Marc Hirschi (Sunweb) hat beim Flèche Wallonne seinen zweiten Profisieg eingefahren. Wenige Wochen nach seinem Tour-de-France-Etappensieg und nur drei Tage nach dem Gewinn der Bronze-Medaille bei der Rad-WM in Imola zeigte der junge Schweizer erneut seine Klasse. Im steilen Schlussanstieg zum Ziel am Gipfel der Mur de Huy war Hirschi der Stärkste und holte sich souverän den Sieg. Zweiter wurde der Franzose Benoît Cosnefroy (Ag2R). Michael Woods (EF) wurde Dritter.
„Es ist so steil, man darf nicht zu früh losfahren und muss lange warten. Es ist einfach brutal. Du bist voll im Laktat und es kommt auf den Kopf an. Du musst mental stark sein und durch den Schmerz gehen“, beschreibt Hirschi das Finale an der Mur de Huy. Er holte bei seiner ersten Teilnahme gleich den Sieg. „Es ist für uns perfekt gelaufen. Eine kleine Ausreißerruppe mit nur vier Fahrern und meine Teamkollegen haben einen tollen Job gemacht und das Rennen kontrolliert. Am Ende kam es einfach auf die Beine an“, so Hirschi.
Die Ausreißergruppe des Tages bildeten Mauri Vansevenant (Deceuninck), Aaron Van Poucke (Sport Vlaanderen-Baloise), Mathijs Paasschens (Bingoal -Wallonie Bruxelles) und Marlon Gaillard (Total Direct Energie). Das Feld ließ die Spitze an der langen Leine.
Mehr als 75 Kilometer vor dem Ziel griffen Alessandro de Marchi (CCC Team) und Ide Schelling (Bora-hansgrohe) aus dem Feld an.
Als es 32 Kilometer vor dem Ziel das vorletzte Mal die steile Mur de Huy hinauf ging, fiel die Spitze weiter auseinander. In der Verfolgung hängte De Marchi Ide Schellig ab. Auch im Feld gab es im vorletzten Aufstieg der Mur Attacken, doch es formierte sich keine Gruppe.
Etwas mehr als 25 Kilometer vor dem Ziel war auch De Marchi wieder vom Feld geschluckt. An der Spitze fuhren Vansevenant und Paasschens rund eineinhalb Minuten vor dem Feld. Einige Kilometer später musste auch Paasschens Vansevenant ziehen lassen.
Im Feld wurde weiter attackiert. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel griff Rui Costa an und setzte sich ab. Doch er wurde fünf Kilometer später wieder eingeholt.
Im vorletzten Anstieg, etwa 11 Kilometer vor dem Ziel, griff Rigoberto Uran aus dem Feld an und setzte sich ab. Er schloss aber erst rund vier Kilometer vor dem Ziel zum Spitzenreiter Vansevenant auf, nachdem dieser rund fünf Kilometer vor dem Ziel gestürzt war. Rund eineinhalb Kilometer vor dem Ziel waren Uran und Vansevenant eingeholt und das dezimierte Feld ging geschlossen in die Schlusssteigung.
Richie Porte setzte sich in der Steigung früh an die Spitze und Hirschi wartete lange ab. Michael Woods eröffnete den Sprint und Hirschi konnte scheinbar mühelos den Konter setzen und den Sieg einfahren.