Lennard Kämna hat für den ersten Etappensieg seines Teams Bora-hansgrohe gesorgt. Der 24-Jährige siegte nach 164 Kilometern von La Tour-du-Pin nach Villard-de-Lans als Solist. Kämna gehörte zu einer großen Ausreißergruppe, die im anspruchsvollen Finale zusammenschrumpfte. Mehr als 20 Kilometer vor dem Ziel griff Kämna kurz vor der vorletzten Bergwertung an und setzte sich allein ab.
„Ich wusste, dass ich allein ankommen muss. Deshalb dachte ich, dass ich über die Kuppe attackieren muss“, sagte Kämna nach dem Rennen. Der Plan ging perfekt auf und im Flachstück zur kurzen Steigung zum Ziel spielte Kämna seine Tempohärte aus. „Ich freue mich riesig. Das ganze Team hat hart gearbeitet, wir haben viele Rückschläge erlebt. Hier zu gewinnen bedeutet mir viel“, so Kämna.
Zweiter wurde Richard Carapaz (Ineos). Sébastien Reichenbach (Groupama-FDJ) wurde Dritter. Simon Geschke (CCC) zeigte erneut ein starkes Rennen und erreichte als Fünfter das Ziel.
So lief das Rennen
Mit dem scharfen Start begannen die Attacken. Zunächst setzte sich eine größere Gruppe ab, wurde aber wieder eingeholt. Auch Peter Sagan versuchte es mehrfach in die Gruppe des Tages zu gelangen, aber Sam Bennett konterte alle Attacken souverän.
Dann setzte sich doch eine große Gruppe ab und ein paar Fahrer schlossen noch auf. So lagen schließlich 23 Fahrer an der Spitze: Andrey Amador, Richard Carapaz, Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers), Lennard Kämna, Daniel Oss (Bora-Hansgrohe), Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step), Sébastien Reichenbach (Groupama-FDJ), Alberto Bettiol, Neilson Powless (EF Education First), Winner Anacona, Warren Barguil (Arkéa-Samsic), Imanol Erviti, Carlos Verona (Movistar Team), Simon Geschke, Matteo Trentin (CCC Team), Chris Juul Jensen, Mikel Nieve (Mitchelton-Scott), Romain Sicard (Total Direct Energie), Tiesj Benoot, Casper Pedersen, Nicolas Roche (Team Sunweb), Quentin Pacher, Pierre Rolland (B&B Hotels-Vital Concept).
Das Feld ließ sie ziehen und lag schnell mehr als 10 Minuten zurück. An den ersten beiden Bergwertungen holte sich jeweils Pierre Rolland die maximale Punktezahl. Auch bei der dritten Bergwertung erreichte Rolland den Gipfel als Erster.
Rund 35 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Quentin Pacher aus der Spitzengruppe ab. Im Anstieg wenige Kilometer später fiel die Verfolgergruppe auseinander. Lennard Kämna setzte sich gemeinsam mit Alaphilippe, Reichenbach und Carapaz ab und sie holten schnell auch Pacher ein.
Rund 23 Kilometer vor Ziel setzte Richard Carapaz seine Attacke. Alaphilippe schloss die Lücke, musste dann aber reißen lassen. Bei der nächsten Attacke vom Giro-Sieger 2019 musste auch Reichenbach reißen lassen.
Kurz vor der Bergwertung griff dann Lennard Kämna an und riss eine Lücke. Kämna spielte seine Tempohärte aus und baute den Vorsprung schnell aus. Am Ende war mehrere Kilometer vor dem Ziel klar, dass Kämna der Sieg nicht mehr zu nehmen sein würde.