Nach dem schweren Abschnitt am Freitag geht es hügelig weiter. Der erste Teil der Etappe ist durchaus anspruchsvoll, die zweite Hälfte nur noch leicht wellig. Es ist ein sehr interessanter Parcours, der mehrere Renn-Szenarien ermöglicht. Die Sprintwertung steht bereits nach 38 Kilometern an und kurz zuvor geht es über die kurze, aber 8% steile Côte du Château d’Aulteribe. Löst sich zu Beginn keine Gruppe, könnte Bora-hansgrohe auf die Idee kommen, im Anstieg für ein Sprinter-unfreundliches Tempo zu sorgen und so Sagan die Chance auf ein paar Punkte zu ermöglichen. Natürlich würde der Rest des Feldes Sagan nicht einfach die Prämie schenken, aber dennoch wäre es eine Möglichkeit.
Jedoch nur, wenn sich bis dahin keine Gruppe entscheidend abgesetzt hat. Doch da diese Etappe prädestiniert für einen Etappensieg aus einer Ausreißergruppe ist, werden viele Fahrer ihr Glück versuchen. Im Finale warten zwei kleine Wellen auf die Fahrer, hier wird es aus der Gruppe sicher Attacken geben. Siegt ein Solist, oder sprintet eine kleine Ausreißergruppe um den Tagessieg? Oder erzwingt tatsächlich eine Mannschaft ein Finale mit dem großen Feld? Alles ist möglich. Aber vermutlich siegt ein starker Ausreißer, wie 2013 Matteo Trentin.

Die Strecke

Karte der 14. Etappe der Tour de France 2020

Der Parcours führt gen Osten. Die ersten Kilometer sind flach, dann folgt der kurze Anstieg vor der Sprintwertung. Anschließend beginnt der lange Anstieg zum Col du Béal. Mehr als 20 Kilometer geht es bergauf, allerdings überwiegend moderat steil. Die Fahrer werden die meisten Kilometer auf der Scheibe hochfahren, das kleine Blatt braucht man nur auf den letzten Kilometern.
Profil der letzten Kilometer zum Ziel der 14. Etappe

Nach einem unkategorisierten (Roller)Berg geht es ins Finale. Dort bieten zwei kurze Anstiege die Chance zur Attacke. In Lyon geht es etwa zwei Kilometer vor dem Ziel noch einmal hinab an die Rhone, danach flach zum Ziel. Es sind breite Straßen und kein winkliger Kurs. 
Karte der letzten Kilometer zum Ziel der 14. Etappe

 

Die Favoriten

Es sind die Klassikerjäger und Baroudeure, denen diese Etappe liegen sollte. Im Jahr 2013 gewann Matteo Trentin und er gilt auch heute als einer der Favoriten. Oli Naesen, Jasper Stuyven, Alexander Lutsenko, Nils Politt, Nans Peters, Cyril Gautier, Sören Kragh Andersen, Alessandro De Marchi … und weitere wären zu nennen. Gespannt sein darf man auf Bora-hansgrohe. Sie werden sicher versuchen, Peter Sagan mit Helfern in die Gruppe zu bringen. Sollte dies nicht gelingen, ist heute vielleicht Felix Großschartner der Mann für die Gruppe. Oder Daniel Oss und Lukas Pöstlberger probieren ihr Glück.
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**** Matteo Trentin, Sören Kragh Andersen
*** E. Boasson Hagan, Oli Naesen, Peter Sagan, Greg van Avermaet
** J. Stuyven, A. de Machi, A. Lutsenko, T. Benoot, A. Bettiol
* N. Peters, K. Asgreen, T. de Gendt, B. Jungels, M. Valgren
Start: 13:05 Uhr
Ziel: ~17:50 Uhr