Satte 225 Kilometer und mehr als 4500 Höhenmeter müssen am Mittwoch bewältigt werden. Die ersten 100 Kilometer dieser fünften Etappe sind wellig, der zweite Teil durchaus anspruchsvoll. Ideales Terrain für eine starke Ausreißergruppe. Gut möglich, dass es mindestens zwei Rennen zu sehen gibt. Eines in der Ausreißergruppe um den Tagessieg, das andere im Kampf um Rosa im Finale.
Für einen Sieg aus der Fluchtgruppe sind Kletterqualitäten gefragt. Der letzte Anstieg ist lang und es sind mehr als 1200 Höhenmeter vom Fuße bis zur Bergwertung zu überwinden. Vielleicht sehen wir hier auch einen Angriff aus der Favoritengruppe, denn die Abfahrt zum Ziel ist im oberen Teil durchaus anspruchsvoll. Ein starker Abfahrer könnte hier den Vorsprung schnell etwas ausbauen.



 
 

Die Strecke

Karte der 5. Etappe des Giro 2020

Vom Start in Mileto geht es nur die ersten Kilometer leicht bergan, anschließend aber einige Kilometer bergab. Gut möglich also, dass es einige Zeit dauert, ehe die Gruppe des Tages steht. Bis zur Sprintwertung bei Rennkilometer 80 ist das Terrain nicht sehr anspruchsvoll. Anschließend gibt es in Catanzaro die erste Bergwertung. Danach beginnt der schwere zweite Teil dieses Tages.
Zur Bergwertung in Tiriolo geht es mehr als 10 Kilometer bergan. Anschließend folgt keine Abfahrt, sondern geht es wellig weiter. Im Finale wartet ein langer Anstieg auf die Fahrer. Insgesamt nicht supersteil, aber mit 200 Kilometern in den Beinen wird dieser 24-Kilometer-Anstieg weh tun. 
Profil des Monte Scuro

Im Mittelteil steil, bleibt es oben mit rund 6% recht gleichmäßig.  Die Abfahrt zum Ziel sollte man nicht unterschätzen. Es gibt einige enge Kurven und es ist Vorsicht geboten. Eine Attacke über die Kuppe könnte durchaus erfolgreich sein.
Die Anfahrt zum Ziel

Die letzten Meter zum Ziel geht es leicht bergan. Kommt es zum Sprint einer kleinen Ausreißergruppe ist Timing gefragt. Aber gut möglich, dass sich bereits vorher ein Fahrer aus dem Staub gemacht hat und allein ankommt.
Die letzten Kilometer der 5. Etappe

 

Die Favoriten

Für die Gruppe des Tages kommt das halbe Feld in Frage. Kletterstarke Ausreißer haben gute Chancen durchzukommen, deshalb werden viele Sportliche Leiter als Marschroute ausgeben, in einer größeren Gruppe auf jeden Fall dabei zu sein. Das könnte dazu führen, dass viele Fahrer zu Beginn Angriffe starten und es eine Weile dauert, ehe die Gruppe steht. Sollte es tatsächlich länger dauern, ehe sich Ausreißer absetzen, könnte es auch eine recht große Gruppe sein, die sich absetzt. Schickt dann Deceuninck-QuickStep einen Fahrer mit, um nicht auf dieser langen Etappe im Feld kontrollieren zu müssen, wäre es sogar möglich, dass einer der Ausreißer das Rosa Trikot übernimmt. Oder gehen Trek-Segafredo, Bora-hansgrohe und Jumbo-Visma dieses Risiko nicht ein?
Die Liste der Favoriten aus einer Ausreißergruppe ist recht lang. Valerio Conti, Dario Cataldo, Jhonatan Narváez, Joe Dombrowski, Giovanni Carboni, Alessandro Bisolti, Eros Capecchi und auch Geoffrey Bouchard wären heiße Kandidaten. Auch den Portugiesen Ruben Guerreiro sollte man auf dem Zettel haben. Dazu natürlich Thomas de Gendt!
Kommt es zum Schlagabtausch der Top-Favoriten auf den Gesamtsieg, sind es die üblichen Verdächtigen, die man vorn erwarten darf. 
***** –
**** Valerio Conti, Thomas de Gendt
*** Ruben Guerreiro, Diego Ulissi, Fabio Felline
** Vincenzo Nibali, Dario Cataldo, Simon Clarke
* Giovanni Carboni, Joao Almeida, Jakob Fuglsang
Start: 10:25 Uhr
Ziel: ~16:30 Uhr


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