Peter Sagan

Ausreißer Peter Sagan (Bora-hansgrohe) hat die 10. Etappe des 103. Giro d’Italia gewonnen. Der 30-Jährige siegte am Ende einer spektakulären Etappe als Solist und feierte bei seiner ersten Italien-Rundfahrt den ersten Giro-Etappensieg. 
Sagan gehörte zu einer Ausreißergruppe, die sich beim schnellen Rennstart erst nach einige Kilometern formierte. Im anspruchsvollen Finale, bei dem die Fahrer sogar noch mit Nässe und glatter Straße zu kämpfen hatten, schenkte sich die Ausreißergruppe nichts, aber Sagan konnte sich mit einer beeindruckenden Leistung absetzen und bis ins Ziel vorn behaupten.
Zweiter wurde Brandon McNulty (UAE), der sich kurz vor dem Ziel aus der Favoritengruppe abgesetzt hatte. Dritter wurde der Mann in Rosa, João Almeida (Deceuninck-QuickStep). Damit baute der Portugiese dank der Zeitbonifikation seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus.
Pech hatte Mit-Favorit Jakob Fuglsang. Der Astana-Kapitän hatte im Finale Hinterrad-Defekt und erreichte mehr als eineinhalb Minuten nach Sagan das Ziel. Er liegt in der Gesamtwertung nun 2:20 Minuten hinter dem Rosa Trikot.
 

So lief das Rennen

Das komplette Mitchelton-Scott-Team, das gesamte Jumbo-Visma-Team und Michael Matthews waren nach positiven Corona-Tests nicht zur Etappe angetreten.
Mit dem scharfen Start wurde schnell gefahren, aber es konnte sich keine Gruppe entscheidend absetzen. Schließlich setzten sich doch einige Fahrer ab: Jhonathan Restrepo (Androni Giocattoli-Sidermec), Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), Ignatas Konovalovas (Groupama-FDJ), Filippo Ganna, Ben Swift (Ineos Grenadiers), Victor de la Parte, Attila Valter (CCC Team), Simon Clarke (EF Pro Cycling), Dario Cataldo, Davide Villella (Movistar), Stéphane Rossetto, Nicolas Edet (Cofidis), Giulio Ciccone (Trek-Segafredo).
Weiter Vollgas 
Doch das Team Groupama-FDJ wollte die Gruppe mit Sagan nicht ziehen lassen, da dieser Arnaud Demare in der Punktewertung gefährlich werden könnte. So spannte sich das Team vor das Feld und machte mächtig Tempo. In der Spitzengruppe fielen einige Fahrer zurück und das Feld war wegen des hohen Tempos langgezogen. So gab es weiter ein absolutes Vollgas-Rennen.
Erst nach rund 100 Rennkilometern beruhigte sich das Geschehen, weil das Groupama-FDJ-Team die Aktion abbrach. Doch nicht lange wurde ruhig gefahren. Denn UAE und danach auch NTT drückten im Feld aufs Tempo und die Spitze musste ebenfalls viel investieren um den schnell kleiner werden Vorsprung halbwegs zu retten.
Pozzovivo im Pech, dann offensiv
Das NTT-Team um Domenico Pozzovivo machte lange Tempo, doch dann hatte der kleine Italiener Pech. Nach einem Reifenschaden verlor er den Anschluss und musste sich zurück kämpfen. Aus dem Feld wurde derweil attackiert und Pello Bilbao (Bahrein-McLaren) konnte sich tatsächlich lösen. Doch auch er wurde wieder eingeholt. So konnte sich keiner der Favoriten entscheidend lösen und die verbliebenen Favoriten auf den Gesamtsieg erreichten gemeinsam das Ziel. Ausgenommen Fuglsang, der nach Defekt in der letzten Abfahrt Zeit verlor.
Im Kampf um den Tagessieg fuhr Sagan ein bärenstarkes Rennen. Zunächst musste er die Attacken der Movistar-Fahrer Cataldo und Villella abwehren und die Attacke von Swift kontern. Schließlich ließ Sagan am letzten Anstieg auch Swift stehen und holte sich den Tagessieg.