Das siebte Etappe ist kurz und flach. Eigentlich kein furchteinflößendes Teilstück, doch die Meteorologen erwarten mehr als eine Prise Wind. So bekommen es die Bergfahrer vielleicht mit ihrem Angstgegner zu tun – den Windkanten. Die ersten Kilometer dürften die Fahrer noch vom Wind profitieren, ab der Mitte des Rennens droht heftiger Seitenwind. Böen von 50 km/h werden erwartet.
Für die Favoriten auf den Gesamtsieg könnte es also ein heftiger, nervöser und ekliger Tag werden. Alle sportlichen Leiter weisen ihre Fahrer an, vorn im Feld zu fahren, um bei einer Kantensituation nicht ins Hintertreffen zu geraten. So wollen nahezu alle Fahrer vorn sein und das Tempo geht vor den kritischen Windkanten-Abschnitten enorm in die Höhe.
Diesen Tag werden vor allem die leichten Kletterer mehr fürchten als jeden Alpenpass. Dafür wetzen die Klassikerspezialisten schon die Messer, wollen IHREN Kapitän gut beschützen und den anderen Klassementfahrern eins überbraten.
Die vom Papier langweiligste Etappe könnte zu einem Spektakel werden, wenn der Wind tatsächlich stark genug für Windkanten weht. Dass es am Ende einen Sprint gibt, gilt als sicher.


 
 
Die Strecke

Karte der 7. Etappe des Giro 2020

Keine 500 Höhenmeter gilt es zu erklimmen – diese Etappe ist komplett flach. Die ersten Kilometer geht es ostwärts, dann gen Südosten. Der Wind bläst aus Norden, so hilft er den Fahrern zu Beginn. Doch wenn die Strecke nach Taranto die Richtung wechselt, bläst der Wind entgegen und dann bis ins Ziel von der Seite. Vor allem die letzten Kilometer nach Brindisi geht es über offenes Terrain. Hier ist das Gemetzel vorprogrammiert.
WInd Vorhersage

Die Anfahrt zum Ziel ist nicht übermäßig kompliziert. Es geht über breite Straßen in die Innenstadt. Auf den letzten zweieinhalb Kilometern gilt es vier Kurven zu meistern, ehe es auf die lange Zielgerade geht.
Die Anfahrt zum Ziel

 

Die Favoriten

Es sind die Top-Sprinter, die hier als Favorit gelten. Nach seinen bisherigen Sprints ins Arnaud Demare der Top-Favorit auf den Tagessieg. Mit Fernando Gaviria, Alvaro Hodeg und Elia Viviani sind weitere starke Sprinter dabei, doch es stellt sich die Frage, wer am Ende in der ersten Gruppe auf die letzten 1000-Meter geht, sollte das Feld auf der Windkante in Einzelteile zerlegt werden.
***** Arnaud Demare
**** Fernando Gaviria
*** A. Vendrame, A. Hodeg, Sagan
** E. Viviani, R. Barbier, Cimolai
* Ballerini, Matthews, Swift, Molano
Start: 13:00 Uhr
Ziel: ~16:30 Uhr


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