Arnaud Demare

 

Machtdemonstration

Beim durchaus anspruchsvollen Finale in Matera war Arnaud Demare nicht für alle Experten der Top-Favorit. In der steilen Rampe, rund zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel fiel Demare auch ein paar Positionen zurück. An der 500-Meter-Marke war der Französische Meister nicht unter den ersten 25 Fahrern. Sein Teamkollege schaute sich mehrfach um, wo denn der Kapitän bleibt. Doch dann kam er nach vorn, und wie. 
Auf der leicht ansteigenden Zielgeraden wurde klar, wer der schnellste Mann war. Demare konnte zeitig die Arme zum Jubel heben und hatte dennoch zwei Radlängen Vorsprung. Klar, Demare ist ein zäher Sprinter, aber dieser Sieg in Matera war eine Machtdemonstration. 

 

Bora-hansgrohe – viel Aufwand, Pech & kaum Ertrag

Die ersten 80 Kilometer fand sich kein Team, das den Ausreißern hinterherfahren wollte. Dann übernahm Bora-hansgrohe die Verantwortung und machte die 8-Minuten-Lücke zu den vier Ausreißern schnell zu. Sagen galt als einer der Favoriten auf den Tagessieg, dass man für seine Chance zwei Fahrer in die Nachführarbeit steckte, war keine Überraschung. Doch am Ende rollte er als Achter über die Line – ganz und gar nicht das gewünschte Ergebnis. 

Sagan steuert aus

Doch Sagan hatte Pech. In der letzten Kurve, weniger als 400 Meter vor dem Ziel, wurde er zwischen seinem Teamkollegen Rafal Majka und dem Italiener Davide Cimolai eingeklemmt. Sagan steuerte zwar artistisch aus, verlor aber komplett den Schwung und musste neu antreten. Da war ihm die Chance auf den Tagessieg bereits genommen. 
Auch in der Helikopterperspektive war es zunächst schwer zu sehen, weil die Aktion von einem Baum verdeckt war. Im Standbild sieht man nur noch, wie Sagan aussteuert. 
 

Ein kurzer Schreckmoment für den Mann in Rosa

So schnell kann es gehen! Da hielt der Gesamtführende einige Kilometer vor dem Ziel auf breiter Straße rechts an, um vermutlich das Funkgerät zu richten, und lag wenige Sekunden später am Boden. Ein Fahrer im Feld hatte die Aktion nicht mitbekommen und fuhr extrem weit rechts. Plötzlich krachte er in Joa Almeida und beide lagen am Boden. Glücklicherweise scheint keiner der beiden ernsthaft verletzt zu sein, doch die Aktion zeigte es mal wieder deutlich: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann schlimme Folgen haben. 
 

Gegenwind verdirbt den Spaß

Die Ausreißer des Tages hielten sich tapfer, waren an diesem Tag aber ohne Chance. Sie kämpften gegen das Feld und heftigen Gegenwind. Ohne diesen garstigen Extra-Gegner hätten sich vielleicht noch mehr Fahrer in die Flucht getraut. So war es für den größtes Teil des Feldes zumindest lange Zeit ein entspannter Tag. Die vier Jungs an der Spitze machten einen tollen Job, wurden von den Fahrern im Feld aber wohl nicht beneidet.