Die Bora-Achterbahnfahrt – Teil 1 Commitment & Teamgeist

Das Team Bora-hansgrohe war mit einem klaren Plan ins Rennen gegangen und sie zogen ihn konsequent durch. Die Mannschaft reihte sich zu Beginn der Etappe ein, hängte alle Sprinter ab und zog durch. Das Ziel: Peter Sagan wieder ins Grüne Trikot fahren. Der Plan ging zunächst wunderbar auf. Sagan war am Zwischensprint zwar „nur“ Zweiter hinter Matteo Trentin, übernahm aber virtuell Grün. 
Anschließend zog die Mannschaft durch und machte weiter das Tempo. Man investierte eine ganze Menge Energie, zeigte dabei aber volles „Commitment“ wie es die Sportlichen Leiter der Teams sagen. Es wurde am Plan festgehalten und Stärke demonstriert. „Ich bin der Meinung, dass diese Etappe gut für die Team-Moral war, weil wir ein starkes Rennen gefahren sind“, sagte Maximilian Schachmann nach der Etappe. Gerade nach der Kritik von Buchmann nach der ersten Bergankunft, als er sich mehr Teamunterstützung gewünscht hätte, kann dies eine wichtige Etappe für die gesamte Mannschaft gewesen sein.
 

Die Bora-Achterbahnfahrt – Teil 2 | Peters Pech

Die ganze Aktion, die Tempoarbeit über mehrere Stunden hinweg, hatte das Ziel, möglichst viele Punkte im Kampf um Grün gegenüber der Konkurrenz gutzumachen. Beim Zwischensprint gelang dies und man hatte erwartet, dass auch im Ziel Peter Sagan reichlich Punkte holen würde. Doch Sagan musste einen Schlenker fahren, hatte dann noch Pech mit der Kette und rollte als 13. über den Zielstrich. Bitter, denn für den Tagessieg gab es 50 Punkte zu holen. Für Rang drei immerhin noch 20, aber für Rang 13 eben nur 4 Zähler. So hat Sagan zwar Grün zurückerobert, aber nur neun Punkte Vorsprung auf Sam Bennett. So wurde der Aufwand nur eingeschränkt belohnt. „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagte Sagan im Ziel. „Das Team hat unglaublich gearbeitet. Am Ende war ich mit Emu in der Spitze, und ich hatte heute gute Beine. Aber dann hatte ich einfach Pech, dass die Kette vom Ritzel gesprungen ist. Ich habe dadurch viele Punkte liegen lassen, aber was will man machen“, so Sagan, der sichtlich enttäuscht im Interview nach dem Ziel „Fu** Cycling“ nachschob.


 

Die Bora-Achterbahnfahrt – Teil 3 | Buchmanns Finale

Der Tag für das Team Bora-hansgrohe hatte neben Sagans Kampf um Grün eine weitere Komponente. Denn rund 40 Kilometer vor dem Ziel gab es im Feld Windstaffeln. Allen im Feld war klar, an welcher Stelle der Kantenwind droht und alle schickten ihre Fahrer an die Spitze. Das Tempo war enorm hoch. Emanuel Buchmann kämpft um einen guten Platz im Gesamtklassement und wollte ebenfalls zur ersten Gruppe gehören. Doch seine Teamkollegen machten ja bereits seit 100 Kilometern das Tempo an der Spitze. So musste sich Sagan auf der Windkante allein durchschlagen, Emanuel Buchmann aber auch. Beide blieben vorn dabei, was im Falle von Sagen deutlich eher zu erwarten war, als bei Buchmann. 
Während Mikel Landa, Tadej Pogacar und Richie Porte am Ende 1:21 Minuten einbüßten, rollte Buchmann in der ersten Gruppe mit über den Zielstrich. Mission erfüllt.
 

Die Erkenntnisse?

Für Bora-hansgrohe war es ein Auf & Ab, mit positiven, aber auch negativen Aspekten. Sagan trägt Grün, aber der Abstand zu Bennett ist nicht riesig. Buchmann hat keine Zeit verloren, aber die Teamkollegen haben vor den Pyrenäen bereits mächtig Körner investiert. Vermutlich ist der wichtigste Aspekt dieses Renntages für das Team von Ralph Denk, nicht der Punktestand von Sagan oder die Platzierung von Buchmann in der Gesamtwertung. Sie sind als Team aufgetreten, haben gemeinsam kompromisslos durchgezogen und sich selbst gezeigt, dass sie beim größten Radrennen der Welt nicht nur dabei sind. Vielleicht war diese Aktion genau das, was die Mannschaft, die vor Tagen noch fahrig agierte, gebraucht hat. Man sollte im Radsport nie unterschätzen, wie viel Kraft das „Wir-Gefühl“ freisetzen kann.
 

Die Etappen-Analyse

Welchen Eindruck die Favoriten auf Gelb machten, was diese Etappe möglicherweise für die nächsten Tage in den Pyrenäen bedeuten kann, warum man auch beim Team Sunweb das Lob nicht zurücknehmen muss & vieles mehr in der Insta-Live Analyse zur Etappe. Diesmal mit dem Kollegen Daniel Beck.
(Die Analyse gibts täglich 20 min nach Zieleinlauf bei Instagram
 

 

 
 
 
 
 
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Mit @danielbeck8 & @berndlandwehr

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