippe in Gelb, ideal für Roglic

Julian Alaphilippe

Irgendwie läuft es bislang perfekt für Primoz Roglic. Sein Team scheint bärenstark und ist, abgesehen von Robert Gesink, bislang bei den Stürzen glimpflich davon gekommen. Ganz anders, als etwa bei Ineos, wo es Sivakov und Amador heftig erwischte. Ideal auch die Situation, dass man den Etappensieg schon in der Tasche hat. Und nun kommt noch dazu, dass Roglic zwar nur sieben Sekunden hinter Alaphilippe liegt, dieser aber mit dem Gelben Trikot auf den Schultern weiter die Verantwortung im Rennen hat. So kann Roglic am Mittwoch und sicher auch am Donnerstag seine Helfer schonen. Ganz wichtig, für die lange und schwere Tour. Viel besser könnte es für Jumbo-Visma und Roglic nicht laufen.
 

Rennanalyse und warum es den Il Lombardia-Schachmann-Unfall bei der Tour nicht gegeben hätte

Das Thema Sicherheit im Rennen. Renn-Ausrichter und Streckenplaner Albrecht Röder erklärt in der Etappenanalyse auch, warum es den Unfall von Max Schachmann bei Il Lombardia so vermutlich nicht bei der Tour gegeben hätte. Die Etappenanalyse nach dem Rennen. (Analyse täglich 20 min nach Zieleinlauf bei Instagram)

 

 
 
 
 
 
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Renn-Ausrichter Albrecht Röder über Sicherheit & warum Roglic nicht die TdF gewinnt

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