Klassikerfinale
Sprinter oder Ausreißer – das war vor der Etappe die große Frage. Lange sah es nach Sprint aus, doch am Ende wurde im Finale noch einmal neu durchgemischt und die Klassikerspezialisten nutzten ihre Chance. Die Namen der Spitzengruppe hätten gut ins Finale des Omloop Het Nieuwsblatt oder Gent-Wevelgem gepasst. In solchen Momenten zeigt sich die Klasse dieser Rennfahrer, die bei einer Tour de France bei dem Gemisch von Sprint- und Bergetappen meist nicht so sehr auffallen, aber sehr wichtige Hilfe für die Mannschaften sind. Auf dieser 19. Etappe wurden sie dann von der Leine gelassen und zeigten ein tolles Finale – wohlgemerkt nach 18 schweren Tour-Etappen. Diese Jungs haben Bock auf Radrennen und beim Zuschauen kommt schon ein wenig Vorfreude auf die anstehende Klassikersaison auf.
Respekt, Sunweb – Glückwunsch, Søren Kragh Andersen
Ohne GC-Mann ins Rennen gegangen und am Ende mit drei Etappensiegen eines der erfolgreichsten Teams dieser Tour. Mit Rambazamba-Taktik und starken Klassiker-Fahrern holten sie das Maximum raus. Marc Hirschi hätte mit etwas weniger Pech sogar noch mehr erreichen können. Der Plan des Teams ist optimal aufgegangen, die Kritiker, die vor der Tour die Nicht-Nominierung von Michael Matthews und Wilco Kelderman monierten, sind verstummt.
Und mit welch Selbstbewusstsein Søren Kragh Andersen dieses Finale bestritten hat, war beeindruckend und toll anzusehen. Beflügelt von seinem Etappensieg vor ein paar Tagen ballerte der Däne los und wurde nicht mehr wiedergesehen. Glückwunsch, das war eine starke Leistung und ein verdienter, zweiter Sieg.
Danke Peter, Glückwunsch Sam
Es wurde hundert Mal geschrieben und es wird noch 100 Mal geschrieben werden – der Kampf um Grün war in diesem Jahr so spannend wie lange nicht mehr und am Ende siegt Sam Bennett absolut verdient. Dennoch, ohne den Mut und die kompromisslose Besessenheit der Bora-hansgrohe-Truppe um Peter Sagan wäre es nicht halb so interessant gewesen. Streckenweise musste man sogar befürchten, dass ohne Boras Kampf um Grün ganze Etappen an Spannung arm gewesen wären.
Die Etappen-Analyse mit John Degenkolb
