Diese zwölfte Etappe könnte im Kampf um den Gesamtsieg dieses Giro von großer Bedeutung sein. Es geht zwar nicht über lange Pässe, aber den ganzen Tag auf & ab. Mehr als 3500 Höhenmeter müssen bewältigt werden, im Trainingsrevier des Piraten aus Cesenatico – Marco Pantani.  Es geht über den Parcours des Gran Fondo Nove Colli. Abgesehen von den ersten Kilometern und den letzten zum Ziel, findet sich kein flacher Meter. Es geht entweder bergab, oder bergauf. Und wenn es bergauf geht, dann meist giftig steil. 
Laut Wetterbericht könnte es zudem regnen, was das Rennen zusätzlich schwer machen würde. Es ist ein sehr gefährlicher Tag für alle Klassementfahrer, denn auf diesem Terrain ist es extrem schwer, das Rennen zu kontrollieren. Ist man einmal abgehängt, kann man schnell Minuten verlieren. Es wird also eine gehörige Portion Anspannung das Peloton zum Start begleiten. 
Doch nicht nur die Kapitäne sind hier gefordert – die Helfer sind enorm wichtig! Es geht um ein gutes taktisches Gespür für das Rennen, aber auch fahrerische Qualitäten. Unzählige Kurven, gefährliche Abfahrten – hier ist stets höchste Konzentration gefragt. Umso wichtiger, dass die Kapitäne die nötige Unterstützung ihrer Helfer erhalten.
Für die Fans am TV könnte es ein Radsport-Festtag werden. Klar, das gesamte Peloton weiß um die Gefährlichkeit, die von dieser Etappe ausgeht, und sie werden voll konzentriert zu Werke gehen. Aber nach den Geschehnissen der vergangenen Tage, den steigenden Corona-Infektionszahlen und dem möglichen Wintereinbruch, der den Hochgebirgsetappen in der dritten Woche einen Strich durch die Rechnung machen könnte – wer seine Position in der Gesamtwertung verbessern will und nicht auf das Zeitfahren am Samstag setzt, der muss diese Etappe nutzen!   



 

Die Strecke

Karte der 12. Etappe des Giro 2020

Die Strecke des Rennens beschriebt eine Schleife.  Start und Ziel sind in Cesenatico, der Zielstrich nach einer langen Geraden auf der Uferstraße. Nach dem Start geht es gen Westen und nur die ersten rund 25 Kilometer flach. Anschließend wird 150 Kilometer geklettert und abgefahren, die letzten 20 Kilometer geht es dann wieder flach ins Ziel.
Die Anstiege sind meist nur wenige Kilometer lang, aber sehr steil. Jede der Rampen hat Passagen mit zweistelligen Steigungsprozenten. Meist geht es ebenso steil und anspruchsvoll bergab, wie bergauf. 
 

Die Favoriten

Eine stark besetzte Ausreißergruppe hat durchaus Chancen durchzukommen. Zudem werden vielleicht einige der Favoriten auf Rosa versuchen, einen Fahrer in die Fluchtgruppe zu schicken. Die berühmte Relais-Station ist bei diesem Terrain durchaus eine Option. Nicht nur für eine Attacke, sondern auch, um noch Hilfe zu bekommen, wenn man in Schwierigkeiten steckt.
Fahrer wie Ben Swift, Jhonatan Narváez, Diego Ulissi, Matteo Fabbro, Thomas de Gendt oder Dario Cataldo lieben dieses Terrain und könnte man in der Ausreißergruppe erwarten. Doch sollte im Feld tatsächlich eines der GC-Teams diesen Tag zum Großangriff nutzen wollen, wird am Ende ein kleines Grüppchen der Favoriten um den Tagessieg kämpfen. 
***** –
**** Jhonatan Narváez, Joao Almeida
*** Wilco Kelderman, Dario Cataldo
** Ben Swift, Peter Sagan, Brandon McNulty 
* Vincenzo Nibali, Patrick Konrad, Fausto Masnada, Aurélien Paret-Peintre
Start: 11:10 Uhr
Ziel: ~16:30 Uhr


no images were found